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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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wenigstens eine Tablette.

Sandra hatte am Nachmittag im Präsidium angerufen, aber nur erfahren, dass er nicht im Büro war. Sie hinterließ, dass er sie anrufen sollte. Sie musste erfahren, wie es Volker erging. Daneben musste sie unbedingt Bescheid wissen, was der so ausgeplaudert hatte. Ja, der wusste viel, zu viel. Dieses Warten, dieses Nichtstun machte sie noch verrückt. Sie musste endlich Volker herauskommen.

Abends zog sie sich passend an, fuhr zum blind. Sie saß Stunde um Stunde, hielt nach Mike Ausschau, aber nichts. Einige Männer sprachen sie an, spendierten ihr Drinks. Blöde Typen, dachte sie nur angewidert.
Depremiert und enttäuscht fuhr sie nach zwei Stunden nach Hause.
    *
    Morgens erwartete ihn Jörg Rüttig mit dem Bericht des letzten Abends.
„Gestern war eine Frau Irene Sommers hier. Völlig aufgelöst. Sie ist nach der Arbeit nach Hause gelaufen, da hat man auf sie geschossen.“
„Man hat was?“
„Ja, du hast richtig gehört. Es wurde auf sie geschossen. Sie hat sich wohl instinktiv hinter einen Busch gehockt und gewartet. Gesehen hat sie keinen. Thomas und Michael sind los, befragen die Anwohner. Irgend- jemand müsste ja theoretisch etwas gehört, vielleicht sogar gesehen haben. Die Spusi sucht nach Einschüssen.“
„Warum sollte jemand auf sie schießen?“
„Weiß sie nicht, sagt sie, aber sie war ziemlich durcheinander.“
„Logisch! Was weißt du sonst von ihr?“
„Verheiratet, einunddreißig, einen Sohn, neun, arbeitet als Kaufmän- nische Angestellte in einer Elektrofirma. Die ist ungefähr dreihundert Meter von dem Haus der Sommers entfernt. Sie geht das Stück immer zu Fuß.“
„Aus welchem Grund sollte jemand auf die Frau schießen? Die Ehe?“
„Sie meinte, es sei in Ordnung.“
„Wir sollten vermutlich nochmals mit ihr reden. Jetzt wird sie sich beruhigt haben und kann eventuell mehr dazu sagen. Haben wir Informationen über den Mann?“
„Nichts. Georg Sommers, fünfunddreißig, arbeitet als Schiffsbau- ingenieur. Beide keine Schufa-Eintrag, keine Vorstrafen.“
„Sehen wir weiter, wenn wir mit ihr gesprochen haben. Jetzt trinke ich Kaffee, esse meinen Kuchen und dann können wir fahren. Gegebe- nenfalls hat ja die Spusi bis dahin etwas gefunden. Check bitte, ob sie zu Hause ist oder arbeitet.“
Nach seinem Frühstück fragte er Klaus, aber von Herrn Hertleg keine Spur, nur Sandra Larsen hatte wohl zigmal angerufen.
„Sagen Sie ihr bitte, wir sind kein Auskunftsbüro, und wenn sie eine Aussage machen möchte, soll sie ihren Hintern herbewegen“, äußerte er sich nur kurz angebunden.

Vor dem Elektrogeschäft hielten sie, da hier Frau Sommers arbeitete.
„Jörg rede bitte mit ihrem Chef, ob es da etwas gab. Wie die Ehe ist und so weiter?“
Sie traten hinein und gleich eilte ihnen eine brünette Frau entgegen. „Sie sind die Herren von der Polizei. Ich habe auf Sie gewartet“, sprudelte sie sofort laut heraus. „Ach, das war ja so schlimm.“
Sie stellten sich vor und folgten der Frau in ein Hinterzimmer, anschei- nend ihr Arbeitsplatz.
Daniel wusste nicht, wie er sich die Frau vorgestellt hatte, aber nicht so. Sie war dick, sehr dick, watschelte wie eine Ente. Selbst seine Mutter lief moderner gekleidet herum. Die Haare lang, in viele kleine Löckchen gelegt, die das Gesicht noch runder wirken ließ. Sie hatte sich geschminkt, aber der Lidschatten, ein dunkles Braun, passte nicht zu den grauen Augen, die Wimpern dick, schwarz getuscht. Der Lippenstift zu rot, genauso wie das Rouge. Die langen Fingernägel ebenfalls in Rot. An den wulstigen Fingern jede Menge Ringe, neben dem Ehering. Diese Frau sollte erst einunddreißig sein? Sie sah aus wie weit über vierzig, fand er.
„Frau Sommers, erzählen Sie mir bitte, was sich gestern zugetragen hat.“
Er nahm dankend den Kaffee, setzte sich, während sich Jörg umblickte, dann den Raum verließ. Die Frau schilderte ihm den Vorfall, so wie er ihn bereits kannte. Er beugte sich vor, griff nach der Tasse, da sah er das Foto auf dem Schreibtisch. Ein Hochzeitsbild. Er blickte genauer hin, konnte andeutungsweise die Frau wieder erkennen. Damals war sie hundert Pfund leichter, sah nicht so übel aus, da sie die Haare hochgesteckt trug. Der Mann, gut aussehend, größer, schlank. Du heiratest so eine Frau und zehn Jahre später hast du einen Kloß im Bett. Gruselig, dachte er.
„Wer könnte ein Interesse daran haben, auf Sie zu schießen?“
„Niemand! Wahrscheinlich waren das Jugendliche oder so.“
„Wie

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