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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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deren Eltern umgeht, ist abstoßend. Eine Frau Klein hat sich deswegen beim Jugendamt beschwert, aber die haben da nichts unternommen. Kein Wunder, da sie mit dem Sachbearbeiter im Bett war.“
„Wie heißt der Mann“, hatte Benno gefragt.
„Wilfried Haupt. Der schickt ihr die Kinder, damit sie überhaupt etwas zu tun hat.“
Eine Heike Keitler, wahrscheinlich die Tochter von seinem Boss, sagte aus: „Sandra ist komplett verrückt geworden. Volker und Mia wollten deswegen wegziehen, aber das hätte Sandra nie zugelassen. Warum sie seit Wochen so komisch ist, keine Ahnung. Aber sie gehört langsam weggesperrt. Volker hat weder mit dem Einen noch mit dem Anderen etwas zu tun. Das passt nur zu einer, Sandra! Obwohl Sandra würde niemals Volker mit in so eine Sache hineinziehen. Nein, nicht wegen Geld. Bisher hat sie immer Volker Geld gegeben und nicht gerade wenig. Das ist erst seit einigen Monaten anders.“
Ein Till Keitler sagte Ähnliches aus, nur ein Rainer Rübbrik äußerte sich völlig anders über sie. „Sie ist so besorgt und lieb. Nie würde sie etwas tun, das jemanden schaden könnte, und bestimmt nicht ihrem Bruder. Sandra liebt ihre Familie, unterstützt diese finanziell. Sie hat Volker das Hausboot gekauft, macht alles für ihn.“
Zu Frau Gallert sagte er aus: „Ich kenne sie nicht persönlich, aber Sandra hat mir erzählt, dass es wohl eine Frau vom Str… eh … eine Prostituierte wäre. Schade für Volker, dass er an so eine geraten ist. Sie hat wohl von Volker und Sandra öfter Gelder erpresst.“
So ein Quatsch, dachte Daniel, als er das las, legte es beiseite. Ja, es deutete mehr auf sie hin, als auf den Bruder und da war das Geld. Sie hatte ein riesengroßes Motiv und die Gelegenheit gehabt.
Der Inhaber und zwei weitere Mitarbeiter vom Blind sagten alle fast dasselbe aus: Sie trank viel, baggerte die Männer an, verschwand kurz mit denen und soff weiter. Sporadisch waren es an einem Abend gleich mehrere. Wollte einer nicht, pöbelte sie herum. Einer Angestellten hatte sie vor vier Tagen ins Gesicht geschlagen, als die in die Damentoilette trat, wo Sandra gerade mit einem Mann zu Gange war. Die forderte Sandra auf, sofort zu gehen, da schlug sie zu. Jetzt hatte sie dort Haus- verbot. Ein Rechtsanwalt hatte der Frau gestern ein Schmerzensgeld von tausend gezahlt, damit sie die Anzeige zurücknimmt.
Höchstwahrscheinlich Keitler, dachte Daniel. Es war ekelhaft und man ließ dass unter den Tisch fallen. Wenn er nicht aufpasste, versackte er ebenfalls in diesem Sumpf. Er bekam eine Gänsehaut, die Haare auf seinen Armen stellten sich auf. Eine Vorahnung nur!

Das Dämmerlicht war bereits in das Dunkel des Abends übergangen, als er in der Wohnung eintraf. Das Telefon läutete bereits und er meldete sich hastig. Etwas verblüfft hörte er die Stimme seines Bruders. Er redete eine Weile mit Torsten, erzählte von der neuen Wohnung, von Hamburg und dass er sich peu á peu eingewöhnte, hörte dem zwei Jahre älteren Mann zu, der ihm berichtete, dass er eine tolle Frau gefunden hätte. Er schwärmte förmlich von ihr und als er Daniel den Namen nannte, schmunzelte er. „Tina kenne ich. Ein patentes Mädchen, jedenfalls früher. Wir sind drei Jahre zusammen in die Schule gegangen.“ Er war eins der wenigen Gespräche, wo es ausnahmsweise keinen Streit gab, er sich keine stupiden Äußerungen anhören musste. Torsten schien nun end- gültig die Trennung von Sylvie überwunden zu haben und darüber freute er sich.
Danach sprach er mit seiner Mutter, die ihm hundert Mal vorjammerte, wie sehr sie ihn vermisse. Er hörte seinen Vater im Hintergrund fragen, was der Versager jetzt wieder für Mist gebaut hätte. Er legte wenig später auf und rief seine Großeltern an. Als er eine halbe Stunde später auflegte, wurde ihm bewusst, dass er vollkommen unbeschwert mit ihnen gesprochen hatte, ja sogar noch lächeln konnte. Erich und Ilse Briester hatten sein ohnehin lädiertes Selbstbewusstsein aufgebaut. Zum Schluss rief er Christina Greinet an und nun spürte er förmlich, wie er ruhiger wurde, wie sich der Druck in seinem Inneren löste. Seine Ersatzmutter, wie er sie heimlich genannt hatte, munterte ihn durch ihre ehrliche und direkte Art auf.
Dieser euphorische Zustand hielt nicht lange an, denn als er im Bett lag, spürte er langsam, wie sich das schwarze Etwas vor ihm auftat. Hastig stand er auf, ließ eiskaltes Wasser über seinen Körper laufen, bis er vor Kälte zitterte, aber es half, ersparte ihm

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