Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
der für einer ist. Ach, ich verstehe, Bastian, dieser blöde Trottel hat angerufen.“ Sie lachte. „Egal, alle sollen es erfahren und so was ermittelt gegen meinen Bruder. Ein kranker, kaputter Psychopath, ein Vergewaltiger, ein Dieb, ein Verbrecher. Er hat mich missbraucht und misshandelt, geschlagen, mir den Arm aufgeschnitten, wollte mich umbringen, da ich ihm mit Anzeige gedroht habe. Er hat mir zweitausend Mark geklaut. Die sind bestimmt noch in seinem Portemonnaie.“ Ihr Tonfall wurde immer schriller, überschlug sich fast vor Wut und Hass.
„Es reicht jetzt.“ Die Hand von Claus sauste auf die Schreibtischplatte, dass es laut im Zimmer widerhallte. Sandra zuckte zusammen, sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Claus Keitler drehte sich um, berührte kurz eine Fernbedienung und wenig später hörte sie sich selbst und Daniel Briester am gestrigen Abend.
„Also, was gibt’s?“
„Im Prinzip nur hören, ob sich etwas Neues ergeben hat. Ich hatte mehr- mals angerufen.“
Man hörte Daniel kurz lachen. „Ach, ja? Deswegen ein Besuch um Mitternacht? Sie lügen schlecht, Frau Larsen. Also, warum?“
Während das Band weiterlief, überlegte sie, wie sie da herauskam. Damit hatte man sie überrumpelt. Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen, aber in ihr war nur Hass, grenzenloser Hass.
„…Komm, ich zeig dir, wie ich dich geil mache. Du kriegst nen Steifen. Ich fühle es. Ich werde es dir beweisen, wie geil du wirst. Komm, zeig ihn mir. Ich will ihn haben.“
Sie bemerkte den abfälligen, kalten Blick von Claus und sie dachte für Sekunden an Helmut und Felix. Wenn die davon erfuhren …
Sandra sprang auf. Sie konnte das nicht hören. „Du mieser Mistkerl“, stürmte sie auf Daniel los, „hast dass aufgezeichnet? Du bist das Letzte. Du Schwein! Du Wichser! Dafür bringe ich dich um, du Scheißkerl. Ich kastriere dich, schlag dir deine Eier zu Brei“, wütete sie, wollte ihm zwischen die Beine treten, aber er trat nur einen Schritt beiseite und sie traf einen Blumentopf, der klirrend auf dem Boden zersprang. Sie machte zwei Schritte auf ihn zu, versuchte zu schlagen, schrie völlig hysterisch herum, versuchte zu treten, aber er hielt ihre Handgelenke fest, schubste sie von sich.
„Es reicht, Sandra. Setz dich hin.“ Die Stimme klang schneidend. „Sandra, es reicht!“
Sandra ließ von dem Mann ab, sank wie ein Häufchen Elend auf den Stuhl, rang nach Luft.
„Ich will nur zu Volker und erreichen, dass er freikommt“, kam es leise aus ihrem Mund. Sie senkte den Kopf, die Haare verdeckten das Gesicht Sie schluchzte gekonnt, kochte jedoch vor Wut. Dafür würde dieser Briester eines Tages zahlen. Sie würde sein Leben genauso zerstören, wie er ihres.
„… Quatsch!“ hörte sie ihre eigene Stimme. „Komm her. Ich will noch mehr, Liebster. Ich mach ihn dir wieder geil, du wirst staunen, was ich kann. Er ist so groß, und wenn er steif ist, so schön hart. Ich will jetzt richtig mit ihm spielen. Er ist phänomenal. So einen riesigen…“
„Halt die Klappe. Lassen Sie mich in Ruhe“…
Ihr fiel nicht auf, wie Daniel seinem obersten Chef zunickte und das Zimmer verließ.
„…Sie sind bescheuert. Die Nummer war einen Zehner wert und den können Sie gern haben.“
„Bitte!“
„Morgen sitzt du im Knast, du Scheißkerl“, hörte sie ihren schrillen Tonfall, dann ihr Lachen.
Claus Keitler stellte ihr einen Kaffee hin und nahm Platz.
„Sandra, Sandra, was soll ich nur mit dir machen? Du drehst völlig durch.“ Er sah sie an und lockerte seine Krawatte ein wenig. „Hast du Story noch einer Zeitung angeboten?“
Sie schüttelte nur den Kopf, suchte in ihrer Handtasche nach einem Taschentuch, grübelte, wie sie daraus kam. Nochmals schluchzte sie. Sollten die Idioten denken, dass sie heulte.
„Wenigstens etwas.“
„Es … es tut mir Leid.“ Sie musste Claus weichkochen, egal wie, obwohl der Hass in ihr wütete.
„Ein bisschen spät, findest du nicht?“
„Dieser Kerl hätte mir ja helfen können.“
„Redest du von Hauptkommissar Briester? Dann nenn ihn so. Nein, kann er nicht. Du bist die Schwester eines Tatverdächtigen, und so wie du dich verhältst, kann man dich nicht mit einbeziehen. Was hast du dir nur dabei gedacht?“
„Ich will zu Volker.“
„Gut, dass das Heinz nicht mitbekommt, wie du dich verhältst. Er hätte dich sofort einsperren lassen und das für längere Zeit.“
„Es tut mir Leid.“
„Ja, das sagst du jedes Mal, dann kommt das Nächste. Alle bemühen sich, den
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