Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Mörder zu finden, aber du haust dazwischen. Ich hatte gedacht, dass Ruhe wäre, aber nein, du machst immer weiter, ziehst deine Freunde da mit hinein, spielst beleidigt, wenn man dir etwas sagt. Du erpresst, verleumdest, beleidigst Menschen. Was soll dass alles?“
„Ich mach mir eben Sorgen um Volker.“
„Damit rechtfertigst du dass alles? Merkst du nicht, dass du ihm damit nur schadest? Du solltest zum Psychiater gehen. Dein Verhalten ist nicht normal. Du rastest bei jeder Gelegenheit aus, schlägst um dich. Entschuldige, wenn ich dir das sagen muss, aber so ist es nun mal.“
Sandra sah ihn an, aber Schuld war nur … Sie blickte sich um, bemerkte erst jetzt, dass dieser Briester nicht mehr im Raum war.
„Weißt du, was dein Problem ist? Du bist der Meinung, dass du alles schaffst, allein schaffen kannst. Du hast deiner Mutter nicht zugetraut, dass sie Volker allein groß zieht, nein, DU musstest dich darum kümmern. DU wolltest entscheiden, was er studiert. DU wolltest sein Atelier aussuchen. DU hast seine Freunde aussortiert. Er durfte die Freunde haben, die DIR genehm waren. Mehrmals in der Woche bist du bei ihm aufgekreuzt, um ihn zu kontrollieren. Du hast ihn eingeladen, mit DIR zu verreisen. Seine Freundinnen wurden begutachtet, verleumdet, beleidigt, geschlagen. Volker hat erst vor wenigen Tagen zu mir gesagt, dass du ihn nervst und er abends nicht mit Mia allein sein konnte, weil du ständig aufkreuzt, ihn aufforderst bei dir zu wohnen. Wenn du nicht bei ihm warst, hast du hundertmal angerufen. Das ist krank.
Jetzt willst DU es sein, der ihn da herausholt. Kein anderer darf das, nein, DU willst es sein. Du hast keine Zeit für dich, weil DU so wichtig bist und allein machen willst. Du willst sogar in das Privatleben deiner angeb- lichen Freunde hineinreden. Heike soll endlich heiraten. Was geht das dich an, wann meine Tochter heiratet? Sie ist so glücklich mit Bastian. Marion soll noch kein Kind bekommen, weil Till noch keine eigene Kanzlei hat. Was geht dich das an? Du beleidigst meine Kinder, beschimpfst meine Schwiegertochter und, und, und ... Dabei haben sie dir noch nicht einmal gesagt, dass meine Schwiegertochter bereits seit über vier Monaten schwanger ist. Sie wollten sich dein Geschrei, deine Ein- mischung ersparen.
Was maßt du dir an, den Leuten ihr Leben vorzuschreiben? Du hast Tim benutzt, um immer alle Informationen zu bekommen, damit du ja alles weißt. Dir ist es, egal ob er seinen Job dabei riskiert. Dir ist jeder egal. Solange dir jemand für deine Zwecke wichtig ist, wird er benutzt. Was geht dich das an, ob Herr Briester geschieden ist? Nichts! All das geht dich nichts an. Millionen Leute sind geschieden, und? Du schnüffelst herum, wenn du einen wunden Punkt findest, rangst du eine Story darum, wie es dir in den Kram passt. Dabei lügst du, dass es jeden gruselt. Siehe Oberkommissar Gräfner. Du willst jemanden verleumden, den du nicht kennst. Willst ihn mit einer Lügengeschichte erpressen, so wie du das mit allen anderen versucht. Du machst Oberkommissar Schmid an. Bietest dich ihm an, wie eine billige Straßendirne. Du bist überheblich, arrogant, egoistisch, überschätzt deine Person völlig. Aber dein eigenes Privatleben bekommst du nicht in den Griff, weil es keinen Mann auf der Welt gibt, der es länger als ein paar Tage mit dir aushält. Mit wie viel Hunderten Männern warst du im Bett? Aber sie waren alle nach einigen Tagen, meistens sogar nur Stunden weg, weil sie die Nase von dir voll hatten. Sie haben mit dir geschlafen, das war’s. Sandra, merkst du nicht, dass du allein da stehst? Du hast keine Freunde, keine Hobbys, nichts.
Volker wollte mit seiner Freundin wegziehen, deinetwegen, weil er dich, deine permanente Einmischung nicht ertragen, weil er seine Freundin schützen wollte. Was hast du mit deiner Mutter gemacht, außer dass du sie ständig anmeckerst, auch geschlagen, verprügelt? Volker hat es mir erzählt. Er hat sie besucht und ihr Gesicht gesehen. Du bist am Tag vorher dort gewesen. Was bist du nur für ein Mensch? Grausam, brutal, gewalttätig. Deine eigene Mutter. Sie wird noch von dir beklaut. Du bist reif für eine Anstalt, das Gefängnis und genau dahin hätte dich Heinz verfrachtet, und zwar mit dem größten Vergnügen.“
Er schwieg, trank den Kaffee. Sandra wollte etwas erwidern, aber er winkte ab. „Spar dir deinen Kommentar. Ich werde mir überlegen, was ich mit dem allen mache. Bisher hat Hauptkommissar Briester auf Anzeige verzichtet, aber
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