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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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will wissen, weshalb dass alles? Ich habe Rechte und …“
„Sind Sie ruhig. Mein Kollege kommt gleich und dann können Sie sich auf dem Präsidium austoben.“
„Mach sofort meine Hände los, du blöde …“
Die Frau schloss die Autotür, ignorierte ihr Gekeife. Sie hoffte nur, dass sie Mike nicht bekommen hatten. Sie musste erst mit ihm reden. Dieser Kerl war zu blöd. Hätte er sich vorher bei ihr gemeldet, wäre das heute Abend nicht passiert. Sie hatte nur Ärger und nur wegen dieser blöden Gans.

Auf dem Polizeipräsidium führte man sie, immer noch gefesselt, nach oben, beachtete ihre Bitte nach Lösung der Handfesseln nicht, genauso wenig wie ihr Gezeter und Gekreische.
Das Büro der Mordkommission war nur mit zwei Schreibtischlampen erhellt. Oberkommissar Resser sah von seinen Unterlagen auf, als man sie hereinführte.
„Ach, Frau Larsen, mal wieder.“
Die beiden Beamten berichteten leise, was sich in der Diskothek zuge- tragen hatte, vermutete Sandra.
„So, so, Sie haben demzufolge den Hertleg gewarnt, sehr interessant.“
„Nehmen Sie mir diese Teile dahinten ab“, kreischte sie mit schriller Stimme.
„Immer noch nicht verstanden, dass Sie uns bestimmt nicht vorschreiben, was wir …“
„Ich werde Sie alle verklagen. Sie haben kein …“
„Nehmt sie mit hinunter, dort kann sie sich einstweilen beruhigen. Ich hasse hysterische, billige Weiber. Führt sie ab! Steckt sie zu den Prostituierten, die Zacharias vorhin hergebracht hat, da passt sie am besten hinein. Auf die Klage freue ich mich, Frau Larsen. Dort habe ich einiges zu sagen. Körperverletzung an Frau Ahrens und zig anderen Freundinnen Ihres Bruders, Erpressung, Diebstahl, Beamtenbeleidigung, Widerstand gegen Polizisten, unerlaubte Prostitution und ebenfalls Diebstahl. Schlägerei mit anderen Nutten, Zechprellerei und so einiges mehr.“
Klaus Resser grinste die beiden Beamten an, die das erwiderten, dann fasste der Mann sie am Arm.
„Das können Sie nicht machen“, ereiferte sie sich. „Für den Satz ver- klage ich dich, du alter Sack.“
„Frau Larsen, Sie sind einer der meist bestiegenen Frauen von Hamburg. Jede einfache Straßendirne ist besser, sauberer, verantwortungsbewusster als Sie. Führt die ab.“
„Lassen Sie mich los, Sie blöder …“ Noch rechtzeitig bremste sie sich. „Bitte, Herr Resser!“
„Abführen! Ach, Frau Larsen, wo finden wir Herrn Hertleg? Das könnte sich positiv für Sie auswirken.“
„Sie haben ihn ja verjagt, selbst dazu sind die Leute zu dämlich und …“
Sandra stoppte sich wieder, folgte dem Mann und wenig später schloss sich die Zellentür hinter ihr.
Sie rieb sich die Handgelenke, fluchte vor sich hin, setzte sie sich. Sie ahnte, dass man sie schmoren lassen würde. So kam es.
Die drei anderen Frauen musterten sie, lästerten, zogen sie auf. Sandra war nah an einem Tobsuchtsanfall, schimpfte, fluchte, aber man behielt sie in der Zelle, auch als die anderen Drei bereits lange weg waren.
    *
    Daniel erschien früh im Büro und hörte die neusten Geschehnisse.
„Sitzt sie noch?“
„Ja, schön brav, aber der Hertleg ist verschwunden.“
„Jetzt ist er vorgewarnt. Den sehen wir höchstwahrscheinlich sobald nicht wieder. Diese … ach, merde.“
Er trat in sein Büro, knallte die Tür hinter sich zu, griff zum Telefon und informierte Claus Keitler.
Er zog die Anzugjacke über, bevor er zum Oberstaatsanwalt lief. Er hasste diese Aufmachung, aber heute war es besonders wichtig.
Er betrat das große Büro des Oberstaatsanwaltes, blickte sich etwas verdutzt um. Es war düster, dunkel und er fühlte, wie sich diese dunklen Möbel sofort auf sein Gemüt schlugen. Die Möbel zwar wertvoll, aber alle in Mahagoni. Dazu hohe Regale mit vielen Büchern, Ordnern. Ein dunkler Fußboden vervollständigte noch den Eindruck. An den Fenstern schwere Brokatvorhänge. Alles sah zwar teuer aus, aber wie er fand scheußlich.
Oberstaatsanwalt Doktor Helmut Sanders saß hinter dem großen Schreib- tisch im Louis-Quinze-Stil, erhob sich, trat auf ihn zu, reichte ihm die Hand deutete auf eine schwarze Ledercouch und zwei Sessel. Auf dem Mahagonitisch standen zwei Tassen, Kaffeekanne, Zuckerdose, Milch- kännchen, Gebäck.
„Herr Briester, setzen Sie sich. Einen Kaffee?“
„Danke, gern.“ Er setzte sich auf den schwarzen Ledersessel, wartete.
„Was kann ich für Sie tun?“
„Ich möchte bitte die Entlassung von Volker Larsen beantragen. Er war es nicht.“
„Wer war es?“ Sanders ergriff einen Keks,

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