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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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schaute ihn dabei unverwandt an. Daniel griff nach der Kaffeetasse, sah den Mann an. Grau-braun melierte Haare, kurz geschnitten, eine Brille ohne Fassung, die kaum auffiel. Die grün-braunen Augen blickten wachsam. Der Mann war schlank, nicht sehr groß und hielt sich sehr gerade, als wenn er einen Stock verschluckt hätte. Er muss so Mitte fünfzig, Anfang sechzig sein, überlegte er, während er zusah, wie sein Gegenüber einen Keks nach dem anderen aß. Die schmalen Hände waren sonst in ständiger Bewegung, entweder trommelten sie auf den Schreibtisch, zupften an den Manschetten eines weißen Hemdes, oder er verschränkte sie ineinander.
„Genau wissen wir es noch nicht, allerdings vermute ich Mike Hertleg.“
„Haben Sie Beweise?“
„Leider nichts von Bedeutung, aber es war auf keinen Fall Herr Larsen. Man hat den Jungen hereingelegt. Man hat das Messer und die Schuhe aus dessen Wohnung entfernt und am Morgen, als der joggen war, wieder zurückgestellt, damit er aus dem Weg ist. Vermutlich wegen des Rauschgiftes.“ Daniel grübelte, wie viel er sagen sollte.
Einen Moment herrschte Schweigen.
„Herr Briester, das ist reine Spekulation. Der große Unbekannte? Zuviel spricht für den Larsen als Täter. Seine Fingerabdrücke, die Schuhe, dass Rauschgift, dass viele Geld das gefunden wurde. Der hat kein Alibi und ein Motiv. Die Tote wollte auspacken und musste deswegen sterben.“
„Quatsch!“ Er räusperte sich. „Ich meine, Herr Larsen hat Frau Gallert geliebt, wollte mit ihr leben. Sie wollten eine Familie gründen. Das mit dem Heroin, da hat man ihn ebenfalls hereingelegt. Das war ein abge- kartetes Spiel. Er ist unschuldig.“
„Bringen Sie mir dafür hieb- und stichfeste Beweise, dann bekommen Sie seine Entlassung.“
„Herr Doktor Sanders, ich habe Angst, dass sich der Junge etwas antut. Er ist völlig fertig.“
„Hat er das geäußert?“
„Nein, aber ich denke es.“
„Herr Briester“, der Mann lehnte sich zurück und blickte ihn an, als wenn er ihn für verrückt halten würde. Das linke Bein lag über dem rechten, der Fuß in schwarz glänzenden Schuhen wippte ständig auf und ab.
„Ihre Intuition in allen Ehren, aber in Hamburg zählen Fakten. Sie sind noch sehr jung und eventuell können Sie das nicht so klar erkennen, sind etwas übereifrig. Die Schwester war dort und hat nichts in dieser Richtung geäußert. Wenn da Gefahr bestehen würde, hätte man Herrn Keitler sicher informiert.“
„Sie steht ebenfalls unter Tatverdacht. Eventuell hat sie mit Herrn Hertleg gemeinsame Sache gemacht. Sie hat eine Beziehung zu ihm. En passant benötigt sie das Geld des Bruders, und zwar extrem notwendig, da bei ihr sonst einiges weggepfändet wird. Sie hat Kontakte ins Milieu und damit zu Rauschgiftlieferanten.“
„Herr Briester, das geht zu weit.“ Er erhob sich, trat zum Fenster und schaute hinaus. „Ziehen Sie Frau Larsen da nicht mit hinein. Sie hat bestimmt nichts mit dem Mord zu tun, geschweige mit Heroin. Das sind nur Hirngespinste Ihrerseits. Der Larsen bleibt in Haft und Frau Larsen wird von Ihnen nicht mehr belästigt. Die arme Frau hat in den letzten Wochen genug gelitten. Haben wir uns da verstanden? Ich habe zu arbeiten. Bringen Sie mir Fakten, Beweise.“
Wütend spazierte er zurück, überlegte, wieso der Kerl so merkwürdig reagiert hatte.
Die Antwort gab ihm Klaus Resser. „Wie ich bereits sagte, es kursiert das Gerücht, dass die Larsen mit dem im Bett war. Vermutlich des- wegen! Eventuell hat unser großer Zampano entsprechende Anweisung gegeben. Die lassen den Larsen drinnen, um ihren Hintern zu retten, falls es diese Psychotante war. Sie war es, obwohl mehr für den Hertleg spricht. Es war diese kranke Nutte. Tausend Prozent und davon bringt mich keiner ab.“
Ärgerlich knallte er wenig später die Tür hinter sich zu. Man sollte nicht ermitteln, weil der Oberstaatsanwalt seine Frau betrog? Sein neuer Job schien ein Fehlgriff gewesen zu sein.
Jörg Rüttig betrat kurze Zeit darauf sein Büro und berichtete von der Toten.
„Beatrice Hafner schien eine sehr sympathische Frau zu sein. War bei den Nachbarn sehr beliebt, hilfsbereit. In der Bank nur Positives. Dort arbeitete sie seit vierzehn Monaten als Filialleiterin. Keine Probleme mit Mitarbeitern, im Gegenteil. Sie wurde geschätzt, weil sie immer ein offenes Ohr für die kleinen Sorgen und Nöte der Kollegen hatte. Frau Hafner hat gestern zweitausend Mark abgehoben, die sind verschwun- den. Aber jetzt kommt´s. Die

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