Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
gut gehen kann.“
Er schob ihm die Coladosen, Schokolade zu, die er mitgebracht hatte.
„Eine kleine Aufmunterung. Herr Larsen, ist Ihnen inzwischen etwas Neues eingefallen?“
„Ich weiß nicht. Ich kann nicht denken. Immer nur eins ist in meinem Kopf. Mia ist tot.“
„Fangen wir am Anfang an. Wer könnte das so inszeniert haben, dass der Verdacht auf Sie fällt?“
„Ich weiß es nicht.“
„Mann, denken Sie nach, desto eher können Sie nach Hause.“
„Was soll ich da? Sie ist tot, verstehen Sie das? Tot!“ Volker schrie.
„Ja, das verstehe ich, aber das Leben geht trotzdem weiter. Sie könnten malen, Freunde besuchen, zu Ihrer Mutter fahren.“
„Sie haben meine Schwester vergessen“, erklang sarkastisch das Echo.
„Selbst mit ihr sprechen.“
„Die will ich am allerwenigsten sehen. Lassen Sie die bloß nicht her- kommen.“
„Warum?“
Er sah ihm an, wie der überlegte, aber wortlos senkte er die Lider. „Nichts!“
Eine Weile schwiegen beide, und als Daniel merkte, dass da nichts mehr kam, brach er das Schweigen.
„Wer könnte so einen Hass auf Ihre Freundin gehabt haben, ihr das anzutun… oder Ihnen?“
„Eigentlich niemand, außer…“ Wieder brach er ab.
„Außer…?“
„Ich weiß nicht.“
„Volker, ich möchte Ihnen helfen. Ich glaube nämlich an Ihre Unschuld. Helfen Sie mir und reden Sie mit mir.“
„Ich weiß es nicht, Herr Briester.“
„Jetzt lügen Sie, aber etwas anderes. Es gibt von zwei Personen Finger- abdrücke in Ihrer Wohnung und in der Wohnung von Frau Gallert. Wem können die gehören? Einmal vermute ich die von Ihrer Schwester und die anderen?“
Daniel bemerkte, wie Volker jetzt aufmerksamer blickte, überrascht war, nachdachte.
„Ich weiß nicht. Von meinen Bekannten oder Freunden war nie jemand bei Mia in der Wohnung.“
„Doch, zwei Menschen waren in beiden Wohnungen, hundertprozentig. Wer?“
„Ich weiß es wirklich nicht“, kam es nach einer Weile. „Von Mia´s Bekannten oder Freunden war nie jemand bei mir, das wüsste ich.“
„Gut, machen wir es anders. Ich benötige die Namen der Leute, die sich in den letzten vier Wochen in Ihrer Wohnung aufgehalten haben, wenn möglich mit Anschrift. Alle, obwohl es nur die Nachbarsfrau oder der Postbote war, die für eine Minute drinnen waren.“
„Kann ich Ihnen geben. Mia, meine Mutter, meine Schwester, mein Freund Mike Hertleg, der wohnt …“
„Die Adresse habe ich bereits.“
„Der Mann mit den Bildern, die Männer von der Polizei bei der ersten Hausdurchsuchung. Ralf Hennig, ein guter Bekannter von der Uni und Thomas Reichert, ebenfalls von der Uni.“
„Mit denen haben wir gestern gesprochen, aber gut, lassen wir uns die Fingerabdrücke geben. Noch jemand?“
„Frau Niemann, aus dem dritten Stock. Sie hat ein Päckchen bei mir abgegeben und mit mir Kaffee getrunken.“
„Die ältere Dame können wir wohl ausschließen.“
„Sonst fällt mir keiner ein.“
„Denken Sie trotzdem nach und wenn, lassen Sie mich rufen. Volker, denken Sie darüber nach, dass Sie mir das Restliche sagen, dass was Sie vermuten. Ich möchte den wahren Täter finden, und zwar lieber heute als morgen, unter anderem, damit Sie herauskommen.“
„Ich kann nicht.“
Daniel sah ihn prüfend an und plötzlich kam ihm ein Gedanke. „Sie denken, Sandra, Ihre Schwester war es?“ Er bemerkte an dem Blick, dass er richtig vermutete, obwohl er keine Antwort bekam.
„Ich glaube nicht, dass sie es war. Sie gerät zwar häufig außer Kontrolle, ist wütend, aufgebracht, wird vermutlich sogar handgreiflich, aber wer das gemacht hat, hat den Mord geplant. Sehr präzise geplant. Es wurde zum einen das Messer, die Schuhe aus Ihrem Atelier entfernt, mitge- nommen, die Frau getötet, die Schuhe zurück in Ihre Wohnung gestellt. Das würde sie nie machen. Das war keine Tat im Affekt, sondern ein geplanter Mord, dass wiederum nicht zu ihr passt. Sie würde höchstens jemand in Rage umbringen, aber niemals so gezielt. Wenn ich mit meiner Vermutung falsch liege, sagen Sie es mir bitte. Sie kennen sie besser, als ich in der kurzen Zeit.“
Volker Larsen äußerte sich nicht dazu, guckte ihn nur an, als wenn er sagen wollte, du kennst sie nicht, oder du schätzt sie falsch ein.
„Denken Sie nach, bitte, auch Frau Gallert wegen. Sie hat nach dem Ableben noch das Recht, dass ihr wahrer Mörder bestraft wird. Sie verschweigen mir einiges. Vielleicht ist dass der fehlende Stein.“
Er wartete, aber es kam keine Äußerung.
„Etwas anderes. Ich war
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