Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
weil sie randalierte, Strip machte und dabei einiges zu Bruch ging. Das habe ich nur so am Rande mitbekommen, da es mir Werner Pflüger erzählte.
Ich hatte erneut zwei Monate später mit ihr zu tun. Sie hat einen Mann beklaut, den sie vorher im Auto einen runtergeholt hatte. Wir haben fast tausend Mark, seine Brieftasche bei ihr gefunden. Wurde natürlich Anzeige erstattet. Keitler war damals gerade in Urlaub. Alles nahm seinen Gang. Die Person erschein zwei Tage später, grapscht mich an, säuselt herum, damit ich die Anzeige unterschlage. Ich erzähle ihr ein paar Takte, da schreit sie herum, wirft die Kaffeekanne gegen die Wand, fegt den Drucker hinunter. Habe sie kurzerhand einsperren lassen. Nächste Anzeige.“
Reinhold erhob seine Tasse und trank schluckweise.
„Am nächsten Tag ruft mich meine Frau aufgeregt an, da diese Person zu ihr gefahren ist, ihr erzählt hat, dass ich angeblich mit ihr eine Affäre hätte und ich mich scheiden lassen will und so weiter. Ich lasse die Larsen herholen und teile ihr einiges mit, nächste Anzeige.
Zwei Tage später fährt diese Bescheuerte wieder zu meiner Frau und schlägt zu, beschimpft sie mit ordinären Wörtern. Dazu muss ich sagen, dass meine Frau seit drei Jahren querschnittsgelähmt ist, da sie einen Unfall hatte. Meine damals achtjährige Tochter, mein fünfjähriger Sohn standen dabei und die Larsen schreit, bedroht meine Kinder. Ich lasse sie einsperren und Staatsanwalt Frieser bekommt die Unterlagen zur Klage Einreichung.
Eine Woche später ist Keitler zurück und ich werde zu ihm zitiert. Es folgt allgemeines Palaver, wäre nicht so gemeint gewesen, ach, die arme Frau Larsen war nur ein wenig verwirrt und so einen Mist. Als ich mich weigere, das zurückzunehmen, werde ich mehr oder weniger bedroht. Entweder ich füge mich oder werde irgendwohin in die Pampa ver- pflanzt. Dass alles nett verpackt mit lieben, höflichen Worten. Ich bin gegangen. Ein paar Stunden später steht Staatsanwalt Frieser vor mir, blass und wütend. Man hatte ihm gerade mitgeteilt, von unserem netten Oberstaatsanwalt Sanders, dass man entweder die Punkte gegen die Larsen fallen lässt oder man müsste sich leider von ihm trennen. Der jedoch wollte das durchziehen.
Abends habe ich mit meiner Frau gesprochen. Keitler war allerdings vor mir da gewesen, mit einem großen Blumenstrauß und zig Entschuldi- gungen. Ich kann nicht so einfach von hier wegziehen. Unser Haus wurde umgebaut, damit meine Frau nach oben kann und so einiges mehr. Sie sagte, ich solle einen Rückzieher machen. Was ich getan habe und Frieser notgedrungen ebenfalls. Trotzdem bekam ich einen Eintrag in meine Personalakte. Frieser setzte man mehr oder weniger als Akten- sortierer ein, bis ihn Steffens dort wegholte, sehr zu Sanders Ärger. Seitdem habe ich mindestens einmal monatlich den Ärger mit der Larsen, wenn sie aus einem Puff, einer Kneipe mit hertransportiert wird. Ich lasse sie immer eine Nacht in Gewahrsam schmoren. Keitler holt sie morgens ab. Die lässt jeden Mann rüber, besser gesagt, sie befriedigt jeden Mann kurz auf Französisch, zuweilen klaut sie das Portemonnaie, sprungweise wird sie bezahlt. Es gab zig Schlägereien mit anderen Prostituierten, da sie denen die Freier abspenstig gemacht hat, da sie es denen umsonst besorgt. Sie hat keinen Gesundheitspass, nichts, aber wie gesagt, der große Boss deckt sie bei allem. Angeblich ist es sein Patenkind. Oben in der Abteilung Kinder sitzt Tim Garnerd, ein Freund von ihr. Der verschafft ihr die Adressen von den Typen, die sie durchgevögelt hat und gelegentlich bekommen die Frauen Besuch von der Larsen. Erst vor Tagen gab es wiederum Zoff. Die Larsen wollte Bernd Schmid von den Drogen anbaggern, nur der wollte nicht. So hat der Garnerd die Akte von Bernd an die Larsen weitergegeben. Er hat den Ärger bekommen, sie nichts. Wir haben es alle aufgegeben, etwas gegen die Braut zu unternehmen, bringt nur Ärger. Außerdem hat sie inzwischen mindestens ¼ der Männer im Präsidium durchgevögelt, inklusiv Sanders. Diese Nymphomanin hat Narrenfreiheit und selbst wenn sie eure Kleine umgebracht hat, passiert der nichts, eher lassen sie den Bruder vor die Hunde gehen. Alle haben Schiss vor dem, was die Larsen auspackt.“
„Oh, doch! Der passiert etwas. Das gebe ich zur Not an die Presse. Das ist nicht normal. Wo bin ich denn hier hingeraten? Gibt’s da noch mehr solche Fälle?“
Zacharias grinste. „Denke nicht. Ist nur die eine, aber die reicht. Die klaut in
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