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Daniel Briester - Hass verbindet

Daniel Briester - Hass verbindet

Titel: Daniel Briester - Hass verbindet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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Herr Claassen? Schändlich! Sie kreiden Männer lautstark an, sie würden ihre Frauen betrügen, würden in Bordellen verkehren, um von sich selbst abzulenken? Ihre kriminelle Energie machte vor keiner Widerwärtigkeit Halt."
Daniel sagte nichts, fragte sich, woher der das alles wusste.
"Herr Kamber bitte."

Karl-Heinz Kamber, 67, Rentner, wohnhaft in Bremen, verheiratet, drei Kinder.
"Herr Kamber, Sie haben sich bei der Staatsanwaltschaft gemeldet. Erzählen Sie uns bitte den Grund."
"Wegen des Angeklagten. Dem Mann muss endlich das Handwerk gelegt werden. Er hat mich jahrelang erpresst. 2002 war ich abends mit Doktor Grummet essen und wir tranken einiges. Rainer wollte mich vom Fahren abhalten, aber ich dachte, die paar Meter, da passiert nichts, da es um diese Zeit nur wenig Verkehr gab. Er fuhr mit einem Taxi weg und ich mit meinem Wagen. Aus einer kleinen Seitenstraße kam eine Frau mit dem Fahrrad. Ich sah sie zu spät und fuhr sie an. Ich hielt, fragte, ob ich einen Krankenwagen rufen sollte. Sie meinte, sie wäre nicht schwer verletzt. Ich half ihr aufzustehen, legte das Fahrrad an die Seite. Sie sagte, fahren Sie ruhig, es geht mir gut. Ich gab ihr meine Karte, war auch erleichtert, dass sie keine Polizei wollte. Am nächsten Tag rief sie mich an, da man sie ins Krankenhaus gefahren habe. Die Polizei sei da gewesen, aber sie habe nichts von mir gesagt. Ich zeigte mich erkenntlich und gab ihr 2.000,- Euro. Sie wurde am nächsten Tag entlassen und ich besuchte sie folgend mehrmals, da ich sichergehen wollte, dass es ihr wirklich gut ging. 2004 stand Herr Briester das erste Mal vor Gericht, da man ihn wegen Verleumdung, Beleidigung, übler Nachrede angezeigt hatte. Er kam einen Tag vorher zu mir. Entweder du sprichst mich morgen frei oder ich erzähle allen, wie du besoffen eine Frau angefahren hast und danach abgehauen bist, sagte er. Das sollte ich in den nächsten 14 Monaten mehrmals hören. Ich verurteilte ihn immer nur zu Geld- oder Bewährungsstrafen. Danach wurden seine Verhandlungen an andere Richter verlegt, da ich mich irgendwie herausreden konnte. Nun werde ich dafür geradestehen, damit dieser Mann endlich keine weiteren Leute erpresst."
"Herr Claassen, woher wussten Sie von diesem Unfall?"
"Egal, er hat Fahrerflucht begangen, weil er besoffen gefahren ist. Eine hilflose Frau einfach liegengelassen."
"Deswegen darf man jemand erpressen? Sehr aufschlussreich."
"Danke, Herr Kamber. Frau Neumann, bitte."

Sabine Neumann, 43, verheiratet, eine Tochter, Einzelhandelskauffrau, wohnhaft in Bremen.
"Frau Neumann, schildern Sie bitte den Unfall aus dem Jahr 2002."
"Ich war bei einer Freundin gewesen und war auf dem Heimweg. Ich fuhr, ohne rechts oder links zu schauen aus der kleinen Seitengasse, wollte auf die andere Straßenseite, da dort ein Fahrradweg war. Da bekam ich einen Schlag, fiel vom Fahrrad. Herr Kamber kam, wollte einen Krankenwagen rufen, aber mir ging es eigentlich gut, außer das mir mein Ellenbogen wehtat. Er gab mir sein Taschentuch, half mir, damit ich mich auf einen Mauervorsprung setzen konnte. Ich sagte, er solle ruhig fahren. Die paar Meter würde ich laufen. Er wollte mich nach Hause fahren, aber ich lehnte ab. Er fuhr und ich saß dort eine Weile, als mich ein Mann ansprach. Mir war irgendwie komisch. Der rief den Kranken- wagen und man stellte eine leichte Gehirnerschütterung und einige Abschürfungen fest. Ich rief am nächsten Tag Herrn Kamber an, damit er Bescheid wusste. Mittags wurde ich bereits entlassen. Er kam am nächsten Tag mit Blumen und gab mir 2.000,- Euro. Ich wollte das Geld erst nicht nehmen, aber er drängte es mir förmlich auf. Er rief mich danach dreimal an, erkundigte sich, ob es mir gut gehe, ich Beschwerden hätte. Das war alles."
"Kennen Sie den Angeklagten?"
"Nein!"
"Woher wusste er von diesem Unfall?"
"Von meiner Tochter. Die hat das ausgeplaudert, wusste nicht, dass dieser Pädophiler damit Herrn Kamber erpresst, wie ich inzwischen erfahren habe. Verstehen Sie, ich habe Herrn Kamber nach Hause geschickt, weil ich dachte, ich habe nichts weiter, außerdem war es meine Schuld, dass es zu dem Unfall gekommen war. Normalerweise hätte ich den Schaden an seinem Auto zahlen müssen. Deswegen war ich auch froh an dem Abend gewesen, dass er nicht auf Polizei bestand."
"Das Verfahren wurde sowieso bereits eingestellt. Machen Sie sich keine Sorgen. Danke! Hören wir Viktoria Neumann."

Viktoria Neumann, 19, Schülerin, wohnhaft in Bremen.
"Frau Neumann, sie kennen

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