Daniel Briester - Hass verbindet
Lipmann. Wissen Sie, früher hat uns Ingrid immer erzählt, wie frech und böse Sandra sei, sie deswegen keine Freunde habe. Alles Lügen! Sie durfte nie spielen gehen, weil sie helfen musste. Ingrid und Heinz wollten das Mädchen nie, empfanden sie als störend, als ein Klotz am Bein. Nur das offen sagen, konnten sie nicht. Was hätten sonst die Leute gedacht? Meine Eltern hätten Sandra sofort aufgenommen, nur dann wäre das Geld meines Vaters nicht bei ihnen angekommen. Später wurden wir von Ingrid belogen, damit sie von meinem Eltern und der Familie Lipmann Gelder ergaunern konnte. Das Geld ist alles da. Von wegen, ich hatte nichts mehr, weil Sandra mir alles gestohlen hat. So konnte Ingrid bei der Schwägerin, bei meinen Eltern die Hände aufhalten."
"Das ist ein Scherz, oder?"
"Nein, Herr Ottensen, beweisbar."
"Ingrid, du hast mich nur belogen und betrogen? Ich denke, deine Tochter hat sich alles genommen?"
"Frau Ottensen, das wird ein Verfahren geben und etwas nennt sich Mutter? Daneben werden wir das Jugendamt darüber informieren müssen. Das Erbe von Frau Larsen steht nicht Ihnen zu, sondern den Zwillingen. Für schweren Betrug, Diebstahl, uneidliche Falschaussage werden Sie für einige Jahre ins Gefängnis gehen. Eine Mutter, die aus Geldgier die eigene Tochter fälschlich beschuldigt. Abartig!"
"Frau Ottensen, Sie werden nach der Verhandlung in Untersuchungs- haft gebracht und morgen dem Haftrichter vorgeführt."
"Eine Frechheit! Sandra hat mich bestohlen, außerdem muss ich mich um die Kinder kümmern und ..."
"Die werden wohl vorübergehen bei einer Pflegefamilie untergebracht."
"Herr Vorsitzender, ich würde mich solange um die Zwei kümmern, wie bisher."
"Herr Ottensen, das müssen Sie mit dem Jugendamt klären. Die Groß- mutter wird es jedenfalls nie wieder tun, da sie für viele Jahre in einer Vollzugsanstalt zubringen wird. Nicht nur aus Hass, sondern aus Geld- gier, weil sie mit einem Schwerverbrecher, der die Tochter auf das Infamste bestohlen hat, ein Verhältnis hatte, hat eine Mutter zugeschaut, wie man der Tochter Strafvergehen unterjubelt."
"Frau Heitscheck bitte."
Jutta Heitscheck, geschieden, 35, 1 Kind, Goldschmiedin, ohne Arbeit.
"Frau Heitscheck, Sie haben im Larsen-Prozess falsch ausgesagt, wurden deswegen verurteilt. Warum haben Sie damals gelogen?"
"Ich habe zwei Monate vorher Daniel getroffen. Wie waren mal für einige Wochen Anfang 1998 zusammen. Wir reden und ich erzählte ihm von der Vorladung. Er meinte damals, er will Sandra Larsen endlich hinter Gitter sehen und ich solle etwas übertreiben."
"Deswegen haben Sie ergo gelogen? Netter Zug von Zeugen."
"Diese Frau ist irre und gehörte weggesperrt und sie hat ja auch andere Freundinnen ihres Bruders misshandelt."
"Deswegen lügt man nicht vor Gericht. Sie waren damals mit dem Ange- klagten sexuell zusammen, obwohl Sie wie auch er verheiratet waren. Ist das richtig?"
"Ja!"
"Nochmals, da wir Sie vereidigen werden. Herr Claassen hat Sie angestiftet, vor Gericht zu lügen?"
"Ja, weil er wie gesagt Frau Larsen eingesperrt sehen wollte. Die war eine Hure, die Frauen misshandelt hat."
"So wie Sie?", erkundigte sich Doktor Steffens süffisant.
"Na ja, mich nicht, aber andere. Daniel hat es mir erzählt, mir Fotos von der Toten gezeigt, wie sie mir der Frau umgegangen ist."
"Frau Heitscheck, belasten Sie meinen Mandanten nicht nur, weil er Sie nach dem Sex nicht mehr treffen wollte, sie deswegen geschieden wurden, er das Sorgerecht für das gemeinsame Kind bekam?"
"Blödsinn!"
Sie wurde vereidigt und schwor.
Jutta Enders tätigte fast eine ähnliche Aussage.
Carina Schubert, 25, Studentin, wohnhaft in Hamburg, war die nächste Zeugin.
"Frau Schubert, Sie haben bei 1997 am Tag von Volker Larsen´s Verhaftung eine Beobachtung gemacht. Schildern Sie das bitte."
"Ich bin an dem Morgen früher aus dem Haus, da ich meine Sachen zu meiner Freundin bringen musste. Als ich das Haus verließ, kam mir ein Paar entgegen. Die Frau wartete draußen und er ging ins Haus."
"Die Personen haben sie unter zwanzig Fotos herausgefunden. Es waren Jana Behrend und Reinhold Zacharias."
"Ich kannte sie nicht, habe sie vorher nie gesehen. Was da mit Volker passiert war, habe ich erst nach seinem Tod erfahren. Da habe ich das meiner Mutter erzählt und sie ist mit mir zur Polizei gefahren. Eine Frau führte uns zu dem heutigen Angeklagten und dort erzählte ich von dem Paar. Er meinte, sehr schön aufgepasst, aber die Leute waren bei jemand anderem. Den Täter
Weitere Kostenlose Bücher