Daniel Briester - Hass verbindet
oder meinen zwei Schwieger- töchtern und ich habe nur einen Sohn."
"Lügner, du hast zig Kinder, sechs, sieben, zehn?"
"Zügeln Sie Ihre Ausdrucksweise und Benehmen Sie sich. Wo ist das Bildmaterial?"
"Das muss beim Umzug abhanden gekommen sein."
"Hören wir Frau Doktor Greinet."
"Frau Doktor Greinet, Sie kennen Doktor Briester seit Kindertagen. Wie war er früher?"
"Ein normaler Junge, Jugendlicher. Fröhlich, ruhig, mit viel Blödsinn im Kopf, aber sehr hilfsbereit, ehrlich. Er hat sich liebevoll um seine jüngere Schwester gekümmert. Er ging zum Studium nach München und wir sahen uns in den Semesterferien kurz. Er war und ist ein feiner Kerl. Er kam zurück, stieg bei EI ein und wollte Inge heiraten. Heinz und Inge waren da seit Jahren ein Paar, hatten sich stets besucht. Deswegen hatte sich Sigrid Jahre vorher von der ehemaligen Freundin getrennt. Sie war in Heinz verliebt. An einem Abend waren wir feiern. Mein Mann hatte Geburtstag und ich war gerade schwanger. Wir waren zwanzig Freunde. Inge musste früher gehen, da sie Nachtdienst im Krankenhaus hatte. Sigrid hat das später ausgenutzt und Heinz ins Auto gezogen. Sechs Wochen später teilte sie ihm mit, er würde Vater. Eins möchte ich dazu anmerken, Heinz hat das am nächsten Tag sofort seiner Freundin gebeichtet. Ich denke, dass es damit angefangen hat."
"Ist das richtig, Doktor Briester?"
"Ja!"
"Herr Claassen, wie Sie das aufnehmen, wussten Sie das?"
"Ja, Inge hat es mir und Marion nach deren Scheidung erzählt. Ich hatte damals gerade erfahren, dass Daniela meine Tochter ist. Es war billig. Der Angeklagte hatte sein Leben lang ein Problem und das war, er wurde nie ein richtiger Mann. Er hatte sich nie gegenüber seinen Eltern durchgesetzt, sondern gekuscht. Wäre er ein Mann gewesen, hätte er gesagt, soll diese Frau das Kind bekommen, ich zahle und damit Schluss. Ich lasse mich nicht erpressen. Er war angeblich Doktor, hätte sofort woanders einen Job bekommen, wenn nur als kleiner Angestellter oder Lagerarbeiter. Aber nein, er verrät die Frau, die er angeblich liebt, für Geld. Dafür macht er wiederum andere verantwortlich. Er lässt sich nicht scheiden, wegen des Geldes. Seinen Frust ließ er an mir aus. Da konnte er Mann spielen. Ist ja männlich, ein kleines Kind über 10 Jahre wöchentlich zusammenzuschlagen. Er konnte jede Frau kurz beglücken. Macht ja einen tollen Mann aus ihm. Er hat zig Frauen beglückt, dass man verhütet, hat sich zu ihm nicht herumgesprochen. Ist wahrscheinlich nicht männlich oder es hätte Geld gekostet. Mann sein setzte er mit Geld, mit der Firma seines Vaters, mit Immobilien besitzen gleich. Mit Besitz kompensierte er sein nie vorhandenes Selbstbewusstsein. Er war ein mieser Geschäftsmann, erreichte nie den guten Ruf seines Vaters. Dabei wollte er besser sein. Doktor Erich Briester war groß und erfolgreich als Unternehmer, war er ehrlich, hilfsbereit, betrog nie seine Frau, schlug nie seine Kinder. Er war ein Mann, der gradlinig seinen Weg ging und wenn, stand er zu seinen Fehlern. Darum setzte der Angeklagte später alles daran, den guten Ruf dieses Mannes mit Lügen und Verleumdungen zu ruinieren. Nicht mein Großvater verkehrte regelmäßig in Bordellen, befriedigte jede Prostituierte, solange sie unter zwanzig war. Nein, das tat ein Heinz Briester. Nicht mein Großvater machte meinen Freundinnen Geldangebote, weil er sie einmal ins Bett ziehen wollte. Nein, es war Heinz Briester. Es war seine späte Rache. Er hat bis heute nicht begriffen, dass er und nur er sich allein sein Leben versaut hat und kein anderer. Dass er damit sogar seinen geliebten Sohn Torsten mit in den Dreck gezogen hat, begreift er ebenfalls nicht. Völlig verblödet, deswegen musste er sich einen Doktortitel kaufen. Nicht mal 2 plus 3 kann er addieren, dieser Versager."
Heinz schaute ihn schmunzelnd an.
"Herr Claassen, zügeln Sie Ihre Ausdrucksweise und ich belehre Sie nochmals, werde Sie später vereidigen lassen. Daneben verhängen wir ein weiteres Ordnungsgeld von 1.500,- Euro."
"Was soll das? Daniel, das ist von vorn bis hinten gelogen. Inge hätte gerade dir das nie erzählt. Nie! Sie hat dich für den gleichen bornierten, blöden Kerl gehalten, wie deinen Vater, Erich. Die ganze Familie Riebert konnte dich nie leiden, geschweige, dass sie mir dir gesprochen hätten. Du hast Marion mit Lügen zum Sex gebracht, obwohl du da bereits mit Petra liiert warst."
"Herr Claassen, Erich Briester ist nachweisbar Ihr Vater und nicht mein Mandant.
Weitere Kostenlose Bücher