Daniel Briester - Hass verbindet
er Geld stahl, Nein er log mir frech ins Gesicht, grinste dabei, schob es auf Torsten, grölte noch, der ist ein dreckiger Dieb, der ist ein dreckiger Dieb. Er hatte außer einem wunden Po nichts, aber seine Mutter behielt ihn deswegen zwei Wochen in Haus, weil er schwer verletzt sei, fast gestorben wäre. Es war nicht korrekt von mir, das wusste ich."
"Frau Doktor Greinet stimmt das?"
"Ja, wir hörten am Montag wie schwer verletzt Daniel sei, deswegen die Anzeige. Am Mittwoch besuchte mein Sohn Chris Daniel, kam nach zehn Minuten zurück und lachte, der hat gar nichts. Der ist ein Lügner. Ich bin zu Sigrid hinüber und habe Krach geschlagen. Mein Mann hat das sofort bei den Behörden gemeldet und die Anzeige selbstverständlich zurückgezogen"
"Herr Werner, Ihr Vater hat deswegen Anzeige erstattet. Stimmt das?"
"Ja, weil man mir erzählte, Daniel wäre fast gestorben, könne keinen Besuch empfangen. Mein Vater wurde deswegen entlassen. Einige Tage später stellte Heinz ihn wieder ein, da der alte Briester da kein Mitspracherecht hatte."
"Kamen diese Ausraster bei dem Angeklagten öfter vor?"
"Noch einmal, als Daniel 13 war. Bei Torsten war es die ersten acht, neun Jahre schlimmer, da schlug die Mutter mit allem zu, was sie habhaft werden konnte. Der wurde richtig übel zugerichtet."
"Herr Claassen hat behauptet, Doktor Briester habe ihn regelmäßig brutal und grausam zusammengeschlagen."
"Wenn es war, habe ich es nie bemerkt."
"Gab es nie. Hat man nicht im Krankenhaus nachgeforscht? Herr Claassen war zweimal dort. Einmal war er vom Pferd gefallen, weil ihm seine Mutter erlaubte, auf dem Hengst meines Mandanten zu reiten. Das zweite Mal ist er vom Fahrrad gefallen, da er das neue Rad von Torsten entwendete. Das sind alte Dinge, die verjährt sind. Es war damals üblicher, dass man Kindern mit Prügel Ordnung beibrachte und das sind keine Straftatbestände, zumal er nie dabei verletzt wurde. Herr Werner, wie wir aus Unterlagen ersehen, haben Sie vom Nebenkläger ½ Millionen als Geschenk erhalten."
"Dieses Geld hat er sofort zurück erhalten. Ich benötige von keinem Briester Geld. Das kann ich beweisen."
"Haben Sie in letzter Zeit mit Herrn Claassen über die Verhandlungen, die Fälle gesprochen?"
"Nein! Ich habe seit meiner Kindheit kaum Kontakt zu ihm gehabt. Als er in Bremen arbeitete, sind wir uns zuweilen kurz begegnet, da hieß es Moin und das war´s."
"Trotzdem schenkt er Ihnen viel Geld? Unglaubwürdig!"
"Muss ich Ihnen recht geben, Herr Verteidiger, aber wie gesagt, ich habe den Scheck postwendend zurückgeschickt. Ich bin glücklich ohne Millionen, wenn das einem Daniel Claassen wahrscheinlich komisch vorkommt. Er ist wie sein Vater. Wir sind Briester, reich und helfen den Armen. Dafür erwarten wir einen Sonderplatz schon auf Erden. In der Beziehung war Heinz anders. Von dem hat man nie solche Dinge gehört, dabei hat er wahrscheinlich mehr für andere getan, als die beiden Männer zusammen."
"Was meinen Sie?"
"Karsten, lass es. Das gehört nicht hier her."
"Warum? Kennen Sie Ingenious?"
"Diese Armenorganisation?"
"Genau. Das ist Doktor Heinz Briester."
"Stimmt das, Doktor Briester."
"Mein Mandant wird sich nicht dazu äußern."
"Sie waren öfter bei den Briester´s zu Besuch?"
"Ich war selten einmal dort, weil meine Eltern nicht reich waren. Des- wegen dachte er, ich benötige Almosen."
"Das Geld waren keine Almosen, sondern das habe ich aus Freundschaft getan."
"Welche Freundschaft? Die es kurz in der Kinderzeit gab, falls man das überhaupt so nennen konnte. Das ist dreißig Jahre her. Du hast uns gebraucht, benutzt, wie es dir in den Kram passte."
"Kinder waren nie bei uns, da man das nicht gern sah."
"Da es Sigrid nicht gern sah. Bleib bei der Wahrheit."
"Danke, Frau Doktor Greinet. Herr Werner, kommen wir zu den Vergehen der Neuzeit. Da hatten Sie einmal mit Doktor Briester zu tun?"
"Allerdings. Wir haben Doktor Briester bei einer Razzia in einem Bordell mitgenommen, weil er keine Papiere dabei hatte. Er meckerte, Karsten, du kennst mich. Was soll der Mist und weiter. Es ging weit, dass wir ihn mitgenommen haben."
"Ein Bordell zu betreten sind keine Strafvergehen. Ob das einem Staats- anwalt, einem Nebenkläger passt, weil die andere Moralvorstellungen haben, ist irrelevant. Gerade der Nebenkläger hat in seinem Leben 100-mal viele Frauen gehabt, wie mein Mandant. Er war Stammkunde in dem Bordell Große Freude. Diese Vorwürfe des Inzests, wie es der Nebenkläger groß überall verkündet hat,
Weitere Kostenlose Bücher