Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn
deswegen ein schlechtes Gewissen, sich geschämt. Wie er heute von den Frauen gehört hatte, war sie darüber traurig gewesen. Er hatte mit ihr geschlafen, um ihr danach zu sagen, ich will dich nicht, weil ich verheiratet bin. Er glaubte nicht, dass sie sich nochmals auf eine sexuelle Affäre mit ihm einlassen würde. Dabei hatte er gewusst, dass er Eileen liebte.
*
Morgens rief er seinen Rechtsanwalt an, damit dieser Schritte gegen Jana unternahm. Was die sich mit Eileen erlaubt hatte, ging zu weit und er würde Eileen vor weiteren Attacken seiner Ex-Frau schützen. Überdies schadete sie damit ihm, wenn sie solche Lügen in die Welt setzte. Er selbst erstatte Anzeige und benannte die beiden Arzthelferinnen als Zeugen. So nicht sagte er sich.
Mit einem Blumenstrauß in der Hand klopfte er, betrat das Kranken- zimmer und bemerkte etwas verblüfft die anderen Betten in dem Raum. Die drei Frauen schauten ihn an. Er schloss die Tür, grüßte kurz, während er zu dem hinteren Bett ging. Er beugte sich hinab, gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Wie geht es dir?", fragte er leise.
"Danke, gut."
Er schaute zu dem Bettchen, das neben ihm stand, und erblickte seinen schlafenden Sohn.
"Unser Sohn schläft, wie sehe", sagte er in normaler Lautstärke. Aus dem Augenwinkel beobachtete er, wie die drei Frauen zu ihnen hinblickten. Scheußlich in so einem Zimmer. Er setzte sich auf das Bett, ergriff ihre Hand, und als sie die wegziehen wollte, hielt sie fest.
"Der Vater meines Sohnes heißt Frank. Begreifst du selbst das nicht?"
"Erzähl mir, was du hast."
"Irrelevant. Daniel, gehst du bitte. Zwischen uns ist alles geklärt. Kümmere dich um deine Familie und nimm die Blumen mit, gib sie deiner Tina."
"Zwischen uns ist nichts bereinigt, aber das erledigen wir nicht hier. Wenn du entlassen wirst, kommst du mit den Kindern zu mir, damit du dich richtig erholst. Keine Arbeit mehr, nichts, nur ausruhen, liegen. Spar dir jeglichen Kommentar. So wird es gemacht. Ich habe heute Morgen mit Maria gesprochen und dass mit ihr geklärt. Eileen, du hast das völlig falsch verstanden oder ich habe mich verkehrt ausgedrückt. Ich möchte, dass du bei mir bleibst und keine andere."
Ruwen bewegte sich etwas und wenig später schaute er seinen Vater an, und bevor er schreien konnte, hielt Daniel ihn auf dem Arm.
"Du bist ja wach und hast Hunger? Mama gibt dir etwas." Bevor er ihn Eileen reichte, gab er ihm einen Kuss. Schnell warf er einen Blick auf seine Uhr. "Ich muss, da ich eine Besprechung habe. Ich komme später noch einmal. Ach, übrigens, sie verlegen dich in ein anderes Zimmer. Dort hast du mehr Ruhe, einen Fernseher und so. Soll ich dir etwas mitbringen? Möchtest du Alina sehen, bring ich sie her. Ich hole sie nachher mit ab und sie wohnt solange bei uns."
Sie wollte etwas erwidern, da gab er ihr rasch einen Kuss und verließ den Raum. Doktor Riesch war nicht anwesend, so sprach er mit einem jungen Arzt und der teilte ihm mit, dass Frau Rieger noch mindestens eine Woche bleiben müsste. Daniel sagte Bescheid, damit man sie auf die Privatstation verlegte, füllte die Papiere aus und fuhr sehr zufrieden ins Büro.
Doris teilte ihm mit, dass Helmut und Heiner zu einem neuen Fall unterwegs wären. Eine Altenbetreuerin hatte eine ältere Dame tot aufgefunden. In einem Glas auf dem Nachtisch hatte sie einen weißen Satz gesehen und die Polizei verständigt.
Nachmittags hörte er im Kindergarten, dass Alina am Vortag von ihrem Vater abgeholt worden war. Eileen musste ihn angerufen haben. Erst konnte er sich das Obst, den Saft, den Konfekt und die Rosen auf dem Nachttisch erklären. Er spürte den Stich der Eifersucht. Ich hätte mich mehr um sie kümmern, mehr für sie da sein müssen. Ihr Ex-Mann kam sofort, wenn sie etwas hatte und dass obwohl sie getrennt waren. Er hatte sich noch nie um sie gekümmert. Er hatte und wollte sich nie zu ihr und seinem Sohn bekennen. Nein, er würde sich zu Ruwen bekennen und damit zu Eileen, egal wie es zwischen ihnen weiterging.
*
Daniel rief den Rechtsanwalt von Eileen an und bezog Stellung zu dem gestern eingegangenen Schreiben, schilderte den Sachverhalt und verwies den Mann an Doktor Hamisch, da er dort alle weitere Schritte, die er gegen Frau Behrend unternehmen wollte, erfahren würde. Der fragte ihn irritiert, von was er rede? Es handele sich nicht um eine Frau Doktor Briester, sondern um ihn. Er solle sich nicht mit fadenscheinigem Geschwafel aus der Bredouille ziehen wollen, beendete der das
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