Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn
Schuster", mischte sich Daniel ein. "Sagen Sie besser die Wahrheit. Also noch einmal, wie heißt der Mann?"
"Ich kenne ihn nicht."
"Das ist gelogen, da er fast eine Woche im Haus der Erbengemeinschaft gewohnt hat."
"Nein, das ist nicht wahr. Ich kenne den Mann nicht."
"Na gut, kürzen wir das Ganze ab. Wir nehmen Sie wegen dem Tatverdacht des fünffachen Mordes fest. Michael, belehr sie."
"Sie spinnen wohl. Sind Sie verrückt?", kreischte sie und dieser Tonfall erinnerte ihn sofort an Jana.
"Benehmen Sie sich gefälligst und schreien Sie nicht herum", blaffte er sie kalt an. "Michael, nimm sie mit. Kommt sie ein wenig zur Ruhe. Lass sie vom EKD behandeln."
Er betrat das Schlafzimmer, hörte noch ihr Gekeife. Vieles neu, stellte er fest. Er zog Handschuhe über und durchsuchte den Kleiderschrank, der zum Bersten gefüllt war. Aber penibel ordentlich, sogar nach Farben war es sortiert. Er schaute zwischen Pullovern und Shirts nach, aber nichts. Unter den hängenden Kleidungsstücken lagen einige Tücher, die irgendwie deplatziert wirkten, da weitere Tücher an der Tür hingen. Die nach Farben sortiert.
Er wollte die Tür schließen, als er stutzte und in die Hocke ging. Er klopfte auf das Holz - hohl.
"Heiner, hol Klaas mit der Kamera", rief er laut, erhob sich und wartete. Er öffnete eine andere Schranktür, da lagen fein säuberlich gestapelt Klamotten. Hinter der nächsten Tür Bettwäsche, Handtücher.
"Doris, komm her?"
"Was hast du gefunden?", erkundigte sich Klaas.
"Unter den Tüchern ist etwas. Mach Fotos, bevor wir nachsehen. Hat die Schuster was an dem Schrank gemacht?", wandte er sich an seine Mitarbeiterin.
"Sie hat Klamotten herausgeholt, wollte wohl ein Tuch umbinden, hat es aber wütend unten hingeworfen. Sie könne sich nicht einmal allein anziehen, hat sie gemeckert."
Sie nahmen die Tücher heraus und nach einigen Sekunden konnten sie den Boden hochklappen. Wieder wurde fotografiert. Daniel griff hinein und schaute in den Beutel. "Sieh an, was wir da haben? Diamanten!" Er erhob sich und nahm einen heraus. Er sah ähnlich wie der aus, den er bei Christina angeschaut hatte. Dieser war nur etwas heller gefärbt, dafür größer, wie er vermutet. Er reichte den Beutel Heiner, der einige auf seine Handfläche schüttelte. "Mann, sind das viele. Was sind die wert?"
"Keine Ahnung, aber bestimmt nicht wenig. Vielleicht ein paar Hunderttausend?"
"Hier liegt bündelweise Geld", meldete sich Klaas. "In der Ecke Männerklamotten."
"Hat Daniel doch damals alles genauestens untersucht", verkündete Doris. Süffisant. "Schlampige Arbeit."
"Halt deine blöde Klappe", brummte er.
"Wo sie recht hat, hat sie recht", Klaas grinsend. "Leg alles an die Seite und Daniel, tu die Diamanten rein. Heiner, komm her. Wir müssen kurz zählen", rief er laut.
Nach und nach räumten sie das untere Fach aus. Sie fanden den Ausweis von Richard Steiger, Führerschein, Kreditkarten, ein Handy, ein Portemonnaie, allerdings kein Geld.
Daniel rief in Emden an, da die dortigen Kollegen sich in der Wohnung von dem Toten umsehen mussten und erfuhr, dass das bereits am frühen Morgen geschehen sei. Wütend schaltete er sein Handy aus. Nie sagte ihm der Trottel etwas und er blamierte sich.
Alles wurde verpackt und würde später genauer untersucht werden. Im Keller entdeckte man eine Reisetasche, da lagen Kleidungsstücke eines Mannes drinnen, dazu Rasierapparat, Zahnbüste, Kamm.
Das reichte endgültigen für einen Haftbefehl. Eine entsprechende Mitteilung ließ er dem Oberstaatsanwalt zukommen, der ihn nur Angeber nannte und auflegte.
Gegen Mittag fuhren sie ins Büro.
"Sie schweigt, möchte ohne Anwalt nichts sagen", wurden sie von Helmut empfangen.
"Egal, wir haben genug gegen sie in der Hand."
Das Telefon klingelte und Helmut reichte den Apparat an Daniel weiter. "Doktor Hamisch."
Daniel meldete sich und hörte zu.
"Aussichtslos. Zu viel Beweismaterial." "Tun Sie sich das nicht an." "Nein, lassen Sie die Finger von dem Fall", und er legte auf. "Die Schuster hat Doktor Hamisch angerufen", erklärte er. "Mal sehen, wie sie darauf reagier, dass der ablehnt. Gehen wir zu ihr."
"Das macht wohl Heiner", Michael sofort, "außerdem will der Staatsan- walt dabei sein. Der Termin wurde ..."
Daniel zog Helmut mit hinaus, schlug die Tür laut zu.
Sie schickten den Beamten aus dem Zimmer, setzten sich und Daniel legte das Aufnahmegerät auf den Tisch. Nachdem er sie darüber belehrt hatte, sagte er ihr als Erstes, dass Doktor Hamisch eine Verteidigung
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