Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn
packt ein, und fährt zu der Schuster, weil er sie zur Rede stellen möchte. Die will ihn überreden, dass er den Mund hält, aber das klappt nicht, ergo vergiftet sie ihn. Danach ein Schuss, damit wir denken, er wurde erschossen."
"Könnte sein, aber wie kommt der Diamant in die Manteltasche, das Papier in die Innentasche?"
"Sie hat geplant ihn umzubringen, deswegen das Papier. Warum ...? Das mit dem Diamanten wusste sie nicht."
"Du denkst plötzlich, dass sie die Eltern umgebracht hat?"
"War immer meine Vermutung, nur habe ich andere nicht generell ausgeschlossen. Wer den Mann getötet hat, ist für die anderen Morde verantwortlich. Sie wurden alle vergiftet. Der Rest diente der Verschleierung, des unkenntlich machen."
"Er war der Chemiker. Was, wenn sie gemeinsame Sache gemacht haben, und kam der Zoff?"
"Warum sollte er sich selbst vergiften? Hätte er sie so umbringen wollen, wäre er nicht so blöd gewesen, das Zeug selber zu trinken. Er hätte das Geld, die Diamanten behalten, hätte das nicht mit hergekommen und er hätte nicht tagelang bei ihr gewohnt. Er wäre abends gekommen, hätte sie getötet und wäre weg gewesen, am Morgen zur Arbeit gegangen. Keiner wäre auf ihn gekommen. In ihrer Wohnung wurden keinerlei Hinweise auf ihn gefunden. Deswegen vermute ich, dass da nichts mehr lief."
"Hhmmm, daran ist was."
"Machen wir für heute Schluss. Morgen früh haben wir die Auswertung von Christina und den Kollegen aus Emden. Danach nehmen wir uns die Braut vor. Haben wir was wegen diesem Papyrus erreicht?"
"Ich weiß es noch nicht."
"Helmut, alle Berichte sofort in mein Büro, nicht das Heiner etwas verschlampt. Fahren wir nach Hause."
"Das machst du in letzter Zeit aber sehr gern", lästerte Helmut.
"Das stimmt. Es ist schön, wenn ich die Kinder mit Eileen lachen hören, toben sehe. Es gibt etwas Tolles zum Abendessen. So habe ich mir ein Familienleben vorgestellt."
"Dieses Mal scheinst du die Richtige gefunden zu haben."
"Das hoffe ich." Hatte er die Richtige gefunden, fragte er sich. Eileen hatte in den letzten Jahren ein anderes Leben geführt, war generell in immensem Reichtum aufgewachsen. Er hatte Zeit und würde nichts überstürzen.
*
Auch heute erschien er Stunden früher im Büro, da er Heiner zuvor- kommen wollte. Nur der berichtete bereits die neusten Erkenntnisse.
"... Frau identifiziert, die das Papyrus gekauft hat. Ein Vergleichsblatt haben wir gestern Abend noch zu Christina gegeben. Von den Eltern des toten Steiger haben wir die Aussagen von der Polizei gefaxt bekommen. Ihr Sohn war die letzten fünf Jahre im Urlaub bei ihnen. Nachbarn können das bestätigen sowie die Mitglieder des dortigen Fußballvereins, da er dort mitgekickt hat. Die Klamotten aus dem Haus Schuster gehörten dem Toten. Fingerabdrücke an der Reisetasche, an manchen Geldscheinen von der Schuster, aber sie sind noch dabei, Weiteres auszuwerten. Die Schamhaare an dem Toten ebenfalls DNA von der Schuster. Das Garn aus der Wohnung der Schuster ist wahrscheinlich dasselbe, aber die endgültige Laboranalyse steht noch aus. Zudem findet sich dieser Allerweltsartikel wahrscheinlich in jedem Haushalt, daher sekundär, außer man findet eine DNA. An der Lebkuchendose wurden neben den Fingerabdrücken von dem Opfer Steiger noch die der Schuster gefunden, welche in seiner Wohnung. DNA dauert noch an. Die Schuster hat übrigens den Kredit ausgelöst, bar beglichen. Das reicht. Gute Arbeit euch allen."
"Weiß es Doktor Kringst?"
"Ja, um elf ist der Termin, da man den gestern wegen der Eigen- mächtigkeit von Herrn Oberkommissar Briester abbrechen musste. Daneben vergrault er Strafverteidiger."
Daniel ignorierte die Spitze. "Ich spreche mit Emden. Sie müssen die Apotheken abklappern. Eventuell hat sie dort eingekauft. Noch können wir ihr die Morde nicht beweisen, selbst den an dem Steiger nicht. Das, was Heiner aufgezählt hat, nur unwichtige Details."
"Wurde bereits veranlasst. Wer das eine Gift gemischt hat, hat auch das andere hergestellt."
"Das kann sie auf den Steiger schieben. Er war Apotheker. Sie dreht es so, dass er sie umbringen wollte und er das aus Versehen getrunken hat. Nein, sie wird auf den toten Mann schieben. Damit haut sie jeder gute Anwalt heraus. Wir müssen ihr den Chemiekauf nachweisen, nur dann kann man sie belangen, ansonsten kommt sie mit einer kleineren Strafe davon."
"Was du wieder alles weißt?", höhnte Barbara.
Daniel betrat sein Büro und rief nach Helmut. "Das mit Kringst weiß ich noch nicht. Lass
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