Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daniel Taylor zwischen zwei Welten

Daniel Taylor zwischen zwei Welten

Titel: Daniel Taylor zwischen zwei Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
Vom Netzwerk:
sehr traurig. Anne drückte lange seine Hand und streichelte sie, bevor sie zitternd aufstand. »Ich brauch erst mal einen Drink.«
    Als Anne in der Küche verschwand, beugte sich Vanessa zu James und flüsterte: »Was meinst du, was wollen die Dämonen von Danny?«
    James sagte leise: »Laut Erbfolge ist er der zukünftige Herrscher.«
    »Ja, das hat er mir erzählt, aber er hat abgelehnt.«
    »Ich denke auch nicht, dass sie ihn wirklich als Herrscher akzeptiert hätten, daher vermute ich, wollen sie etwas anderes von ihm.«
    »Das Zepter.« Ihr Herz klopfte wild.
    James nickte. »Erst dachte ich, sie wollen Daniel sicher töten, weil er nicht von reinem Blut ist, aber als du mir erzählt hast, dass er unversehrt aus der Unterwelt zurückgekehrt ist … Kitana meinte einmal zu mir, dass das Zepter niemals in ihre Hände fallen dürfte. In keine Hände, nicht einmal in die eines Wächters. Die Versuchung ist für jeden zu groß, selbst für jene, die reinen Herzens sind. Das Zepter steckt voll dunkler Magie, die jeden Charakter verdirbt. Außerdem erlangt der Träger dadurch unendliche Macht, seine eigenen Kräfte potenzieren sich um ein Vielfaches.«
    Jetzt wurde Vanessa so vieles klar, und ihre Angst um Daniel wuchs.
    Plötzlich drang ein klirrendes Geräusch an ihre Ohren, als wäre ein Glas auf den Boden gefallen.
    »Ich sehe mal nach Anne«, sagte James hastig und stand auf.
    Vanessa beschloss, die beiden für einen Moment allein zu lassen. Sie musste ohnehin über so vieles nachdenken.

    Als James in die Küche kam, stand Anne an der Theke, ihm den Rücken zugewandt. Ihre Hände hatte sie an der Arbeitsplatte abgestützt; neben ihr, auf dem Boden, lag das Glas. Ein Stück vom Rand war abgebrochen. Vorsichtig hob James die beiden Teile auf und warf sie in den Mülleimer. Dann stellte er sich hinter Anne und legte die Arme um sie.
    Anne lehnte sich zitternd gegen ihn. »Ich … kann das alles kaum glauben«, sagte sie leise.
    James zog sie fest in seine Umarmung und küsste ihre Schläfe. »Es tut mir so leid. Ich wollte dich niemals da hineinziehen, aber ich wusste damals einfach nicht weiter. Du warst die Einzige, die mir in den Sinn kam, als ich für Daniel nach einem sicheren Platz gesucht habe.«
    Anne drehte sich in seinen Armen um. »Warum ich, James?«
    »Du warst meine beste Freundin außerhalb der Gilde«, wisperte er, ohne den Blick von ihr zu lassen. »Du hattest nichts mit alldem zu tun. Bei euch war mein Sohn in Sicherheit. Ich hätte ihm nie ein Zuhause geben können. Ich war ständig auf der Flucht.«
    Anne öffnete den Mund, als wollte sie etwas erwidern, schloss ihn jedoch wieder. Vielleicht war es jetzt an James, ihr zu erklären, wie viel ihm ihre Freundschaft bedeutet hatte. »Wäre ich kein Wächter gewesen…« Er schluckte seine Furcht vor ihrer Reaktion hinunter und sagte Anne direkt: »… dann hätte ich um deine Hand angehalten.«
    Anne erwiderte nichts.
    James hoffte, nicht voreilig gehandelt zu haben, indem er sich ihr offenbart hatte. Sie schaute ihn an, ihre blauen Augen glänzten feucht und sie zitterte. James wusste nicht, was er tun sollte. Er hätte Anne so gern geküsst. Sein Puls klopfte dermaßen heftig in seinen Schläfen, dass er davon Kopfweh bekam. Seit Kitana war er keiner Frau mehr so nahegekommen. Er war es einfach nicht mehr gewohnt. Dennoch vermisste er diese Nähe. Er vermisste Kitana, die Liebe und alles, was dazugehörte. Er war zu lang allein gewesen.
    Erst nach einer Ewigkeit fragte sie leise: »Was sagst du da?«
    James räusperte sich. »Deine Briefe haben mir so viel bedeutet und mir ständig gezeigt, was ich nicht haben konnte. Ich war so eifersüchtig auf Peter. Als ich in Kairo war, wäre ich am liebsten ins nächste Flugzeug gestiegen, um dich wachzurütteln. Ich hab dich so vermisst.«
    Ein Lächeln stahl sich auf Annes Lippen. »O James, du glaubst nicht, wie verliebt ich in dich war.«
    Sein Herz machte einen Satz. »Wirklich?«, wisperte er und zog sie enger an sich. Anne fühlte sich gut an. Er liebte sie noch immer. Konnte ein Mann zwei Frauen lieben? Sein Herz hatte Kitana gehört, doch ein Teil war immer bei Anne gewesen.
    »Wirklich«, hauchte sie zurück. Ihr Mund war seinem so nah …
    »Ich hätte dir damals so gern alles gesagt, aber ich durfte nicht. Ich unterstehe zwar nicht mehr der Gilde, doch ich bin Mitglied in einer Wächter-Untergrundorganisation.«
    Ihr Mund kam noch näher. Auch wenn James sich nichts sehnlicher wünschte, als Anne

Weitere Kostenlose Bücher