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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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haben, wenn sie sich ein Flugzeug anschauten.
    Kurze Zeit später erreichten sie Hanscom Field, einen kleinen
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Flughafen in Privatbesitz unmittelbar vor den Toren Bostons. Kate erblickte einige kleine Hangars und eine lange, schmale Rollbahn. Als sie aus dem Taxi stieg, landete gerade eine rote Lockheed Vega.
    Joe bezahlte den Fahrer. Seine Miene glich der eines Kindes am Weihnachtstag. Er ergriff Kates Hand und zog sie eilig zu dem nächst gelegenen Hangar. Du rch eine Seitentür schlüpften sie hinein.
    Kate schnappte nach Luft, als sie die prächtige kleine Maschine sah, die Joe geradezu liebevoll tätschelte. Er strahlte über das ganze Gesicht, als er die Tür öffnete, um ihr das Innere des Cockpits zu zeigen.
    »Joe, das ist fantastisch!«
    Kate verstand überhaupt nichts von Flugzeugen. Bisher war sie nur mit den üblichen Verkehrsmaschinen geflogen. Als sie dieses Flugzeug erblickte, war sie begeistert. Sie wusste, dass Joe es entwickelt hatte. Es war einfach wunderschön!
    Joe reichte Kate die Hand, um ihr ins Cockpit zu helfen, und verbrachte eine halbe Stunde damit, ihr alles zu zeigen und zu erklären, wie die Instrumente funktionierten. Noch nie hatte er jemandem erlaub t, eines seine r Flugzeuge in Augenschein zu nehmen, und er war erstaunt, als er Kates Interesse bemerkte. Ihre Auffassungsgabe war bemerkenswert. Gespannt lauschte sie jedem seiner W orte und erinnerte sich später an beinahe alles, was er gesagt hatte. Nur manchmal sah sie ihn irritiert an, doch das hatte Joe schon häufiger bei Leuten beobachtet, die selbst nicht flogen. Er hatte das Gefühl, als würde er sich gänzlich öffnen, während er mit Kate sprach. Als gewähre er ihr Einblicke in eine Welt, von der sie zuvor nicht einmal geträumt hatte. Die Tatsache, s eine Welt mit ihr teilen zu können, bezauberte ihn beinahe noch mehr als Kate selbst. Sein Herz pochte, als er den eifrigen Glanz in ihren Augen bemerkte, während sie jedes Detail geradezu verschlang.
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Eine Stunde später fragte Joe, ob Kate gern für ein paar Minuten in die Luft steigen würde. Es war schon ein besonderes Gefühl, wenn ein Flugzeug erst einmal den Boden verlassen hatte. Es war gar nicht Joes Absicht gewesen, Kate zu einem Flug einzuladen, aber angesichts ihres Interesses war diese Aussicht nur allzu verführerisch.
    Kate zögerte keine Sekunde lang. »Jetzt?« Ihr Gesichtsausdruck zeigte Verwunderung und Erregung zugleich. Das war wirklich eine tolle Idee! Sie fand es wunderbar, mit ihm in diesem kleinen Flug zeug zu sitzen. Joe war oft schüchtern und unbeholfen, doch wenn er in die Nähe einer Maschine kam, schien es, als würde er all sein e Scheu ablegen. »Ja, sehr gern, Joe … geht das denn?«
    Elizabeths Vorbehalte und Ermahnungen waren augenblicklich vergessen. Joe machte sich auf den Weg, um im Tower Bescheid zu geben. Als er kurz darauf zurückkehrte, stand ihm die Freude ins Gesicht geschrieben.
    Das Flugzeug war zwar klein, aber es flößte Kate trotzdem Respekt ein. Dank einiger spezieller Vorrich tungen, die Joe m it Hilfe von Charles Lindbergh angebracht hatte, verfügte es über eine ansehnliche Reichweite.
    Joe startete den Motor, und langsam rollte die Maschine auf das weite, offene Feld vor dem Hangar hinaus. Wenige Minuten später war sie schon auf der Startbahn. Joe kontrollierte die Instrumente und erklärte Kate währenddessen, was er tat. Für wenige Minuten nur würde er sie mit in Luft nehmen, damit sie wenigstens einen Eindruck davon bekäme, wie man sich in einer solchen Maschine fühlte.
    Als das Flugzeug abhob, fiel ihm plötzlich etwas ein. »Ihnen wird doch nicht schlecht werden, Kate, oder?«
    Doch Kate lachte nur und schüttelte den Kopf.
    Joe war nicht überrascht. Er hatte schon vermutet, dass sie nicht zu der Sorte Mädchen gehörte, denen übel wurde, und
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auch das imponierte ihm.
    »Werden wir auch auf dem Kopf fliegen?«, fragte Kate m it hoffnungsvollem Blick.
    Jetzt lachte Joe. Noch nie zuvor hatte er sich ihr so nahe gefühlt wie in diesem Augenblick, in dem sie gemeinsam flogen. Es war wie ein Traum. »Ich hoffe nicht. Das sparen wir uns lieber für das nächste Mal auf«, entgegnete er, während sie an Höhe gewannen.
    Sie unterhielten sich eine Weile lang über das Brummen des Motors hinweg, bis sie in einvernehmliches Schweigen verfielen. Kate blickte sich staunend um und beobachtete Joe aus den Augenwinkeln. Er verhielt sich so, wie sie es sich vorgestellt hatte: Stolz und gelassen kontrollierte

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