Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
Vom Netzwerk:
ühle für sie zu h egen. Und doch spürte Kate unterschwellig, da ss es etwas Tieferes, Geheimnisvolles zwischen ihnen gab. Sie war sich nicht sicher, ob die Fantas ie ihr vie lleicht einen Stre ich spielte oder ob sie beide Angst davor hatten, sich zu offenbaren. »Ich werde Ihnen schreiben«, versprach sie.
    Joe wusste, dass er sich darauf verlassen konnte. Stets wartete er sehnsüchtig auf ihre Briefe. Sie waren zu einem Bestandteil seines Lebens geworden. Ihre Geschichten brachten ihn oft zum Lachen. »Ich hoffe, dass wir uns zu Weihnachten wieder sehen. Aber bis dahin haben Charles und ich sehr viel zu tun …« Kate hätte ihn gern besucht, aber sie wagte es nicht, davon zu sprechen. Außerdem wusste sie, da ss ihre Eltern gar nichts von dieser Idee halten würden. Ihrer Mutter hatte es schon nicht gepasst, dass sie über Thanksgiving so viel Zeit mit Joe verbracht hatte. Selbst Joe war das nicht verborgen geblieben. Und er wollte auf keinen Fall etwas überstürzen und Kates Eltern bedrängen.
    »Geben Sie Acht auf sich, Joe. Fliegen Sie vorsichtig!« Ganz offensichtlich war Kate äußerst besorgt um ihn.
    Joe war gerührt. »Passen Sie ebenso auf sich auf. Und sorgen Sie dafür, dass Sie nicht vom Colle ge fliegen.«, neckte er sie, und Kate lachte.
    Dann klopfte er ihr leicht auf die Schulter, öffnete ihr die Haustür, lief die Treppe hinunter und winkte ihr vom Bürgersteig aus noch einmal zu. Es schien, als ob er sie nun schnell verlassen wollte, bevor er etwas tat, was er sp äter vielleicht bereuen würde.
    Kate lächelte, während sie ins Haus ging, und schloss leise die Tür hinter sich.
    Sie hatte drei seltsame Tage m it Joe verlebt, es waren Tage der Zuneigung, der Unbefangenheit und der Freundschaft gewesen. Und sie hatte das Wunder des Fliegens kennen gelernt. Während
    84

sie langsam die Treppe hinaufstieg, sagte Kate sich, dass sie großes Glück gehabt hatte, einem Mann wie Joe überhaup t zu begegnen. Eines Tages würde sie ihren Kindern von ihm erzählen. Sie zweifelte keine Sekunde lang daran, dass es nicht seine Kinder sein würden. Sein Leben war erfüllt von der Fliegerei. Es gab darin keinen Platz für eine Frau und ganz sicher keinen für eine Ehefrau und Kinder. Er hatte ihr so viel erzählt, schon im Sommer a m Kap und nun an diese m Wochenende. Sein Opfer für seine Leidenschaft bestand darin, dass er auf eine Fam ilie verz ichtete. Er ha tte einf ach zu wenig Zeit, sich um jemanden zu kümmern, das hatte er mehrmals wiederholt. Und Kate hatte es nun selbst eingesehen. Doch tief im Innern konnte sie es doch nicht glauben, konnte sie es einfach nicht hinnehmen. Aber es war nicht an ihr, sich mit ihm darüber zu streiten, und sie wusste es. Sie hatte seine M einung zu akzeptieren. Und sie musste sich damit abfinden, dass eine Beziehung zu ihm eine Illusi on war, ein schöner Traum. Am Sonntag, bevor Kate wieder zum College auf brach, verlor Elizabeth kein Wort über Joe. Sie hatte sich entschlossen, dem Rat ihres Mannes zu folgen und einfach abzuwarten, was geschehen würde. Vielleicht hatte Clarke doch Recht, und Joe würde Kate in Zukunft in Ruhe lassen. Vielleicht ging es eben doch nur um eine ungewöhnliche F reundschaft zwischen einem erwachsenen Mann und einem jungen Mädchen. Elizabeth hoffte es jedenfalls inständig. Doch wie sehr sie sich a uch immer darum bemühte, Clarkes Worten zu vertrauen, sie war doch nicht wirklich überzeugt.
    Als Kate wieder im Wohnheim wa r, fühlte sie sich seltsam rastlos, ohne zu wissen, aus welchem Grund. Die anderen Mädchen kehrten ebenfalls zurück und berichteten, was sich über Thanksgiving ereignet hatte. Manche waren bei Freunden gewesen, andere bei ihren Familien. Auch Kate unterhielt s ich mit ihren Freundinnen, doch sie erzählte niemandem etwas von Joes Besuch. Es wäre einfach zu schwierig zu erklären gewesen,
    85

und niemand hätte ihr geglaubt, dass sie nicht in ihn verliebt war. Das nahm sie sich inzwischen s elbst nicht mehr ab. Sally Turtle war sch ließlich diejenige, die Kate nach de m Mann fragte, der sie aus Kalifornien angerufen hatte. »Geht er dort zum College ? Oder is t er e in alter Freund?« Jetzt war sie neugierig geworden.
    Kate ließ sich nichts anmerken und mied Sallys Blick. »Er ist einfach nur ein Freund. Er arbeitet in Kalifornien.«
    »Am Telefon klang er je denfalls sehr nett!«
    Das war untertrieben, fand Kate, doch sie nickte nur. »Ich werde ihn dir vorstellen, wenn er in Boston ist. « Anschließend

Weitere Kostenlose Bücher