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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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Geburtstag hatte Kate jeden Sommer in Europa verbracht, und im Ja hr zuvor war sie in Singapur und Hongkong gewesen. Sie hatte weit mehr erlebt als die meisten anderen Mädchen ihres Alters und glich schon eher einer erwachsenen Frau als einem jungen Mädchen. Die Menschen spürten vom ersten Augenblick an, dass Kate nicht bloß glücklich, sondern dass sie mit sich im Reinen war. Sie fühlte sich vollkommen wohl in ihrer Haut. Es schien, als könne nichts und niemand ihr etwas anhaben, es gab nichts, wovor sie sich ernsthaft fürchtete. Das Leben war aufregend, und genau diese Haltung strahlte Kate aus.
    Das Kleid, das Kate auf dem De bütantinnenball in New York trug, war im Frühling für sie in Paris bestellt worden. Es war ganz anders als die Kleider der anderen Mädchen. Die meisten trugen Ballkleider in Pastelltönen oder kräftigen Farben. Keine hatte ein weißes Kleid an. Das wäre einer Missachtung
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gegenüber dem Ehrengast glei chgekommen. Alle Mädchen waren hübsch anzusehen, aber Kate war elegant, einfach hinreißend. Sie wirkte sehr weiblich, jedoch nicht auf eine aufdringliche W eise. Sie schien eher ein e zurückh altende Eleganz zu besitzen. Ihr Kl eid hatte weder Rüschen noch Volants, auch keinen weiten Rock. Der eisblaue Stoff war schräg geschnitten und floss wie Wasser um ihren Körper, beinahe wie eine zweite Haut. Die Träger, die das Kleid auf Kates Schultern hielten, waren kaum breiter als ein Faden. Es zeigte ihre makellose Figur. Dazu trug sie die m it Aquamarinen und Diamanten besetzten Ohrringe, die ihrer Mutter gehörten. Elizabeth wiederum hatte den Schmuck von Kates Großmutter geerbt. Kate hatte kaum Make-up aufgelegt, nur etwas Puder. Ihr Kleid war blau wie der eisige Winterhimmel, und ihre Haut schimmerte sanft und rosig. Ihre Lippen waren leuchtend rot, und wenn sie lachte oder lächelte, zogen sie viele Blicke auf sich.
    Ihr Vater scherzte mit ihr, als sie die Em pfangshalle durchquerten. Kate lachte und schob anmutig die Hand in dem weißen Handschuh unter seinen Arm . Ihre Mutter ging unmittelbar hinter ihr, blieb jedoch immer wieder stehen, um mit Freunden zu plaudern.
    Einige Zeit später, als längst alle Gäste eingetroffen waren, entdeckte Kate ihre Freundin in einer Gruppe junger Leute. Kate drückte den Arm ihres Vaters und ließ ihn dann allein. Später würde sie ihre Eltern im Ballsaa l wieder treffen.
    Clarke Jamison blickte seiner Tochter voller Stolz nach, als s ie auf die Gruppe gut aussehender junger Menschen zusteuerte, und ohne dass Kate es bemerkte, drehten sich einige Köpfe nach ihr um. Sie bot einen atemberaubenden Anblick. Nach wenigen Sekunden schon beobachtete Clarke, dass sie mit den anderen lachte und plauderte. Die jungen Männer schienen angesichts ihrer Erscheinung geradezu aus der Fassung geraten zu sein. So war es immer. Jeder mochte Kate und fühlte sich augenblicklich
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zu ihr hingezogen. Es gab also keinerlei Anlass f ür Clarke, sich Sorgen zu machen.
    Elizabeth hoffte sehr, dass Kate in den komm enden Jahren einen passenden jungen Mann finden und heiraten würde. Sie selbst war nun schon seit beinahe zehn Jahren glücklich mit Clarke, und dasselbe wünschte sie sich für ihre Tochter. Doch Clarke hatte andere Pläne. Zuerst sollte Kate eine gute Ausbildung erhalten, und es war ein Leichtes gewesen, sie von dieser Idee zu überzeugen. Sie war viel zu klug, um ein solc hes Angebot auszuschlagen. Clarke dachte zwar nicht daran, dass sie arbeiten sollte, wenn sie d ie Schule beendet hatte, war aber der Meinung, dass Kate jede Möglichkeit nutzen solle, die sich ihr bot. Er war davon überzeugt, dass eine Ausbildung nur zu ihrem Vorteil sein würde. Kate war schon ganz aufgeregt. Sie hatte sich den ganzen Winter über bei verschiedenen Colleges beworben, in Wellesley, Radcliffe, Vassar, Barnard und einigen anderen Schulen, die sie weniger interessierten. Im nächsten Jahr würde sie achtzehn, und dann wäre es endlich so weit. Ihr Vater hatte in Harvard studiert. Das Radcliffe College, das sich ebenfalls in Cambridge befand und nur von Frauen besucht werden durfte, war daher ihre erste Wahl. Auch Clarke hielt es für das Beste.
    Kate ging nun mit den anderen in den Ballsaal hinüber. Sie plauderte mit den Mädchen, die sie kannte, und wurde einem Dutzend junger Männer vorgestellt. Unbeschwert un terhielt sie sich sowohl mit Frauen als auch mit Männern, und bald hatte sich eine ansehnliche Gruppe um si e geschart. Offenbar hatten die

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