... dann eben Irland (Das Kleeblatt)
Hände und griff nach seinem Glas.
Da die Ó Briains geschlossen in Richtung Hausherr am Kopfende des Tisches blickten, tat es Suse ihnen nach. Ihr Kopf lief knallrot an, als ihr bewusst wurde, dass sie bereits kräftig zugelangt hatte, noch bevor Seine Lordschaft das Tischgebet gesprochen oder einen Trinkspruch ausgebracht hatte.
„ Sláinte mhaith agus bás in Éirinn !“
Suse zog die Stirne kraus. Hatte Máire ihrem Ziehkind nicht beigebracht, wie unhöflich es war, in Gegenwart Fremder Gälisch zu sprechen? Vergaß dieser Flegel grundsätzlich seine guten Manieren, wenn sie in der Nähe war?
Und … hej, was hatte denn das zu bedeuten? Warum sahen plötzlich alle wie auf Kommando zu ihr? Lächelnd. Erwartungsvoll. Mit einem zustimmenden Nicken.
Oder vollkommen ernst. So wie Matt’n, der sein Glas in ihre Richtung erhob und sie dabei nicht eine Sekunde aus den Augen ließ.
34 . Kapitel
Als sie später gemeinsam zu den Garagen gingen, konnte Suse ihre Neugier nicht länger zügeln. Sie musste es wissen! Sofort!
„Verrätst du mir, was dieser Trinkspruch zu bedeuten hatte?“
Und insbesondere diese vielsagenden Blicke, die über dem Mittagstisch hin und her geflogen sind und eine verdächtige Einigkeit aller Anwesenden – mit Ausnahme meiner Wenigkeit – signalisierten. Und die mich vermutlich vorsichtig, ganz vorsichtig werden lassen sollte.
„Das ist hier so üblich. Wir bringen zu jeder gemeinsamen Mahlzeit einen Segenswunsch oder einen ähnlich klugen Spruch aus.“
„Ac h, wirklich? Ich kann mich an keinen einzigen erinnern.“
„Wenn du in Zukunft etwas pünktlicher zum Essen erscheinst, wirst du es bestätigt sehen.“
Sie schnaubte aufgebracht , während sie überlegte, womit sich diese Bemerkung quittieren ließ. Dann beschloss sie, sie zu ignorieren. Wie brachte er es nur immer wieder fertig, von Fragen abzulenken, auf die er nicht antworten wollte, und sie im gleichen Atemzug mit seiner Kritik an ihr oder überflüssigen Belehrungen mundtot zu machen?
„Warum hast du eigentlich nicht Ean gebeten , dich zu kutschieren?“, unterbrach Clausing das Schweigen. „Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass er sofort ‚Ja!’ gebrüllt hätte.“
„Ich möchte mit dir fahren, ganz einfach.“
Er hielt sie am Arm zurück. Seine Stimme klang schmeichelnd, als er flüsterte: „Gibt es dafür einen besonderen Grund?“
Sie zuckte unwillkürlich zusammen, als er die Hand ausstreckte und sich ihr langes Haar durch die Finger gleiten ließ. Suse hielt den Atem an und schaute zu ihm auf, während er sich langsam eine Strähne um den Zeigefinger wickelte. Mit sanftem Nachdruck zog er sie zu sich. Viel zu deutlich war er sich ihrer Nähe bewusst. Er neigte seinen Kopf und schloss die Augen, den Mund leicht geöffnet. Sein Puls beschleunigte sich unwillkürlich in Erwartung des bevorstehenden Genusses. Nichts anderes war von Bedeutung.
Auch nicht die kleinen Hände an seiner Brust, die ihn mit aller Macht von sich drückten.
Zwei Sekunden später schleuderte sein Kopf zur Seite. Er verlor das Gleichgewicht, als Suses flache Hand mit all der Kraft, die sie aufbringen konnte, in sein Gesicht klatschte. Und das war mehr, als er je vermutet hätte! Er hatte sich völlig von seiner Erregung gefangen nehmen lassen und seine Sinne auf die zärtliche Berührung ihrer Lippen konzentriert. Auf diesen neuerlichen tätlichen Angriff war er dagegen nicht vorbereitet.
Er taumelte zurück und rieb sich verdutzt die glühende Wange. Wusste er noch immer nicht, mit wem er es zu tun hatte?! Gratuliere! Du wurdest gerade für die Preisverleihung für den rammelnden Blödmann des Jahres nominiert, dachte er angeekelt. Ein Rest Anstand brachte ihn dazu, vor Scham die Augen niederzuschlagen.
„Ich verliere den Verstand. Zur Hölle, ich weiß nicht mehr, was ich tue.“ Nervös fuhr er mit den Finger n durchs Haar, sein Gesicht eine erstklassige Studie der Frustration. „Es tut mir leid. Ich wollte nicht …“
Natürlich wollte er es wieder tun! Das und noch sehr viel mehr.
Plötzlich schoss er herum und schrie Suse ins Gesicht: „Kapierst du endlich, warum ich nicht mit dir … warum wir … Jesus, es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis ich … ich … kann nicht …“
Sie kam ein Stück auf ihn zu und hob die Hand. Auf halbem Weg zu seiner misshandelten Wange fing er sie ab und packte sie am Handgelenk.
„Tu das nicht.“
„Sei nicht albern, Matt’n. Wir können uns nicht ausstehen. Vom
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