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... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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zwischenmenschlichen Standpunkt aus gesehen sind wir uns spinnefeind. Die ses gewisse Etwas – man könnte es wahrscheinlich sexuelle Anziehung nennen – hat mit … mit Sympathie oder was weiß ich überhaupt nichts zu tun.“
    Liebe . Nenn es Liebe. Denn nichts anderes, verdammt noch mal, ist es!
    „Wir haben wohl beide eine übermäßig lange Dürreperiode hinter uns und sind von daher etwas … empfindlich. Ein Spiel, mehr ist es nicht, was daraus werden und uns kurzzeitig etwas Vergnügen bereiten würde. Irgendwann würde es dich genau wie mich langweilen.“
    Niemals!
    „Und wenn wir noch einmal von vorn anfangen?“, stieß er hervor, als hätte er Angst, ihn könnte der Mut verlassen, ehe er zu Ende gesprochen hatte. „Ganz von vorn? Alles anders machen? Bitte, gib mir eine Chance, Suse. Lass es uns versuchen.“
    „Matt’n.“
    Ihr Blick fiel auf seine langen Finger, die nervös mit dem Autoschlüssel spielten und sich jetzt am Garagentor zu schaffen machten. Sanfte Hände, die kraftvoll und zärtlich zugleich waren. Die Saiten in ihr zum Klingen brachten. Die sie auf jede nur denkbare Art und Weise verwöhnen würden.
    Wenn sie es bloß zuließe.
    „Mit welchem Oldtimer … Oooh, du besitzt eine Corvette? Und was ist das da?“ Mit Augen groß wie Wagenräder flitzte sie durch die Garage und deutete von einem roten Pontiac auf eine schwere, chromblitzende Maschine. „Ich wusste gar nicht, dass du Motorrad fährst.“
    Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Am liebsten hätte er aufgeschrien. Wie sehr wünschte er sich, dass sie ihm lediglich ein klein wenig der Begeisterung schenkte, mit der sie zwischen den Fahrzeugen hin und her wuselte, vorsichtig das glänzende Metall der Karossen berührte und deren geschwungene Kurven nachzeichnete.
    Er bemühte sich um ein Lächeln, als er Suse mit verächtlicher Miene verbesserte: „Kein Motorrad. Das ist eine Harley.“
    Da war er wieder, dieser Ich-bin-ein-kleines-Arschloch-Ton, diese widerwärtige Überheblichkeit in seiner Stimme, mit der er sich von dem bohrenden Schmerz in seiner Brust abzulenken versuchte. Nicht sehr erfolgreich übrigens.
    Mit großspuriger Geste öffnete er die Wagentür eines stinknormalen BMW und ließ sich lässig a uf den hellen Ledersitz sinken. „Also, dann los. Schnall dich an.“
    Eine geraume Weile sprachen sie kein Wort. Aus den Augenwinkeln beobachtete Suse die geschmeidigen Bewegungen seiner Hand, mit der er sich den Sicherheitsgurt anlegte, schaltete und anschließend die Finger wieder um das Lenkrad legte. Das Fahren auf der linken Straßenseite schien ihm keinerlei Probleme zu bereiten. Unwillkürlich musste sie lächeln, als ihr die Stewardess der „Fritz Stoltz“ in den Sinn kam, die einst zu Fuß in London unterwegs war und mit einem Bus kollidierte, weil sie wie in Deutschland zuerst nach links und dann erst nach rechts gesehen hatte. Nein, es war wirklich nicht einfach.
    Matthias schreckte merklich auf, als der Motor nicht so klang, wie er eigentlich sollte. Er s chaute auf den Tacho und legte hastig den vierten Gang ein. An dem halben Glas Guinness konnte es kaum liegen, dass er nicht bei der Sache war. Wie zur Bestätigung geisterte das Bild eines liebeskranken Mannes durch seinen Kopf.
    Bis er es nicht mehr ertrug, diesen unzurechnungsfähigen Idioten vor sich zu sehen, und er grantig fragte: „Musik?“
    Er nahm Suse die Antwort ab, indem er gleichzeitig auf den Knopf des CD-Players drückte und gedämpfte Musik erklang, sinnliche, melancholische Melodien, die ihr Herz berührten. Er bemerkte, wie Suse, den Kopf schräg gelegt, interessiert aufhorchte.
    „Wer ist denn das? Ich wusste gar nicht, dass du so was magst. Als irischer Harley-Fahrer solltest du doch eher auf U2 stehen.“
    Zweifellos würde es die Überraschung perfekt machen, wenn er ihr offen barte, bis eben selbst nicht gewusst zu haben, welche Musik sie beide erwartete. Ean hatte ihm die CD in die Hand gedrückt und versichert, Suse damit mühelos um den kleinen Finger wickeln zu können.
    Wie kam d ieser Zwerg eigentlich auf die Idee, er wäre daran interessiert, sie zu beeindrucken? Und wieso wusste er um derart viele Kleinigkeiten Suse betreffend?
    „ Clannad , eine irische Band. Noch nie davon gehört? Sie ist schon mindestens fünfundzwanzig Jahre im Geschäft. Am berühmtesten ist ihre Filmmusik.“
    „Gefällt mir.“
    „Das war das einzige Album, bei dem das berühmteste Mitglied der Familie Brennan mitmischte: Eithne Ní

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