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... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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bedeutet. Ich hatte Angst, du könntest nicht das gleiche empfinden und mich verlachen. Und mir das Herz brechen. Wie dumm!“
    „Da muss ich dir zustimmen. Es war tatsächlich dumm, doch woher hättest du es besser wissen sollen? Aber auch das ist dir längst verziehen.“
    „Habe ich jemals daran gedacht , mich bei dir zu bedanken?“, fragte er nach einer Pause zögerlich und seine Stimme war ein wenig belegt.
    „Wofür?“
    Langsam kam sie auf die Beine. Das konnte bestimmt nicht der Grund für ihre Atemlosigkeit sein, als sie vor ihm stand.
    „Für dein e Liebe und deine Treue. Deine Geduld mit mir und dein Lachen. Für meine Kinder“, sagte er leise. „Für die Kinder, die du mir geboren hast. Für die Jungs und … und unser Mädchen. Wir haben ihr keinen Namen geben können und doch steht die Erinnerung an sie unauslöschlich in meinem Herzen geschrieben. Euch allen verdanke ich die glücklichsten Jahre meines Lebens.“
    „ Oh. Oh mein Gott.“ Die Kehle wurde ihr eng und sie schluckte zittrig, als ihre Augen feucht wurden. „Adrian, das … das war das Schönste, was du mir jemals gesagt hast.“
    Sie lächelte wie verzaubert und hauchte: „Ich will dich bei deinem Namen nennen.“
    Er streckte ihr seine Hand entgegen. Sie zögerte bloß einen kurzen Moment. Was, wenn er sich in Luft auflöste und sie wieder alleine mit ihren Träumen blieb?
    Er zwinkerte ihr zu und schüttelte leicht den Kopf. „Keine Angst.“
    „Du kannst nicht etwa auch Gedanken lesen?“
    Er legte den Kopf zur Seite.
    Schlie ße die Augen, hörte sie seine Stimme, obwohl er seine Lippen nicht bewegte. Sie starrte ihn mit offenem Mund an.
    Na, mach schon! Was ist daran so ungewöhnlich, dass ich Gedanken zu lesen vermag, wenn du mich ohne Worte verstehen kannst? Vom ersten Moment an hast es gekonnt. Du hast in meinen Augen gelesen und mich verstanden.
    „ Nun, wo du Recht hast, hast du Recht.“
    Ein Mundwinkel zuckte nach oben und verlieh seinem Gesicht ein jungenhaftes Aussehen. Er strahlte sie an, als sie sich bei den Händen fassten und zaghaft zunächst der Musik in ihrem Inneren folgten. Sacht wiegten sie sich im Gleichklang des Schlages ihrer Herzen. Seine Hände und sein Blick hielten sie gefangen, sein Duft nach frischem Gras, Sonne und feuchter E rde zog sie unwiderstehlich an. Dann begann er zu summen, bis er schließlich mit betörender Stimme ein gälisches Liebeslied sang. Sein schmeichelnder Bariton brachte Suse dazu, vor Wonne die Augen zu schließen. Mit Leib und Seele gab sie sich der Bewegung hin. Die Musik ließ sie die kostbaren Momente wundervoller Fröhlichkeit genießen.
    Und er tanzte meisterhaft! Er wirbelte sie über das Gras mit einer Gewandtheit, die beinahe schon an Arroganz grenzte. Nicht einen Gedanken verschwendete Suse an die komplizierte Schrittfolge, denn Adiran führte sie souverän. Sie brauchte nichts weiter tun, als sich in der Musik zu verlieren und ihm zu vertrauen.
    Nicht eine Sekunde länger wollte sie warten, um mit ihm für immer vereint zu sein! Für immer tanzen! Sie müsste eine Närrin sein, wenn sie sich dieses Vergnügen entgehen lassen würde. Sie würde bei ihm bleiben. Mit ihm nach Tír na nÓg gehen. Sofort. Und für alle Zeiten.
    Kaum merklich zunächst verlangsamte er das Tempo, auch die Musik wurde leiser, bis sie schließlich ganz verstummte.
    „Hör nicht auf, Aidan, bitte nicht.“
    „ Aufhören? Ich denke gar nicht daran. Das war erst der Anfang, a stór . Der Anfang einer langen, glücklichen Zeit.“
    Atemlos sank sie in seine Arme und lehnte den Ko pf an seine Brust. Ihm schien der wilde Reigen nichts ausgemacht zu haben. Sein Herzschlag ging stetig und ruhig. Er war so lebendig!
    Seine klangvolle Stimme riss sie in die Gegenwart zurück. „Nimm sein Geschenk an.“
    „Ein Geschenk?“
    „Von Matt’n. Ich habe in sein Herz ges chaut, wie nur ein Seelenfreund es vermag. Wir sind uns ähnlicher noch als Brüder. Glaube mir, es war ihm nie so Ernst mit einer Sache. Ich weiß, dass du mich liebst“, sagte er in einem sanften Ton und lächelte übervoll von Glück. „Aber dein Herz ist so groß, dass deine Liebe auch für andere reicht.“
    „Ich verstehe nicht …“
    „Jetzt noch nicht, a mhuirnín . Wenn indes die Zeit gekommen ist, vergiss meine Bitte nicht.“
    Er blickte sich um, als hätte er erst in diesem Moment bemerkt, wo er sich befand. „Der Zauberhügel. Er hat meine Wurzeln bewahrt und mich nach Hause geru fen.“
    „War das wirklich dein

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