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... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Lieblingsplatz?“
    „Er war es und er ist es. Ihr könnt es spüren, wenn ihr hier sitzt.“
    „Was steht auf dieser Säule? Matt’n behauptet, du könntest es lesen.“
    „Der Stein ist viele tausend Jahre alt, allerdings nicht diese Inschrift. Es ist mein Name. Ich habe ihn an dem Tag in den Stein geritzt, als mich der Graf in sein Haus holte und verkündete, dass er mich nach Deutschland bringen und ich ab sofort Adrian Ossmann heißen würde. Da habe ich meinen irischen Namen abgelegt.“
    „Und nun bist du zurückgekommen.“
    „Genau wie Matt’n und du, Sanni, mein Herz.“
    Er schaute zum Himmel, wo sich die Sonne verabschiedete und ihrem Geliebten, dem Mond, Platz machte. „Du solltest zum Haus zurückgehen. Es wird bald regnen. Doch vorher muss ich dir noch etwas sagen.“
    Er bemerkte, wie sich Widerstand in ihr regte, und lächelte verständnisvoll, während er sacht den Zeigefinger über ihre Lippen legte.
    „Adrian Ossmann, dieser humorlose Langweiler und lebensfremde Sonderling, hat es dir viel zu selten gesagt. Hat er es dir überhaupt jemals gesagt?“ Er zog die Stirne kraus und überlegte angestrengt. „Glaube mir, bis an sein Lebensende hat er dieses Versäumnis bitter bereut. Viel zu spät hat er erkannt, wie grenzenlos dumm es ist, wichtige Dinge auf den nächsten Tag zu verschieben. Ich will diesen Fehler wieder gutmachen, a stór. Tá grá agam duit .“
    Ohne dass sie es zunächst richtig bemerkte, entfernte er sich von ihr. „Vergiss nicht: Seine Bitte ist mein Wunsch, a mhuirnín .“
    „Nein! He, warte!“ Ein Ruck ging durch ihren Körper, gerade so, als sei sie aus tiefem Schlaf und süßen Träumen erwacht. „Du … du musst mir verraten, was das bedeutet.“
    Sie wollte ihm hinterher laufen, aber er hob seine rechte Hand. Als hätte sich eine unsichtbare Mauer zwischen ihnen aufgebaut, prallte Suse zurück.
    „Adrian, geh nicht! Aidan! Ich … ich muss … ich wollte noch … ich möchte mit dir reden.“
    Er neigte den Kopf zur Seite und wackelte scherzhaft drohend mit dem Zeigefinger. „Ich werde jedes deiner Worte hören, egal, wo du bist oder wann du mit mir reden willst“, erklärte er mit der ihm eigenen Engelsgeduld, die ihr jedes Mal den Wind aus den Segeln nahm. Sein Grinsen wurde breiter. „Was wolltest du mir nun wirklich sagen?“
    Sie spürte, wie ihre Ohren zu glühen anfingen. „Ich möchte, dass du bei mir bleibst.“
    „Ich bin immer bei dir“, erinnerte er sie in einem Ton, der seine Verwunderung verriet. „Tief in deinem Herzen. Das weißt du doch.“
    „Nein, nicht so, sondern … Ich möchte nicht bloß mit dir reden und tanzen und lachen, sondern … ich möchte mit dir … schlafen“, flüsterte sie und senkte den Kopf, als würde sie sich mit einem Mal für diesen unverblümt geäußerten Wunsch schämen, „dich lieben mit all meinen Sinnen, dich in mir spüren, bis wir beide glühen. So wie früher.“
    Sein Lächeln erstarb, ein Schatten verdunkelte sein Gesicht, für einen kurzen Moment lediglich, sodass Suse nicht sicher war, es überhaupt gesehen zu haben.
    „Sanni, alles, was ich … Matt’n hat mich …“ Mit einem gequälten Seufzer schloss er seine Augen und rang um die richtigen Worte. „Das alles wird er dir schenken“, murmelte er so leise, dass sie es nicht hören konnte.
    „Es geht nicht nur um Sex, Aidan! Bleib hier!“, schrie sie verzweifelt auf. „Du sturer Mistkerl, lass mich nicht allein! Ich brauche dich! Nimm mich mit!“

43 . Kapitel
     
    Sie lief mit Karacho gegen ein unüberwindliches Hindernis, sodass sie Sternchen sah. Anscheinend wurde ihr das zur Gewohnheit. Der Mann indes zuckte nicht einmal zusammen, als der zierliche Frauenkörper gegen seine Brust stieß.
    Den Kopf in den Nacken gelegt, wanderte ihr Blick in die Höhe.
    „Oh! Matt’n! Duuu?“ Im gleichen Moment wuchsen ihr Stielaugen, als sie auf die Messingtafel neben der Tür schaute, aus der er geschossen war. „Hier?
    „Suse!“ Er schien mindestens ebenso überrascht wie sie. Unauffällig schob er sein breites Kreuz vor das Namensschild.
    Und lenkte damit erst recht Susannes Aufmerksamkeit darauf.
    „Warst du … daaa drin? Matt’n, was machst du denn bei einem Psychiater? Bist du krank?“
    Sie machte einen besorgten Eindruck. Ernsthaft besorgt. Um ihn. Nicht der kleinste Funke Hohn und Spott ließen sich in ihrer Stimme oder auf ihrem Gesicht erkennen.
    „Ich sehe Gespenster!“, stieß er hastig hervor und es kümmerte ihn nicht, ob

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