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... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Süße kostete.
    „Wie konntest du mich eigentlich finden?“, fragte sie, als sie wieder zu Atem kam.
    „Im Gegensatz zu dir hatte ich meine Augen auf“, neckte er sie mit unschuldsvoller Miene.
    „Das nimmt dir niemand ab, Alter.“ Lachend schlug sie ihm auf den Arm. „Du weißt schon, unten, im Keller.“
    „Weil du einmal ein braves Mädchen warst und Máire informiert hast, dass du ins Dorf wolltest. Dafür bin ich dir wirklich dankbar. Deswegen war es nicht schwer, deinen Weg zu verfolgen. Als Péadar Ó hIcidhe sich zu erinnern glaubte, wie dir Callaghan von einem Tunnel erzählte, war mir klar, was er vorhatte. Ich wusste, dass auch Máirtín den Geheimgang kannte. Und dann fand Máire dies hier.“ Er kramte in seiner Hosentasche und zog einen verschnörkelten Schlüssel hervor, den er ihr unter die Nase hielt. „Er war in deiner Hose, die sie waschen wollte. Eigenartigerweise wusste sie sofort, wohin er gehört. Vermutlich hat sie ihn bei meinem Vater schon irgendwann einmal gesehen.“
    Sie spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. „Matt’n, ich muss mich entschuldigen, weil ich ohne deine Erlaubnis in der Chronik geblättert und dabei den Schlüssel entwendet habe. Ich wollte ihn später zurückbringen. Und hab’s dann offensichtlich vergessen.“
    „Du hast ihn in der … i n welcher Chronik?“
    „Die von Sean Garraí.“
    „Ich habe hier noch nie eine Chronik gesehen.“
    „Hast du jemals danach gesucht?“
    „Vermutlich nicht. Damit werden wir uns später befassen.“ Er strich sich nachdenklich über sein kratzendes Kinn. „Um noch einmal auf gestern Abend zurückzukommen. Wieso bist du mit Callaghan gegangen? Schon wieder? Gibt es … irgendetwas zwischen euch? Irgendetwas, von dem ich wissen sollte? Ich hatte dich vor ihm gewarnt. Mehrmals sogar. Und trotzdem … Hast du so wenig Vertrauen in mein Urteilsvermögen? Ich kenne ihn länger und besser, als du dir vermutlich vorstellen kannst.“
    „Ich kann dir versichern, dass ich mich ihm nicht aufgedrängt habe. Tharla sé sa tslí orm. Im Gegenteil, ich hatte in letzter Zeit selber das dumme Gefühl, als wäre es kein Zufall, dass wir uns immer wieder begegnet sind.“
    „Da s glaube ich ebenfalls nicht. Seit Jahren hat ihn hier keiner mehr gesehen und dann hängt er sich ausgerechnet an dich.“
    „Er hat mir von seiner Schwester erzählt“, brachte sie zögerlich über die Lippen.
    Einen Moment lang saß er wie erstarrt. Er schien nicht einmal mehr atmen zu können, so überraschend kam für ihn diese Eröffnung. Aber dann spürte er Suses Hand auf seinem Unterarm und holte tief Luft.
    „Matt’n, nicht eine Sekunde habe ich geglaubt, dieses Kind könnte von dir gewesen sein. Du hättest dich um ein Kind gekümmert, nicht wahr? Egal, ob es von einer Hausangestellten oder einer flüchtigen Bekanntschaft oder von sonst wem gewesen wäre. Selbst wenn du seine Mutter nicht hättest heiraten wollen, hättest du für das Baby gesorgt. Und Máirtíns Schwester hat sich auch nicht selbst das Leben genommen.“
    „Nicht?“ Verwirrt blickte er auf. „W-woher … Hat er das behauptet? Was hat er gesagt?“
    Sie gab wortwörtlich wider, was Máirtín ihr offenbart hatte. Wie sicher musste er sich gewesen sein, dass sie den Ausflug mit ihm nicht überleben würde!
    Plötzlich hatte es Matthias eilig. Noch ehe er den Mund aufmachte, spürte Suse seine Unruhe und Anspannung. Am liebsten hätte sie ihre Worte zurückgenommen, weil sie mit Schrecken ahnte, was er vorhatte.
    „Ich hoffe, du bist satt geworden.“ Er deutete auf das leere Tablett. „Máire wird begeistert sein von deinem Appetit. Ach, noch was: Fearghais hat Doktor Carty angerufen. Er muss jeden Moment hier auftauchen. Mach ihm das Leben nicht so schwer. Bitte, Suse.“
    „Den Weg kann er sich sparen. Mir fehlt nichts“, protestierte sie aufgebracht.
    „Das soll mir Doktor Carty schon selber sagen.“
    „Eine heiße Dusche, etwas Sonne und Máires köstliches Essen sind einfach Gold wert. Aber die beste Medizin ist die Gewissheit, wieder zu Hause zu sein.“
    Sein Herz machte einen Satz, als er ihre Worte in sich nachklingen ließ. Zu Hause. Er musste mit Gewalt den Wunsch unterdrücken, sie aus Dankbarkeit an sich zu ziehen und die Lippen zu küssen, über die jene Worte gekommen waren.
    „Das freut mich zu hören. Wenn dich also der Doc untersucht hat, wirst du versuchen zu schlafen. Ich sehe später wieder nach dir.“
    „Wo willst du hin?“
    „Ich werde

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