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... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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All that blarney! Ausreden! Nichts ist mir wichtiger, als du es bist. Ich Narr habe mir das nicht eingestehen wollen. Ich hätte dir den Tunnel zeigen müssen.“
    „Und welchen Grund hättest du dafür gehabt? Bis vorhin habe ich nicht mal geahnt, dass es einen unterirdischen Gang gibt.“
    Bitte vergib mir diese Lüge! 
    „Ich hätte es einfach wissen müssen.“
    „Aber natürlich, unser Ass, der Hellseher!“ Suse stützte sich auf den Ellenbogen und strich erschüttert die Falten aus seinem schmerzerfüllten Gesicht. „Ich hoffe, ich sehe nicht so aus wie du. Wann hast du eigentlich zuletzt geschlafen?“
    So etwas wie Panik huschte über ihr Gesicht. „Matt’n! Was ist …“ Sie kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, um besser sehen zu können. „Mein Gott! Was ist mit deinen Haaren passiert? Matt’n? Sie sind … grau.“
    „Warum hat mich bloß niemand vor dir gewarnt? Ich hätte stutzig werden müssen, als mir Ossi dich regelrecht aufgedrängt hat. Er muss gewusst haben, dass du d er letzte Nagel zu meinem Sarg sein würdest“, stieß er mit brüchiger Stimme hervor und es hörte sich ziemlich glaubhaft an. „Ich bin einfach zu alt für solche Aufregungen.“
    „Und dafür?“ Ihre Finger schoben sich zwischen zwei Knöpfen unter sein Hemd. „Ebenfalls?“
    Ohne den Blick von ihm zu wenden, knöpfte sie das Hemd auf, noch ehe er reagieren konnte. Mit einem Zischen sog er die Luft ein, als ihre Finger über seine Brust glitten. Seine Hände schossen in die Höhe und packten ihre Gelenke.
    Zumindest funktionierten seine Reflexe noch!
    Sein Blick fiel auf seine Körpermitte. Und wie!
    „Hö… hör auf damit! Oh, verdammt , tu das nicht!“
    „ Ní thuigim, gabh mo leithscéal! “ Sie legte den Kopf zur Seite und heuchelte Ahnungslosigkeit. „Womit soll ich aufhören?“
    „Du brauchst mich gar nicht mit diesem treudoofen Blick anzu gucken.“ Er keuchte auf, als sie seine Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger nahm. „Du weißt genau, was ich …“
    Er riss sie Besitz ergreifend in seine Arme und küsste sie hart auf den Mund. Es war kein leidenschaftlicher oder gar liebevoller Kuss. Es war ein Kuss, der Suse seine Angst verriet.
    „ Alles hätte ich ertragen, bloß nicht, dass dir etwas zustößt, dass er dir wehtut – meinetwegen. Ich liebe dich so sehr, dass ich glaubte, ich müsste wahnsinnig werden. Ich liebe dich.“
    Ihr blieb der Mund offen stehen, während sie um eine angemessene Erwiderung rang.
    „Ich dachte, du wüsstest das.“ Er grinste sie schief an. „An dieser Stelle könntest du vielleicht sagen: ‚Das ist aber schön. Mir geht es nämlich ganz genauso.’“
    „M-Matt’n …“
    „Ich weiß, dass du mich nicht liebst. Aber selbst das wird nie etwas an meinen Gefühlen für dich ändern. Ich werde mich mit dem zufriedengeben, was du mir freiwillig schenkst. Hast du Hunger?“
    „Einen Bärenhunger.“
    Er rollte sich aus dem Bett und murmelte: „Bin gleich wieder zurück. Will bloß Máire Bescheid sagen. Sie ist ganz außer sich vor Sorge. Und all die anderen natürlich auch.“
    „Matt’n?“
    Er war schon an der Tür, als ihre Stimme ihn zurückhielt.
    „Da unten sind mir eine ganze Menge Dinge durch den Kopf gegangen. Um ehrlich zu sein, habe ich vor allem an dich gedacht. Die ganze Zeit über musste ich daran denken, dass ich es mir nie verzeihen könnte, dich nicht wiederzusehen. Ich wusste genau, was ich dir alles sagen würde, wenn ich zurück bin. Und ich habe mir tatsächlich eingebildet, es wäre einfach. Aber jetzt …“ Sie zuckte mit den Schultern und lachte unsicher. „Hab etwas Geduld mit mir.“
    „Wenn du es mir heute noch nicht sagen kannst, werde ich auf morgen warten. Oder übermorgen. Ich werde immer für dich da sein. Vergiss das nie, Suse. Solange ich lebe. Und selbst danach noch. Und nicht bloß, weil ich es Ossi versprochen habe.“
    „Ich danke dir, Matt’n. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft.“
    „Sag nicht so was. Du allein hast es geschafft. Es lagen keine zwanzig Meter mehr vor dir, dann hättest du die Treppe erreicht.“
    D ie zarte Röte auf seinen Wangen verriet, dass er sie sehr gut verstanden hatte. Und er konnte ebenso wenig etwas gegen das dämliche Grienen tun, das sich hartnäckig auf seinem Gesicht hielt und an dem man auf der ganzen Welt einen Verliebten erkannte.
    „ Eins noch: Tu mir den Gefallen und bemühe dich in Zukunft, nicht zu ertrinken, in Stücke gerissen zu werden, von einem

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