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... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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vor Schweiß geglänzt. Nicht allein das Spiel ihrer geballten Muskeln unter den aufgekrempelten Hemdsärmeln hatte Suse tief beeindruckt. Jeder gut gebaute Mann, der körperlich derart gefordert wurde, sah einfach sexy aus. Kam dann außerdem irgendein gefährliches Tier hinzu, gegen das sie todesmutig den Kampf aufnahmen, war das Bild eines wilden Kerls perfekt und löste bei jeder Frau einen niederen Lustreflex aus.
    „Hast du sie ausgesucht?“
    „Alles Nachkommen von Tieren, die mein Vater damals verkauft hat.“ Seine Ohrenspitzen liefen leicht rot an, als er ganz beiläufig mit einer Gegenfrage antwortete: „Gefallen sie dir?“
    „Oh, sie sind prächtig. Und wenn die Stuten so wollen , wie du es von ihnen erwartest, wird deine Zucht ganz bestimmt ein Erfolg. Ich wünsche es dir auf jeden Fall von ganzem Herzen.“
    „Danke. Hast du deswegen nach mir geschickt?“
    „Nein“, murrte sie mit beleidigter Miene. „Ich wollte dich fragen … na ja, so richtig wichtig war es nicht.“ Sie holte tief Luft. „Eigentlich wollte ich bloß … Habe ich dir jemals gesagt, dass du der weltbeste Überraschungs-Macher bist?“
    Er hob den Kopf, Wachsamkeit im Blick. „Ja. Hast du.“
    Trotz einer Politik des friedlichen Miteinanders, die sie seit einer ganzen Weile erfolgreich praktizierten, hatte er es sich nach all den Kleinkriegen noch nicht völlig abgewöhnen können, auf der Hut zu sein.
    „Sicher?“
    „Ganz bestimmt.“
    „ Ich muss schon sagen, der Spielplatz ist der absolute Knaller. Alicia war gestern von früh bis spät damit beschäftigt, sämtliche Geräte auszuprobieren. Wie ihr es geschafft habt, ihn in so kurzer Zeit aus dem Boden zu stampfen, ist mir nach wie vor ein Rätsel. Ihr hattet so viel zu tun mit dem Umbau des Pförtnerhauses und des Stalles, mit den Zäunen für die Pferdekoppel und trotzdem habt ihr euch noch die Mühe gemacht, an die Kinder zu denken.“
    „ Keine Mühe“, berichtigte er sie geduldig. „Es hat uns im Gegenteil außerordentlich befriedigt, etwas zu schaffen, was nicht mit unserer Arbeit zu tun hat. Etwas, das lediglich zur Freude für andere da sein wird. Derart albern und verspielt habe ich die Jungs lange nicht erlebt. Erwachsene Kerle!“
    „Ich habe dich mit Fearghais auf der Wippe beobachtet.“
    Verlegenheit machte sich auf seinem Gesicht breit und er schloss für einen Moment die Augen. „Oh Gott!“
    „Bitte sag nicht, dass es dir peinlich ist. Es war dir anzusehen, welch einen Mordsspaß es dir bereitet hat. Das fand ich richtig süß.“
    Ohne Vorwarnung warf sie ihr Buch von sich, umrundete den Tisch und ließ sich auf seiner Sessellehne nieder.
    „ Habe ich mich schon dafür bedankt, dass du meinen Eltern und den Kindern die Flugtickets samt Einladung nach Sean Garraí geschickt hast?“, fragte sie mit unschuldigem Augenaufschlag und lächelte, als ein Ausdruck flüchtiger Überraschung über sein Gesicht huschte.
    „Mindestens hundert Mal.“
    „Mmmh. Es tut mir leid, weil Manuel solch ein Theater veranstaltet hat. Ich weiß nicht, was plötzlich in ihn gefahren ist, dass er sich weigert, hierher zu kommen.“
    „Sein Verhältnis zu Ossi war immer ein ganz besonderes. Ihm wird es nicht gefallen, dass wir … dass ich mich …“
    „Was? Dass du auch weiterhin eine Rolle in unserem Leben spielen wirst? Das kann er noch gar nicht wissen.“
    „Er ist genauso sensibel wie Ossi. Vielleicht hat er bemerkt, dass sich etwas geändert hat. Möglicherweise hat er eine Bemerkung deiner Eltern aufgeschnappt, eine Formulierung in deine m Brief, die ihn nachdenklich gemacht hat. Du warst noch nie so lange ohne sie weg. Und nie zuvor war einer von euch hier.“
    „Aber er hat dich doch gemocht, sehr gern sogar, bevor … das passier te. Warum soll es heute anders sein?“
    „ Er macht mir Vorwürfe, weil ich seinen Vater allein nach Afrika habe fahren lassen. Weil ich nicht auf Ossi aufgepasst habe. Glaubst du, Karo wird ihn überreden können, gemeinsam mit ihr zu uns zu kommen?“
    „ Besser, ich rede mit ihm, obwohl es mir schwerfällt, euch allein zu lassen. Gerade jetzt, wo sich hier so viel tut. Ist dir aufgefallen, dass Cat regelrecht verliebt in Éamonn ist? Sie weicht ihm kaum noch von den Fersen.“
    „Wenn sie nicht gerade mich triezt.“
    „ Weißt du, was sie gesagt hat?“
    „Nein, aber wie ich dich kenne, wirst du es mir gleich erzählen.“
    „Sie mag es, wie Éamonn spricht.“
    „Ach? Und wie spricht er?“
    „Ganz genau so wie

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