Dann fressen sie die Raben
besorgt angeschaut haben, als ich zu mir gekommen bin, wird mir klar, dass ich mich irgendwie täuschen muss.
»Ich weiß, es klingt verrückt«, murmele ich zaghaft. »Vielleicht irre ich mich ja auch. Aber ich glaube nicht, dass es dieser Junge war, der mich angegriffen hat.«
»Hast du etwas gehört? Hat der Mann gesprochen?«
»Nein, ich habe nichts gehört.« Ich drehe den Kopf. »Obwohl, als ich mit dem Gesicht im Matsch lag, da war etwas.«
»Ja?« Frau Koslowsky nickt ermunternd.
»Es klang wie ein Kampf, aber ich musste mich so darauf konzentrieren, Luft zu kriegen …« Ich reibe mir verzweifelt die Stirn. Wenn ich mich doch nur besser erinnern könnte!
»Und du bist immer noch sicher, dass du den Jungen auf dem Foto nicht kennst?« Frau Koslowsky schaut mich so skeptisch an, als würde sie mir kein Wort glauben.
Mir wird plötzlich übel und ich möchte mich gern hinlegen, aber ich will nicht, dass Pa etwas davon mitbekommt, weil ich sonst im Krankenhaus bleiben muss.
»Können wir nicht nach Hause gehen? Bitte.«
Pa zuckt hilflos mit den Schultern.
»Oliver ist doch da. Und schließlich ist er Arzt.« Das ist ein gutes Argument, mein Gehirn funktioniert also doch noch.
»Ich habe deiner Mutter noch nichts von dem Überfall erzählt, es würde sie umbringen.« Er presst die Lippen zusammen. »Entschuldige, aber der Kummer frisst sie auf.«
»Verheimlichen können wir es ihr so oder so nicht.«
Koslowsky nickt dazu. »Sie haben recht. Sie sollten Ihre Mutter nicht belügen, das rächt sich. Immer. Glauben Sie mir. Eine Lüge zieht die nächste nach sich.« Sie gibt sich einen Ruck. »Aber ein Tipp von mir: Vielleicht sagen Sie ihr die ganze Wahrheit erst morgen früh. Bei Tageslicht sieht alles viel besser aus. Ich komme dann in den nächsten Tagen zu Ihnen nach Hause, um Ihre Aussage aufzunehmen, Ruby.«
Sie reicht Pa die Hand und drückt sie ein bisschen zu lang, aber vielleicht kommt mir das auch nur so vor.
Pa begleitet sie, um mit der Stationsärztin zu klären, ob er mich gleich mit nach Hause nehmen darf. Sie kommt noch einmal zu mir und gibt mir dann nach einem prüfenden Blick grünes Licht. »Ich kann verstehen, dass du nach Hause willst«, sagt sie so mitfühlend, dass ich fast in Tränen ausbreche. »In deiner gewohnten Umgebung kannst du den Schock am besten verarbeiten.«
Zum Glück hat Pa mir frische Klamotten mitgebracht, sodass ich meine dreckstarrende Jeansjacke nicht wieder anziehen muss. Während ich versuche, in die Ärmel zu schlüpfen, merke ich erst, wie zittrig ich bin. Es kostet mich alle Kraft, den Anorak anzuziehen, und ich gerate ins Schwitzen.
Plötzlich kriege ich keine Luft mehr, es ist, als ob meine Kehle voller Schlamm ist. Als Pa hereinkommt, werfe ich mich in seine Arme, als wäre er mein Erlöser, und tatsächlich kriege ich wieder Luft. Er drückt mich fest an sich und murmelt mir zu, dass alles gut wird, dass ich nur ein langes heißes Bad brauche und etwas zu essen. Ich denke an die Maria-Callas-Pizza und mir wird wieder übel, aber ich versuche, es wegzuatmen. Pa packt die dreckigen Sachen in eine Plastiktüte für die Polizei und dann schleichen wir Arm in Arm aus dem Krankenhaus zum Auto und fahren in Mams Wohnung.
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Blog für alle, die wirklich lieben
Heute:
Die Umfrageergebnisse
Nein, haben 193 geantwortet. Nein!
Nur sieben könnten einen Spieler, Nazi oder Killer lieben.
Wie armselig ist das denn? Nach meiner Meinung kann sich Liebe nicht als Moralapostel aufspielen. Liebe muss in der Lage sein, über solche Beschränkungen hinwegzuschreiten. Und meine Liebe geht sogar noch sehr viel weiter. Wahrste Liebe heißt für mich bedingungsloses Handeln und Vertrauen.
Und das bedeutet nicht, dass jeder davon wissen muss. Wahrste Liebe kann man ganz für sich allein behalten. Man muss sie niemandem zeigen.
Blaise Pascal hat einmal gesagt: »Alles Unglück des Menschen rührt von seiner Unfähigkeit her, allein in seinem Zimmer zu sitzen.« Das mag wohl sein, aber jemand, der liebt, der kann allein in seinem Zimmer sitzen, denn er ist ja nie allein.
6 Kommentare:
Holunderarmin sagt:
Gelaber nichts als Gelaber. Solche Frauen gibt’s nur im Film!
Löwchenmeyers sagt:
Du bist krank und brauchst dringend Hilfe. Du bist abhängig, das ist keine Liebe, das ist Sucht!
Warum verschwindest du nicht endlich von meiner Seite? webmaster.wahrste-liebe.de
Löwchenmeyers sagt:
Weil ich mir Sorgen mache.
Ich habe schon eine
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