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Dann gib ihm die Axt

Dann gib ihm die Axt

Titel: Dann gib ihm die Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Donald?«
    »Es war einwandfrei die Mordwaffe?« fragte ich Sellers.
    Er nickte.
    »Ich habe keine Ahnung«, erklärte ich.
    »Da müssen Sie sich schon was Besseres einfallen lassen«, meinte Sellers.
    »Der Kleine sagt die Wahrheit«, verkündete Bertha.
    »Woher wissen Sie das?« fragte Sellers.
    Da ging Bertha hoch. »Weil er sonst wahrhaftig eine überzeugendere Ausrede gefunden hätte, und zwar aus dem Hut. >Ich weiß nicht* sagt man nur, wenn man dämlich oder unschuldig ist. Und dämlich ist er nicht.«
    Sellers seufzte. Dann wandte er sich wieder zu mir.
    »Okay«, sagte ich. »Fangen wir von vorn an. Ich habe mir die Firmenkutsche gegriffen und in zwei verschiedenen Behörden Unterlagen nachgeschlagen. Dann bin ich zum Rimley Rendezvous gefahren, wurde dort an die frische Luft gesetzt und fuhr zurück ins Büro. Dann habe ich einen Besuch bei einem Zeugen gemacht und ließ meinen Wagen bei ihm vor dem Haus stehen —«
    »Einen Namen hatte dieser Zeuge wohl nicht?« spottete Sellers.
    »Er hat nichts mit dem Mord zu tun.«
    »Es geht um deine Lizenz, Donald!«
    »Also gut. Er wohnt in der Graylord Avenue.«
    »Nummer?«
    »Fehlanzeige. Ich lasse mir doch von Ihnen nicht meine Zeugen vergraulen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Es handelt sich um die Waffe, mit der Stanberry umgebracht wurde. Wenn ich Sie nicht mehr decke, landen Sie beim Staatsanwalt, Donald.«
    Ich gab nach. »Philip E. Cullingdon, 906 South Graylord Avenue.«
    »Was spielt er für eine Rolle?«
    »Gar keine. Ich wollte ihn in einer anderen Angelegenheit sprechen.«
    »Wann sind Sie dort eingetroffen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wie lange waren Sie dort?«
    Ich rieb mir das Kinn. »Das kann ich nicht sagen, Frank. Wahrscheinlich hätte die Zeit ausgereicht, um ein Küchenbeil in meinem Kofferraum zu verstauen.«
    »Cullingdon hieß der Mann?« vergewisserte sich Sellers.
    Ich nickte.
    Sellers stand mit einem Ruck auf. Unsere Gläser schwappten beängstigend.
    Bertha sah vom Herd auf. »Wenn Sie Ihren Drink umkippen, Frank Sellers, können Sie was erleben. Das ist Kundenwhisky.«
    Er trabte zum Telefon, ohne aufzusehen. Ich hörte ihn im Telefonbuch blättern, wählen und leise sprechen.
    »Jetzt hast du den Salat«, erklärte Bertha.
    Ich antwortete nicht. Wozu auch?
    Bertha legte die Speckscheiben zum Abtropfen auf ein Zellstofftuch, goß Sahne in die Eier, schlug sie, goß die Masse in die Bratpfanne und begann zu rühren.
    Der Whisky brannte mir angenehm im Magen, und ich kam mir nicht mehr ganz so ausgelaugt vor.
    »Du Ärmster«, sagte Bertha mitfühlend.
    »Jetzt geht's schon wieder. «
    »Trink noch einen Schluck.«
    »Nein, danke.«
    »Du brauchst was Anständiges zu essen«, erklärte Bertha. »Und ein paar Augen voll Schlaf.«
    Sellers legte den Hörer auf, wählte noch einmal und fing wieder an zu reden. Dann kam er zurück. Er hatte die Gelegenheit benutzt, sein Whiskyglas aufzufüllen. Er betrachtete mich einigermaßen ratlos und setzte sich wieder. Die Gläser tanzten wie bei einem mittleren Erdbeben.
    Bertha warf ihm einen wütenden Blick zu, sagte aber nichts.
    Gleich darauf schob sie mir einen Teller mit einem herrlichen Rühreiberg, Toast mit viel Butter und goldbraunen Speckscheiben hin und stellte eine Tasse Kaffee mit viel Sahne daneben. »Zucker mußt du dir selber nehmen«, sagte sie.
    Ich ließ zwei Würfel Zucker in den Kaffee plumpsen und nickte ihr dankbar zu. Der Kaffee verbreitete wohlige Wärme in meinem ganzen Körper. Es war ein großartiges Essen. Zum erstenmal seit Monaten hatte ich wieder richtigen Appetit.
    Bertha sah mir wohlwollend zu. Sellers starrte in sein Glas.
    »Lang nicht mehr so lustig gewesen«, sagte Bertha.
    Sie bekam keine Antwort.
    »Haben Sie ihn erreicht?« fragte sie, zu Sellers gewandt.
    Er nickte.
    »Und?«
    Sellers schüttelte den Kopf.
    »Sie sind wirklich sehr gesprächig heute«, fuhr Bertha auf.
    Sie setzte sich, und Sellers tätschelte ihr die Hand. »Lassen Sie man, Bertha, Sie sind doch ein prima Kerl.«
    Bertha funkelte ihn an. »Warum spannen Sie einen bloß so auf die Folter!«
    »Cullingdon ist nicht gerade besonders auskunftsfreudig«, sagte Sellers. »Die Besuche der letzten Tage haben ihm gereicht. Außerdem hatte er schon geschlafen. Er war stocksauer.«
    »Na und?« fragte Bertha.
    Wieder schüttelte Sellers nur den Kopf.
    Ich nahm noch einen Schluck Kaffee. »Du bist doch sonst nicht so schwer von Begriff, Bertha. Er hat einen Streifenwagen zu Cullingdon

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