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Dann klappt's auch mit dem Doktor

Dann klappt's auch mit dem Doktor

Titel: Dann klappt's auch mit dem Doktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Lenz
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erst mal sicher – und du auch.«
    Â»Tja, aber jetzt wissen wir immer noch nicht, wer Dietrichs heimliche Geliebte ist.«
    Â»Das ist in der Tat spannend. Mein Bekannter in der Verwaltung hat herausgefunden, dass Dietrich, als du ihn neulich Abend beim Telefonieren erwischt hast, mit dem Labor gesprochen hat.«
    Â»Um diese Uhrzeit hat immer nur eine Laborantin Notdienst. Aber wer hatte bloß in dieser Nacht Dienst?«
    Â»Das kann ich dir nicht sagen. Meine Beziehungen zum Labor sind nicht so gut, wie du weißt. Vielleicht kannst du etwas herausbekommen?«
    Das werde ich Montag gleich als Erstes tun. Eine der Laborassistentinnen und ich waren in derselben Grundschulklasse. Sie kann mir bestimmt weiterhelfen.

Kapitel 6
    Ein leichtes Kratzen in meinem Hals weckt mich schon am frühen Morgen. Vera und ich haben gestern Abend noch bis weit nach Mitternacht bei dem einen oder anderen Glas Wein die Probleme der Welt gelöst und dabei sämtliche Schokoladenvorräte vernichtet. Schade, dass niemand während unseres teilweise richtig philosophischen Gespräches Protokoll geführt hat. Dann könnte ich jetzt vermutlich ein sorgenfreies Leben führen. Ich hasse es, am Wochenende, wenn ich endlich mal ausschlafen kann, früh aufzuwachen. Was unternehme ich denn nun Schönes an meinem freien Samstag?
    Da fällt mir schlagartig etwas ein, was ich zu gerne verdrängen würde: Ich muss diesen dämlichen Vortrag vorbereiten! Aber nicht heute. Das kann ich auch morgen noch. Mehr als ein, zwei Stunden dürfte das ja nicht in Anspruch nehmen. Echt jammerschade, dass Ben heute arbeiten muss.
    Was ist das? Ist das echt ein Kratzen in meinem Hals?
    Ja, es ist eindeutig ein Kratzen in meinem Hals. Das kann nicht sein. Nicht jetzt!
    Putzen müsste ich auch mal wieder. Erst mal aber werde ich meine schöne Wohnung genießen, einen Espresso trinken und dann vielleicht ein bisschen aufräumen. Ich liebe meine Wohnung. Eigentlich war sie mal für zwei Personen gedacht, aber die Zeiten ändern sich eben. Eine Wohnung, die zu groß für eine Person ist, gibt es für mich nicht. Ich liege zu gerne auf meinem Sofa und genieße die Aussicht auf mein weitläufiges Wohnzimmer. Vor zwei Jahren bin ich mit Felix, dem Optiker, hier eingezogen. In eine wunderbare neunzig Quadratmeter große Dachgeschosswohnung mit einer riesigen Terrasse in Südwestlage, die man von Küche und Schlafzimmer aus betreten kann. Eine Terrasse zu haben war mir immer wichtig, ebenso Dielenböden, viele hohe Fenster, eine Badewanne, eine große Wohnküche und noch einiges mehr.
    Danach haben wir lange gesucht. Na ja, eigentlich habe ich monatelang gesucht, und Felix hat zustimmend genickt, als ich ihm das Goldstück endlich präsentiert habe. Felix, der Töchter- und Schwiegermüttertraum. Zumindest von außen. Ein blendend aussehender und erfolgreicher Optiker mit eigenem Geschäft in der Hauptgeschäftsstraße. Eigentlich ein Volltreffer, wie man meinen könnte. Felix ist ein sehr liebevoller Mensch. Nur verteilt er seine Liebe dummerweise allzu großzügig. So an alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Beuteschema: Hauptsache, irgendwie mit zwei X-Chromosomen ausgestattet. Es ist aber auch zu leicht, seine Freundin, die ständig im Schichtdienst und drei von vier Wochenenden eines Monats arbeitet, zu betrügen. Die kriegt ja nichts mit. Eine Zeitlang zumindest. So musste ich vor knapp neun Monaten, nach fünfjähriger Beziehung, einsehen, dass diese nicht mehr als eine Seifenblase war. Ich entfernte Felix aus meinem Leben und versuche, manchmal erfolgreich, manchmal nicht, den Mistkerl, der mir fünf Jahre meines Lebens geraubt hat, zu vergessen. Das Einzige, was von dieser Beziehung übrig geblieben ist, ist eine gehörige Portion Misstrauen, die ich nun gegenüber Männern hege.
    Das Halskratzen wird immer schlimmer, ich beginne zu frieren, und meine Glieder schmerzen. Das ist nur die Müdigkeit! Ich bin einfach zu früh aufgewacht!
    Nach Felix’ Auszug habe ich mich ganz nach meinen Wünschen eingerichtet. Das bedeutet zum einen viele Weiß- und Beigetöne, aber auch eine Menge Rosa. So allein kostet mich die Wohnung zwar einen Großteil meines Assistentengehaltes, aber sie ist es wert. Allein schon wegen der Lage am Stadtrand. Mit dem Auto sind es maximal zehn Minuten zur Klinik, zum Badesee, zur idyllischen Altstadt und

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