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Dann klappt's auch mit dem Doktor

Dann klappt's auch mit dem Doktor

Titel: Dann klappt's auch mit dem Doktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Lenz
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für mich selbst schön machen.
    Am besten beginne ich diese neue Ära sofort mit einem Verwöhnprogramm. Dazu nehme ich erst mal ein reichhaltiges Ölbad und trinke dabei ein Glas Champagner aus einem meiner besten Kristallgläser. Nach einem halben Glas wird mir klar: Alkohol geht doch noch nicht. Vor allem nicht im heißen Badewasser. Also stelle ich das Glas beiseite, klettere aus der Wanne und widme ich mich lieber meinem Körperpflegeprogramm. Zur vollständigen Gesichtspflege muss heute die Anti-Falten-Hautstraffungsmaske ran. Leider wird meine Körperpflegesitzung vom Telefon unterbrochen. Urrgh. Die Anzeige ist eindeutig: Es ist meine Mutter. Darauf habe ich jetzt gar keine Lust.
    Die neue Anna, die sich jetzt nicht mehr um die Meinungen anderer schert, könnte sich mit ihrer Mutter aussöhnen und dazu stehen, dass es kein Problem für sie ist, noch nicht unter die Haube gekommen zu sein. Vielleicht fange ich mit dem zweiten Punkt an. Ich muss es ja nicht gleich übertreiben.
    Â»Wieso bist du schon zu Hause?«, begrüßt meine Mutter mich.
    Â»Wieso rufst du an, wenn du denkst, ich sei nicht zu Hause?«
    Das mit der Aussöhnung wird wohl nichts.
    Â»Na, ich wollte mal hören, wie es dir so geht, nachdem du mit einem gutaussehenden Mann in einem teuren Wagen weggefahren bist.«
    Â»Woher weißt du …?« Oh, schon klar, woher sie das weiß. Mit Sicherheit von …
    Â»Frau Beier natürlich. Du erzählst mir ja nie etwas.«
    Ja, und ich weiß auch genau, warum.
    Â»Inzwischen bin ich wieder zu Hause, wie du gemerkt hast.«
    Â»Wie war es denn? Wer ist der Mann? Ein Kollege? Wann lernen wir ihn denn mal kennen?«
    Â»Stopp mal. Ja, es war indirekt ein Kollege und nein, da ist nichts. Wir waren nur gemeinsam auf einer Fortbildung. Nicht mehr.«
    Â»Du fährst mit einem solchen Mann übers Wochenende zu einer Fortbildung und da ist nichts? Wie kannst du nur!«
    Â»Wie kann ich was?«
    Â»Kind, gute Männer gibt es nicht wie Sand am Meer. Du kannst doch nicht alle Chancen verstreichen lassen.«
    Â»Mutter, das war keine Chance, okay?«
    Â»Ich verstehe dich einfach nicht. Du bist doch schon fast dreißig. Du willst doch nicht als alte Jungfer enden. Du kannst in deinem Alter nicht mehr wählerisch sein. Du musst jede Gelegenheit ergreifen.«
    Â»Der Kerl war auch keine Gelegenheit. Mit dem wäre ich todunglücklich geworden. Glaub mir.«
    Â»Immer denkst du nur an dich«, meine Mutter fängt doch tatsächlich an zu schluchzen, »und wer denkt an mich? Ich möchte doch so gerne endlich Enkelkinder haben. Damit würdest du mich so glücklich machen.«
    Â»Enkelkinder sind kein Accessoire, das man sich wünscht wie eine neue Kette, nur weil man das jetzt gerade schick findet.«
    Â»Du bist so undankbar. Ich würde mich liebend gerne um meine Enkelkinder kümmern.«
    Klar, solange sie nichts anfassen, nichts dreckig machen und nicht laut sind. Sie schluchzt noch ein paarmal ins Telefon. Dann holt sie tief Luft.
    Â»Nun, wenn du meinst. Dein Vater und ich wollten immer nur das Beste für dich und haben eine Menge Geld als Aussteuer für dich angespart. Wenn du es allerdings vorziehst, unverheiratet zu bleiben, dann werden wir das Geld ab deinem dreißigsten Geburtstag für uns selbst ausgeben. Wir müssen jetzt einfach auch mal an uns denken. Ich wollte schon immer mal so eine tolle Karibik-Kreuzfahrt machen.«
    Â»Dann wünsche ich euch beiden viel Spaß dabei.«
    Â»Es ist ja nicht so, dass wir dich unter Druck setzen wollen …«
    Ist klar. Ich sollte mal lieber mit meiner Körperpflege weitermachen. Dieses Gespräch wird mich sonst noch endlos aufhalten.
    Â»â€¦ wir wollen doch nur dein Bestes. Alle deine Freundinnen aus der Grundschule sind schon verheiratet und haben ein oder zwei Kinder.«
    Auf Zehenspitzen ertaste ich das Anti-Aging-Maskendöschen, das ganz oben im Kosmetikschrank steht.
    Â»Die haben ja auch fast alle keine Ausbildung.«
    Â»Das macht doch nichts. Also dieses moderne Karrieredenken führt doch zu nichts.«
    Mit einer Hand öffne ich das Döschen und trage die wertvolle Creme dick auf. Viel muss viel helfen.
    Â»Immerhin hat es dazu geführt, dass ich einen guten Job habe.«
    Â»Aber das brauchst du doch gar nicht. Was du brauchst, ist ein Ehemann. Deine Freundin Tina zum Beispiel, die, die in der Schule

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