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Dann klappt's auch mit dem Doktor

Dann klappt's auch mit dem Doktor

Titel: Dann klappt's auch mit dem Doktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Lenz
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Parkplatz. Die Politesse steht bereits an meinem Auto und hat ihren Stift gezückt.
    Â»Stopp! Halt! Warten Sie! Ich hab noch zwei Minuten.«
    Völlig außer Atem erreiche ich meinen Wagen, schließe ihn auf und stelle die Parkuhr um.
    Â»Da haben Sie ja noch mal Glück gehabt«, brummelt die Politesse und wendet sich dem nächsten Auto zu. Das ist Klemmes Auto.
    Â»Stopp! Moment! Nicht!«, ruft eine Frauenstimme von der Klinik herüber. Eine der OP -Schwestern kommt angeflitzt und stellt sich schützend vor Klemmes Wagen.
    Â»Bitte warten Sie. Der Herr Doktor ist gerade in einer wichtigen OP . Ich stelle die Parkuhr sofort um.«
    Die Politesse steckt ihren kleinen fiesen Computer und ihren Stift ein und geht weiter. »Halt! Stopp!« Diesmal ist es eine Männerstimme. »Ich fahre sofort weg!«
    Das ist Nils. Auch er hetzt zu seinem Auto und öffnet die Tür. Der hat aber lange gearbeitet.
    Â»Was machst du denn hier? Du scheinst deinen Dienst ja sehr ernst zu nehmen«, pampt er mich an.
    Â»Lass deine schlechte Laune nicht an mir aus. Du kannst ja nächstes Mal für mich die Uhr nachstellen«, fauche ich zurück.
    In einem Punkt hat er allerdings recht. Ich muss so schnell wie möglich zurück in die Notaufnahme.
    Am späten Abend stehe ich vor einem für mich unlösbaren Problem: Die Röntgenanlage ist überhitzt, kein Wunder bei den Temperaturen, und muss für ein paar Stunden ausgeschaltet werden. Solange müssen wir unsere Patienten mit dem kleinen fahrbaren Gerät selbst röntgen. Ich versuche, ein kleines Mädchen mit Verdacht auf eine Lungenentzündung zu röntgen. Die Einweisung in das Gerät ist schon eine Weile her, aber ich schaffe es, alles korrekt einzustellen. Nur geht das störrische Gerät nicht an! Egal, wie oft ich den Einschaltknopf drücke, es tut sich nichts. Ist die Maschine vielleicht auch überhitzt? Verzweifelt rufe ich meinen diensthabenden Oberarzt Dr. Kruppa an. Dr. Kruppa ist noch in der Klinik und von daher nicht ganz so genervt, weil er vorbeikommen muss.
    In einer Zehntelsekunde hat Dr. Kruppa das Problem gelöst.
    Â»Frau Plüm, wenn Sie den Stecker des Röntgengerätes in die Steckdose stecken würden, dann könnte das eventuell helfen.«
    Jetzt ist er genervt! Das ist mir ehrlich unangenehm.
    Den Rest meines Dienstes verbringe ich mit einer sinnlosen Diskussion mit einem Kiffer und seiner betrunkenen Mutter. Der Siebzehnjährige wurde uns von seiner Mutter gebracht, weil sie einen Drogentest haben möchte.
    Â»Ich möchte wissen, ob mein Sohn Gras geraucht hat«, fordert sie leicht lallend.
    Â»Klar hab ich gekifft«, gibt ihr Sohn zu. Folglich braucht er keinen Test.
    Â»Ich werd damit auch nicht aufhören, das sag ich Ihnen gleich«, fährt er fort.
    Also kommt für ihn auch kein Drogenentzug in Frage.
    Seine eigene Logik zu dem Thema lautet: »So lange die Alte säuft, kann ich auch kiffen.«
    Seine Mutter ist in der Tat ziemlich angetrunken. »Es waren nur zwei Flaschen Rotwein zum Abendessen«, wiegelt sie ab.
    Â»Die hat sie ganz alleine getrunken. Papa ist auf Geschäftsreise in Hongkong«, merkt ihr Sohn an.
    Â»Hören Sie. Nicht ich bin das Problem, sondern mein Sohn. Ich möchte wissen, ob er gekifft hat«, versucht die Mutter erneut, mir die Lage zu erklären.
    Â»Hat er! Das hat er doch gerade selbst gesagt!«
    Dieses Duo infernale treibt mich in den Wahnsinn. Ich melde die beiden dem Jugendamt und rufe ihnen ein Taxi.
    Als ich gegen Mitternacht abgelöst werde, bin ich heilfroh, dass ich dieses Irrenhaus verlassen kann. Was für ein Abend!
    Hinter dem Scheibenwischer meines Autos klemmt ein Knöllchen. Mist! Ich hatte keine Zeit, die Parkuhr noch einmal nachzustellen. Seufzend stopfe ich es zu den anderen ins Handschuhfach und fahre heim.
    Zu Hause höre ich als Erstes meinen Anrufbeantworter ab. Vera und Caro wollen wissen, ob ich mich nach der Arbeit noch mit ihnen im Carlssons treffen möchte. Ich weiß nicht. Prinzipiell hätte ich schon Lust auszugehen. Die Jägermeister-, Wodka-Red-Bull-, Wodka-Grapefruit-, Asbach-Cola- und Kornfahnen, die mir heute im Dienst entgegenwehten, haben mir den Appetit auf Cocktails allerdings gründlich verdorben. Für heute reicht’s mir, und der Stress mit Nils schlaucht mich zusätzlich. Was ist bloß mit dem los? Irgendwie werde ich nicht schlau aus

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