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Dann klappt's auch mit dem Doktor

Dann klappt's auch mit dem Doktor

Titel: Dann klappt's auch mit dem Doktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Lenz
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heute begleitet, einmischt.
    Â»Marvin, soll der Papa sich auch die Hose runterziehen und sich mit dir auf die Liege legen?«
    Â»Nein, das soll der Papa nicht!«, schreitet Schwester Petra ein. Ich kann mir kaum das Lachen verkneifen und flüchte prustend aus dem Zimmer.
    Bei der nachmittäglichen Ambulanz-Nachbesprechung geht Katharinas Schleimshow weiter.
    Â»Nils, es ist wirklich unglaublich, wie gut du mit diesen Jugendlichen zurechtkommst.«
    Wenn das nicht zu peinlich wäre, würde sie ihm glatt die Füße küssen. Während Nils sich rührend um die schleimige Katharina kümmert, ignoriert er mich, so weit ihm das möglich ist. Das geht so nicht weiter. Ich muss mit ihm unbedingt ein Gespräch unter vier Augen führen. »Nils, könnte ich dich vielleicht kurz sprechen?«, wage ich erneut einen Versuch.
    Â»Hast du Probleme mit einem deiner Patienten? Das können wir ruhig hier besprechen. Katharina soll in alles, was die Ambulanz betrifft, einbezogen werden.«
    Â»Ehrlich gesagt, würde ich gerne etwas Privates mit dir klären.«
    Â»Gibt es doch wieder Probleme mit deinem Vortrag?«
    Â»Nein, der ist angenommen worden.«
    Â»Na, dann ist doch alles bestens.«
    Das Telefon klingelt. Klingt nach einem externen Anruf.
    Â»Ich geh schon ran!«, ruft Katharina und springt von ihrem Stuhl auf. Na klasse! Jetzt hat Nils anscheinend auch seine eigene Telefonistin.
    Â»Ist für Sie, Ihre Mutter.« Sie reicht mir den Hörer.
    Â»Das kann gar nicht sein. Sie hat diese Durchwahl nicht«, winke ich ab.
    Â»Doch. Ich habe sie ihr gegeben. Sie hat heute schon fünfmal angerufen und sich Sorgen gemacht, weil sie Sie nicht erreichen konnte.«
    Ich starre das Telefon an, als wäre es eine Bombe, die kurz davor ist zu explodieren. Nils grinst.
    Â»Na großartig. Gehen Sie immer an fremde Telefone?«, blaffe ich Katharina an.
    Sie sieht verwirrt aus: »Habe ich etwas falsch gemacht? Ich wollte nur helfen.«
    Glitzern da tatsächlich Tränen in ihren Augen? Die soll sich hüten, jetzt hier eine Mitleidsshow abzuziehen. Nils springt ihr auch noch bei.
    Â»Ich habe sie darum gebeten, den Telefondienst zu übernehmen.«
    Ich nehme den Hörer und bedenke Nils mit einem bösen Blick, von dem ich ernsthaft hoffe, dass er tödlich sein könnte. Aber natürlich passiert ihm nichts. Sein Grinsen wird lediglich breiter.
    Â»Mutter!«
    Â»Endlich erreiche ich dich. Ich habe mir solche Sorgen gemacht …« Ich warte, bis sie ihre übliche Sorgen- und Kummer-Tirade losgeworden ist. Derweil packt Nils seine Sachen zusammen.
    Â»Mutter, warte mal kurz … Nils, kann ich dich gleich noch sprechen?«
    Â»Heute sieht es schlecht aus. Katharina hat noch einige fachliche Fragen an mich. Entschuldige uns bitte. Katharina, was hältst du davon, wenn wir für diese kleine Nachhilfestunde in ein Café gehen? Das Wetter ist viel zu schön, um hier drin zu bleiben. Außerdem kann Anna dann in Ruhe arbeiten.«
    Katharina platzt fast vor Freude über diesen Vorschlag. Bevor sie den Raum verlässt, wendet sie sich noch kurz an mich: »Ich habe gemerkt, dass sich hier in der Abteilung außer Frau Goldstein alle duzen. Ich bin übrigens Ka­tha­rina.«
    Sie streckt mir die Hand entgegen. Völlig perplex ergreife ich diese und stammele: »Freut mich, Anna.«
    Ich halte den Telefonhörer wieder ans Ohr und merke gerade rechtzeitig, dass Mutter mit ihren üblichen Vorwürfen einfach weitergemacht hat und gerade am Ende angekommen ist. »Du könntest eines Tages tot sein, und ich würde es nicht einmal erfahren.«
    Â»Gibt’s, abgesehen von den üblichen Sorgen, die du Arme durch deine heiratsunwillige Tochter erleiden musst, noch was Dringendes? Ich muss arbeiten. Ich habe einen Job, falls du das vergessen haben solltest.«
    Â»Natürlich habe ich das nicht vergessen. Wie könnte ich. Der Gedanke quält mich jeden Tag. Du solltest endlich …«
    Â»â€¦ heiraten?«
    Â»Ja! Und sei nicht immer so frech. Das geht doch nicht, ein Leben ohne Mann. Was ist denn mit deinem Kollegen, diesem, wie heißt er noch?«
    Â»Dr. Denner?«
    Â»Ja, genau der. Der hört sich am Telefon immer so nett an.« Immer? Meine Güte, wie oft hat sie denn schon hier angerufen und Denner terrorisiert? Vielleicht ist er deshalb so schräg drauf.
    Â»Könntest du bitte

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