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Dann klappt's auch mit dem Doktor

Dann klappt's auch mit dem Doktor

Titel: Dann klappt's auch mit dem Doktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Lenz
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aufhören, meine Kollegen zu belästigen?«
    Â»Ich belästige niemanden. Alle sind immer sehr freundlich zu mir. Nur du weißt mich nicht zu schätzen.«
    Â»Ich muss jetzt wirklich arbeiten.«
    Die Botschaft kommt bei ihr einfach nicht an.
    Â»Du musst mir helfen. Ich habe auf meinem Handy-Display seit einer Woche so einen komischen Briefumschlag. Weißt du, was das zu bedeuten hat?«
    Â»Du hast ’ne Nachricht bekommen.«
    Â»Wie, eine Nachricht?«
    Â»Jemand hat dir eine Nachricht geschrieben.«
    Â»Und wer?«
    Â»Das weißt du, wenn du sie liest. Frag Papa, wie das geht.«
    Â»Deinen Vater werde ich auf keinen Fall fragen. Der denkt nur wieder, ich hätte keine Ahnung von diesen neumodischen Telefonen.«
    Â»Das hast du auch nicht.«
    Â»Jetzt werd nicht frech. Was soll ich denn jetzt machen? … Huch … Was ist denn … tuuut … komisch, hörst du das auch?«
    Â»Ja, entweder klopft jemand an, oder der Akku ist gleich alle.«
    Â»Es klopft jemand? Also …«
    Â»Schau mal aufs Display.«
    Â»Komisch, da steht L-O-W-B-A-T.«
    Â»Dann ist der Akku gleich alle. Du musst das Handy aufladen. Frag Papa …«
    Â»Tuuut …« Das Gespräch bricht ab. Wenn ich ganz viel Glück habe, findet sie nie raus, wie man das Ding wieder auflädt. Meine Mutter hat einfach ein Talent dafür, in den unmöglichsten Momenten anzurufen. Warum war Katharina bloß so blöd, ihr diese Nummer zu geben? Das sagt einem doch schon der normale Menschenverstand, dass man so was nicht macht. Und wie kann Nils sie da auch noch verteidigen? Sie ist so eine dreiste Person. Jetzt hat sie mir auch noch das Du aufgezwungen!
    Während der nächsten Ambulanztage verhält sich Nils mir gegenüber keinen Deut besser. Katharina himmelt ihn an, und er genießt es in vollen Zügen. Mich bedenkt er hingegen lediglich mit biestigen Kommentaren. Schließlich halte ich diese eisige Stimmung nicht mehr aus. Ich muss endlich mit ihm reden. Das ist allerdings nicht so leicht, da Madame-Übereifrig wie Kaugummi an ihm klebt. Ich warte am Empfangstresen der Ambulanz auf ihn und tue derweil so, als würde ich die Post sichten. Da kommt er den Gang runter, die plappernde Katharina neben sich. Jetzt biegt er ab und geht auf die Herrentoilette. Katharina wartet, an die gegenüberliegende Wand gelehnt, auf ihn. Das ist meine Chance. Ich gebe ihm zwei Minuten, dann stürme ich in die Herrentoilette und fange Nils, der sich gerade die Hände wäscht, ab.
    Â»Kannst du mir mal sagen, was mit dir los ist?«
    Â»Das hier ist die Herrentoilette. Du hast dich in der Tür geirrt.«
    Â»Keineswegs. Du gehst mir nur ständig aus dem Weg oder versteckst dich hinter deiner kleinen Studentin.«
    Â»Was ist dein Problem?«
    Â»Nein, was ist dein Problem? Wieso behandelst du mich wie den letzten Dreck?«
    Â»Ich weiß nicht, was du meinst. Ich behandele dich lediglich beruflich neutral.«
    Â»Du weißt genau, dass das nicht stimmt.«
    Â»Stört es dich, dass du wegen Katharina hier jetzt nicht mehr meine volle Aufmerksamkeit genießt?«
    Â»So ein Quatsch. Um Katharina geht es doch gar nicht.«
    Â»Gut, denn ich finde, du kannst dich nicht beklagen. Du bekommst in deinem Leben doch schon genug Beachtung.«
    Â»Nils, was soll das? Hast du ’ne gespaltene Persönlichkeit, oder was? Erst hilfst du mir bei dem Vortrag und bist total nett, dann tust du wieder so, als könntest du meine Anwesenheit keine zwei Minuten ertragen.«
    Â»Du sagst es. Ich habe dir geholfen. Der Vortrag ist fertig. Dann brauchst du mich ja jetzt nicht mehr.«
    Â»Du sprichst in Rätseln.«
    Nils fährt völlig aus der Haut: »Du spielst doch nur mit anderen Menschen. Wenn sie dir nützlich sind, bist du zuckersüß, und das war’s dann. Du hast doch an jedem Finger einen Kerl für alles. Einen Deppen wie mich. Einen zum Ausgehen …«
    Â»Wovon redest du? Der einzige Mann, mit dem ich in letzter Zeit aus war, ist mein bester Freund Till.«
    Â»Hör auf, mir was vorzumachen! Du bist, wie du bist! Ich kapiere zwar nicht, warum du auf so ’nen schmierigen Typen mit Schnurrbart stehst, aber das soll mir auch egal sein.«
    Â»Der schmierige Typ war Till. Du bist doch nicht etwa sauer, weil ich mit meinem besten Freund zu Mittag gegessen habe?«
    Nils sieht aus, als hätte ich ihn beim

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