Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dann klappts auch mit dem Glueck

Dann klappts auch mit dem Glueck

Titel: Dann klappts auch mit dem Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
Vom Netzwerk:
sagte sie nur allzu gern zu, als Jed am Wochenende vor der Tür stand, um sie zum Lunch einzuladen – Leo war mit Willie zum Wandern in den Bergen.
    Sie fuhren zum Sleeping Lady Vineyard, wo sie an einem kleinen Tisch Platz nahmen, der mit einem weißen Leinentischtuch, hübschem Porzellan und Kristallgläsern gedeckt war. Von dort aus hatten sie einen herrlichen Blick auf die Berge. Zum Essen tranken sie einen der besten Gewürztraminer, den Meredith je gekostet hatte. Es war alles höchst romantisch.
    Ein bisschen so wie ihre erste Verabredung mit George. Der hatte sie damals in seinem Boot mitgenommen und zum Abendessen an einem der beliebtesten Restaurants in Seattle angedockt. Schon da war es um sie geschehen gewesen.
    Und jetzt saß sie hier und war schon wieder dabei, sich den Kopf verdrehen zu lassen. Wer zweimal auf den gleichen Trick hereinfällt, ist selbst schuld, ermahnte sie sich, in der Hoffnung, auf diese Weise ihr Herz besser schützen zu können. Verhalte dich nachbarschaftlich, aber bleibe auf der Hut . Sicherlich hatte es einen Grund, warum dieser Mann noch Single war. Hm, wieso eigentlich? Das musste sie unbedingt herausbekommen.
    Jed zupfte eine Weintraube ab, die auf dem Käseteller lag, den sie sich zum Dessert bestellt hatten. „Ich war verheiratet. In meinem Alter hat jeder Mensch eine Vergangenheit.“
    „Und? Wer ist die Frau in deiner?“, hakte Meredith nach.
    Er nahm sein Weinglas und musterte es nachdenklich, ehe er antwortete. „Eine Frau, die andere Dinge wollte als ich.“ Er trank einen Schluck und stellte das Glas wieder hin. Dann sah er Meredith an. „Es ist schon merkwürdig. Da glaubt man, einen Menschen zu kennen, und muss irgendwann feststellen, dass man sich lange Zeit einfach nur etwas vorgemacht hat.“
    Hatte sie sich in Bezug auf ihren Mann auch etwas vorgemacht? Waren die Anzeichen die ganze Zeit über da gewesen? Hatte sie sich einfach nur geweigert, sie wahrzunehmen? Sie dachte an all die Male, als sie nach Las Vegas gefahren oder in einem der Casinos in der Nähe von Seattle gewesen waren. George hatte es gehasst, den Kartentisch wieder verlassen zu müssen. Und mehr als ein Mal hatte er zwischendurch zum Geldautomaten laufen müssen. Das war der Anfang vom Ende gewesen.
    „Amanda und ich hatten anfangs eine nette Zeit miteinander“, fuhr Jed fort. „Nur leider hatten wir keine Kinder. Zuerst hatte sie mir gesagt, sie wolle noch keine, weil sie sich erst einmal ihrer Karriere widmen wollte. Sie wollte schließlich nicht umsonst studiert haben. Also haben wir gewartet. Aber schließlich zog sich das Warten immer mehr in die Länge. Bis mir klar wurde, dass sie überhaupt keine Kinder wollte.“
    Und jetzt arbeitete Jed hier mit Kindern. „Das muss hart gewesen sein.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Irgendwann dachte ich mal, sie hätte ihre Meinung geändert. Doch letztlich galt das nur für ihre Meinung in Bezug auf mich. Sie entschied sich für einen Mann, der ein größeres Flugzeug besaß. Und ein größeres Haus. Anscheinend ist Größe letztlich doch entscheidend.“
    „Nicht für alle Frauen. Für mich jedenfalls nicht.“ Vielleicht hatte es eine Zeit gegeben, wo es ihr wichtig gewesen war. Damals, als sie pleite war und genug davon hatte, so hart zu arbeiten. Georges luxuriöser Lebensstil hatte sie fast genauso betört wie sein Charme. Doch inzwischen war sie wieder am Ausgangspunkt angelangt und zufrieden mit dem, was sie hatte.
    Jed nickte und hob sein Glas. „Na, dann trinken wir auf dich, Meredith. So langsam glaube ich, dass du etwas ganz Besonderes bist.“
    Dasselbe konnte sie auch von ihm behaupten.
    Während des Essens unterhielten sie sich angeregt, sprachen von ihren Träumen und ihren Enttäuschungen. Jed vermied es, über sein Camp und ihr Grundstück zu reden, dennoch war sich Meredith sehr wohl bewusst, dass sie seinen Plänen einen großen Stein in den Weg gelegt hatte.
    Sie wünschte wirklich, sie hätte ihm helfen können. Aber das ging nicht. Das Häuschen war das Einzige, was ihr noch gehörte. Es war ihr Heim und ihr Sicherheitsnetz, und sie konnte es sich nicht leisten, sich davon zu trennen. Selbst falls sie wieder heiraten sollte, würde sie es behalten. Sie hatte auf die harte Tour lernen müssen, dass eine Frau nicht unbedingt auf ein Happy End vertrauen konnte.
    Auf der Fahrt nach Hause hatte Jed eine CD von Matt Dusk eingeschoben, der mit seinen Songs einen schönen Abschluss zu der netten Verabredung lieferte. Als

Weitere Kostenlose Bücher