Dann klappts auch mit dem Glueck
sie vor Merediths Haus hielten, verklangen die letzten Töne von „Two Shots of Happy, One Shot of Sad“ und wurden abgelöst von dem Lied „Do You Love Me“.
Jed stellte den Motor aus und drehte sich zu Meredith herum. So intensiv, wie er sie musterte, kam es ihr auf einmal vor, als würde er singen, als würde er ihr sagen, dass sie diejenige war, auf die er schon lange gewartet hatte. Oh, Mist, was tat sie hier? Was hatte sie vor? Sie wusste es. Sie wussten es beide. Langsam lehnte Jed sich vor, und Meredith konnte gar nicht anders, als ihm auf halbem Weg entgegenzukommen. Zärtlich vergrub er die Finger in ihrem Haar und küsste sie. Sowie sie die Augen schloss, vergaß sie das vergangene Jahr, das so viel Unglück für sie bereitgehalten hatte, vergaß, dass sie eigentlich genug von Männern hatte, und vergaß sogar, dass sie vor nicht allzu langer Zeit vor Gericht gegen diesen Mann gekämpft hatte, um nicht ihr Heim zu verlieren.
Als sie sich schließlich voneinander lösten, kribbelten Merediths Lippen. Und nicht nur die! Nein, ihr ganzer Körper kribbelte auf köstliche Art und Weise, und das Einzige, woran sie denken konnte, war, dass sie das Ganze wiederholen wollte. Also schlang sie Jed die Arme um den Nacken und küsste ihn noch einmal leidenschaftlich.
„Hast du eigentlich eine Ahnung, wie lange ich mich schon danach gesehnt habe?“, fragte er, nachdem sie schließlich, vollkommen außer Atem, den Kuss beendet hatten.
Meredith richtete sich wieder auf und schüttelte den Kopf, während sie versuchte, ihr inneres Gleichgewicht wiederzufinden. „Leo kommt bald nach Hause.“
Jed nickte. „Lass uns das wiederholen.“
„Den Kuss oder das Mittagessen?“
Er grinste sie an. „Beides.“
Ja, das war eine gute Idee. Sie nickte lächelnd und bedankte sich für das Essen. Dann stieg sie aus dem SUV und verschwand im Haus. Als er davonfuhr, schloss sie die Haustür, doch in gewisser Weise war Jed immer noch bei ihr. Die Erinnerung an sein Aftershave, an sein Lächeln und an seinen Kuss war noch allgegenwärtig.
Immer noch lächelnd, strich sie mit dem Finger über ihre Lippen, um diesem wunderbaren Gefühl noch einmal nachzuspüren. Sollte sie der Liebe wirklich noch einmal eine Chance geben? Aller guten Dinge sind doch drei, oder? dachte sie.
Auf jeden Fall schien es so. Aber … „Ich möchte nichts überstürzen“, sagte sie zu Jed, als sie das nächste Mal gemeinsam essen gingen. Es war gleichzeitig auch eine Warnung an sich selbst.
„Nein, das sollten wir nicht“, stimmte er zu. Dann beugte er sich über den Tisch und küsste sie.
Damit war auch das geklärt: Sie würden nichts überstürzen.
Nur leider bekamen die Schmetterlinge davon nichts mit. Der September verging wie im Fluge. Jed und sie statteten sich gegenseitig nachbarschaftliche Besuche ab, und an den Samstagen gingen sie mit Leo am Icicle Creek angeln. An einem Sonntag wurden sie sogar von Jed nach Seattle geflogen, um ein Spiel der Seahawks anzuschauen. Danach sprach Leo tagelang über nichts anderes. Während das Wetter langsam abkühlte, wurde die Romanze mit Jed immer heißer.
Gleichzeitig schwebte die Sache mit dem Geld, das sie Jed noch zurückzahlen musste, ständig wie eine dunkle Wolke über Meredith. Der Vorgang schien sich endlos hinzuziehen. Die Bank wollte ihr Haus erst einmal schätzen lassen, was bedeutete, dass sie auf einen Gutachter warten mussten.
„Eigentlich dürfte es jetzt nicht mehr allzu lange dauern“, sagte sie zu Jed, als sie gemeinsam von der Arztpraxis zu Herman’s Hamburgers gingen, um dort zu Mittag zu essen.
„Ach, darüber mache ich mir keine Sorgen.“
„Ich möchte das nur gern erledigt haben, damit nichts mehr …“ zwischen uns steht. Das klang so, als wären sie bereits ein Paar. Dabei verabredeten sie sich erst seit einigen Wochen. Das hieß noch lange nicht, dass sie fest liiert waren. Aber jedes Mal, wenn Jed sie küsste, hatte sie definitiv das Gefühl, zu ihm zu gehören. Im Grunde genommen fühlte sie sich wie eine Frau, die einen Neuanfang gewagt hatte. Und sie fand, dass sie es ziemlich gut hinbekam.
„Meredith, es ist in Ordnung.“
„Ich werde mich einfach besser fühlen, wenn das geregelt ist.“ Und noch besser würde sie sich fühlen, wenn er ein anderes Stück Land fand, um genügend Fläche für sein Camp zusammenzubekommen. Bisher wollte keiner der Eigentümer, die ein Grundstück am Fluss besaßen, sich davon trennen. Sie konnte es niemandem
Weitere Kostenlose Bücher