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Dann klappts auch mit dem Glueck

Dann klappts auch mit dem Glueck

Titel: Dann klappts auch mit dem Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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verdenken.
    „Das klärt sich bestimmt bald“, versicherte er ihr.
    Dann würde er sein Geld zurückbekommen, sie hätte ihr Haus, und alles wäre so, wie es sein sollte. Wieso also hatte sie das Gefühl, dass es ihr Fehler war, wenn all diese Kinder kein Camp bekamen? Überall im Land gab es solche Camps, Orte, an die die Kids fahren konnten. Außerdem half Jed mit seinem Youth-Power-Programm den Kindern doch auch schon sehr. Es gab keinen Grund, sich schlecht zu fühlen.
    Trotzdem plagte sie das schlechte Gewissen, vor allem, als Leo eines Abends von einem Wii-Tischtennisturnier im Youth-Power-Center nach Hause kam und von dem Camp sprach, das im nächsten Jahr errichtet werden sollte. Inzwischen war das Center zu seinem zweiten Zuhause geworden. Und Jed war so eine Art Held für ihn, seit Leo erfahren hatte, dass er nicht nur für die Existenz des Centers verantwortlich war, sondern auch noch der Mann war, der für ihn und seine Freunde im nächsten Jahr ein Camp aufbauen wollte.
    „Emil Carter hat gesagt, dass sie fast genügend Land dafür zusammenhaben“, beendete Leo seinen Bericht.
    Fast. Und Meredith wusste, wer das fehlende Puzzleteil besaß. Das ist nicht dein Problem, sagte sie sich zum tausendsten Mal.
    Am folgenden Tag rief Eleanor Nitz an, die für die Kreditvergabe in der Bank zuständig war, um ihr die guten Neuigkeiten zu übermitteln. Na ja, mehr oder weniger gute Neuigkeiten. Die Bank Cascade Mutual würde ihr einen Teil des benötigten Geldes leihen.
    Einen Teil? Was sollte das heißen?
    Es hieß, dass ihr noch immer fünfundsiebzigtausend Dollar fehlten.
    „Aber ich brauche die ganze Summe“, sagte sie. Wo sollte sie denn das restliche Geld auftreiben?
    „Es tut mir leid“, sagte Eleanor. „Diese Summe entspricht dem, was wir für vernünftig halten.“
    Nun, dann würde es eben so gehen müssen. Und sie würde einen Weg finden müssen, um Jed auch den Rest zurückzuzahlen. Sie rief ihn an. „Hast du Lust, morgen Abend zum Essen zu kommen?“
    „Gern.“ Er klang so glücklich. Wie glücklich er wohl darüber sein würde, dass sie ihm immer noch so viel Geld schuldete?
    „Was isst du am liebsten?“ Ihre Mutter sagte immer, um einen Mann in gute Stimmung zu versetzen, müsse man ihm nur etwas Leckeres kochen. Für fünfundsiebzigtausend Dollar würde sie schon ein verdammt exquisites Mahl zaubern müssen.
    „Schmorbraten.“
    „Okay, also Schmorbraten. Und wie wäre es mit Apfelkuchen zum Nachtisch?“ Ihre Mutter war eine erstklassige Bäckerin und hatte das Geheimnis ihres Apfelkuchens an Meredith weitergegeben. Der würde zwar nicht ganz an Cass Wilkes’ Kreationen heranreichen, aber auch nicht weit abgeschlagen landen.
    „Mhm, das ist mein Lieblingskuchen.“
    „Sehr schön. Sagen wir gegen sechs?“
    „Sechs passt gut. Ich bringe Wein mit.“
    „Nein, diesmal bin ich für alles zuständig.“ Als ob sie ihre bitteren Neuigkeiten mit einer Flasche Wein versüßen könnte! Als könnte ein opulentes Mahl die Zeit wettmachen, die er auf sein Geld warten musste.
    „Okay, dann sehen wir uns morgen“, verabschiedete er sich gut gelaunt.
    Meredith legte auf und holte tief Luft. Sie hätte es ihm einfach sagen sollen. Jed war ein vernünftiger Mann. Er würde ihre Situation verstehen. Und sie würde ihm sein Geld ja zurückzahlen.
    Aber wie? In monatlichen Raten? Indem sie ihn sein Leben lang als Krankenschwester betreute? Ach herrje, das würde alles andere als angenehm werden.
    Einen bitteren Moment lang überlegte sie, dass sie eigentlich gar nicht in so einem Schlamassel stecken müsste, wenn ihr verstorbener Mann sie nicht so hintergangen hätte. Okay, er hatte ein Problem gehabt. Aber wenigstens hätte er ihr sagen sollen, dass es Probleme gab. Dann hätten sie die beheben können. Wie anders wäre ihr Leben und das von Leo verlaufen, wenn er ihr reinen Wein eingeschenkt hätte!
    Sie merkte, dass ihr Puls sich erhöhte, und atmete tief durch. Es nützte nichts, sich darüber aufzuregen. Was passiert war, war passiert. Es half alles nichts. Sie musste da jetzt durch. Außerdem, so schlecht sah ihre Gegenwart im Moment ja auch nicht aus. Und solange sie keine Fehler machte, würde sie auch in Zukunft zurechtkommen. Sobald sie dieses kleine Geldproblem geklärt hatte.
    Klein? Von wegen. Die Schmetterlinge waren wieder da, aber leider hinterließen sie diesmal kein schönes Gefühl.
    Als sie Jed am nächsten Tag ins Haus ließ, fiel ihr auf, wie groß er wirkte. Nicht nur, was

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