… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
machten nur Spaß, bis es gefährlich wurde. Aber … „Du klingst genauso wie dein Vater, wenn du so redest.“
Ein Hauch von Wut spiegelte sich in seinem Blick wider, doch er unterdrückte seine Gefühle rasch und schloss für einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete, legte sich ein entschuldigender Ausdruck auf seine Züge. „Tut mir leid, du hast recht. Aber mir gefällt die Vorstellung nicht, dass dir jemand wehtun könnte. Vor allem nicht, wenn hier ein williges Opfer sitzt.“
„Opfer, hä? Wie schmeichelhaft! Danke, aber ich verzichte.“ Als sie aufstehen wollte, griff er nach ihrem Handgelenk. Lorierstarrte mitten in der Bewegung.
„So habe ich es nicht gemeint. Ehrlich, Lori, ich bin der perfekte Kandidat für dich!“
„Weißt du das aus Erfahrung?“
„Nein, eigentlich habe ich so etwas noch nie gemacht.“
Sie begriff erst, dass sie eifersüchtig gewesen war, als das Gefühl wieder vergangen war. Aber worauf war sie nur eifersüchtig? Sie ließ sich wieder auf den Stuhl sinken.
Quinn beobachtete sie mit ernster Miene. „Ich habe kein Talent für Beziehungen, Lori. Ich arbeite zu viel, ich bin unaufmerksam und habe bislang jeder Frau wehgetan, mit der ich zusammen war.“ Er zuckte die Schultern, und plötzlich wirkte er richtiggehend erschöpft. „Eigentlich müssten wir doch perfekt zusammenpassen: Du willst keinen Freund, ich bin ein katastrophaler Freund. Ich mag und respektiere dich, wir kennen einander, aber nur so oberflächlich, dass wir trotzdem unverbindlichen Sex haben können. Und bei mir kannst du dir wenigstens sicher sein, dass ich dich nicht unter Drogen setze und Nacktbilder von dir ins Internet stelle.“
Das sprach tatsächlich für ihn, auch wenn ihr Beruf als Automechanikerin nicht unbedingt davon abhing, dass sie eine makellose Vergangenheit hatte. Vielleicht wäre es ja ganz aufregend, Teil eines Internetskandals zu werden! Vielleicht würde das neue Kunden anziehen. Na gut, vielleicht würde sie aber auch sterben vor Scham.
Erst als Quinn seinen Griff lockerte, bemerkte Lori, dass er sie noch immer festhielt. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als seine Finger über ihre Haut glitten, genau dort, wo ihr Puls schlug und normalerweise dicke Lederhandschuhe ihre Haut bedeckten. Dort, wo er sie anfasste, erwachten ihre Nervenenden zum Leben und steckten ihre Nachbarn in erstaunlichem Tempo mit dieser Energie an. Lori lief ein warmes Kribbeln den Arm hinauf.
Sie zog die Hand zurück und sprang auf. „Willst du ein Eis?“ Anstatt seine Antwort abzuwarten, raste sie in die Küche undriss die Eisfachtür auf.
„Und außerdem finde ich dich extrem attraktiv“, rief Quinn ihr hinterher, als müssten damit ihre letzten Zweifel ausgeräumt sein.
Aber diese wenigen Worte sorgten dafür, dass ihr der Atem stockte und sie die Eispackung sinken ließ.
Scheiße. Er fand sie attraktiv? Extrem attraktiv? Meinte er das ernst, oder sagte er das nur, um sie ins Bett zu bekommen – was ihm ja sehr leicht vorkommen musste, nach allem, was er gehört hatte? Es wäre in etwa wie im Supermarkt in Aspen. Sie hatte nicht unbedingt Appetit auf die Cranberry-Waffel gehabt. Aber als sie ihr vor die Nase gehalten worden war, hatte Lori nicht Nein gesagt.
Genauso würde Quinn sicher nicht Nein sagen, wenn sie nackt vor ihm läge.
Ihr brannten die Wangen, während sie Vanilleeis auf zwei Schälchen verteilte. Unwillkürlich stellte sie sich vor, wie Quinn ihr das Eis von der nackten Haut lecken würde … Lori war schockiert darüber, wie heftig und plötzlich das Verlangen sie traf.
„Ich kann nicht!“, stöhnte sie auf. „Ich …“
Ein lautes Klopfen an der Tür dröhnte durchs Haus.
Erleichtert atmete Lori tief durch und eilte zur Haustür. Ihre Erleichterung nahm nicht einmal ab, als sie sich Ben gegenübersah, der sie ansah wie das personifizierte Unheil. Was auch immer er ihr mitteilen wollte: Alles war besser, als Quinn eine Abfuhr erteilen zu müssen. Oder sich auf ihn einzulassen. Das alles war gleichermaßen beängstigend.
„Lori“, sagte Ben und tippte sich gegen den Cowboyhut.
Sie runzelte die Stirn. Warum benahm er sich nur so steif und formell?
Als sie ihn hereinwinkte, glitt sein Blick an ihr vorbei in Richtung Wohnzimmer, und für eine Sekunde hob er überrascht die Brauen. Doch dann setzte er gleich wieder seine Polizistenmiene auf. „Quinn“, sagte er so sachlich, als wäre es völlig normal,seinen besten Freund an Loris Esstisch sitzen zu sehen.
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