… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
ihren Hüftschwung, während sie wieder zum Kühlschrank lief. Sex. Mit Lori. Die Bilder rasten nur so durch seinen Kopf.
Als das Essen auf dem Tisch stand und sie nichts mehr zu tun hatten, setzten sie sich ganz langsam und bedächtig und gaben sich alle Mühe, einander nicht anzusehen.
Quinn hatte zwar noch nie ein besonderes Faible für bedeutungslosen Sex gehabt, aber völlig abwegig kam ihm der Gedanke auch nicht vor. Und so gesehen wäre damit eines der größten Probleme in seinem Leben gelöst: dass er ein absolut grauenhafter Freund war. Keine der Frauen, mit denen er zusammen gewesen war, war länger als einen Monat glücklich gewesen.
Er vergaß Dinge, wichtige Dinge. Wie Verabredungen und Geburtstage. Am Telefon hatte er die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfischs. Er machte ständig Überstunden, und wenn er abends nach Hause kam, las er Bücher über Statik. Er war sich ziemlich sicher, dass es nichts Gutes über eine Beziehung aussagte, wenn der weibliche Part der Beziehung eifersüchtig wurde auf Neue Physik in der Architektur .
Quinn machte sich über das Hühnchen her.
In Anbetracht seines lausigen Talents in Sachen Romantik war es wohl von Anfang an eine blöde Idee gewesen, Lori um ein Date zu bitten. Aber wenn sie einfach nur Sex hatten, ganz ohne Verpflichtungen – dann spielten seine Schwächen doch gar keine Rolle, oder? Irgendwann würden sich ihre Wege einfach wieder trennen, und sie beide hätten ein paar schöne Erinnerungen mehr.
Ein paar Minuten später legte Quinn seine Gabel ab und hob den Blick. Lori kaute noch kurz weiter. Dann bemerkte sie, dass er sie beobachtete, und schluckte deutlich vernehmbar.
„Was?“, fragte sie.
„Hast du das ernst gemeint? Was du vorhin gesagt hast?“
Ihre Anspannung wich sichtlicher Erleichterung, nur ihr Lächeln war einen Tick zu strahlend. „Nein. Nein, natürlich nicht! Mann, ich hab doch nur Witze gemacht!“
„Aha.“ Er starrte sie an, bis sie sich unter seinem Blick wand. Anschließend starrte er noch ein bisschen weiter.
Ihr Lächeln versiegte förmlich. „Was?“
„Wenn es nämlich kein Witz war – und ich bezweifle, dass es einer war –, dann stelle ich mich gerne freiwillig zur Verfügung.“
„Freiwillig?“, stammelte sie. „Für was?“
Quinn atmete tief durch und legte seine Hände auf den Tisch, damit sie aufhörten zu zittern. „Ich hätte sehr gerne unverbindlichen Sex mit dir, Lori Love.“
Der Raum drehte sich. Auf einmal war es unfassbar heiß. Ein Heißluftofen des Grauens, gewürzt mit einem Hauch von sexueller Spannung.
Quinn Jennings hatte ihr gerade das unverschämteste Angebot aller Zeiten gemacht. Was ungefähr das Letzte war, womit sie gerechnet hätte.
„Aber das geht nicht“, stieß Lori hervor.
„Warum denn nicht?“
Weil ich dich mag, lautete ihr erster Gedanke. Aber das war albern. Schließlich wollte sie ja auch nicht mit jemandem schlafen, den sie nicht mochte, weil sie dann mit größter Wahrscheinlichkeit absolut grauenhaften Sex haben würde. Also nannte sie einfach den erstbesten Grund, der ihr einfiel. „Weil wir uns kennen.“
„Äh … Hattest du vor, in einen Swingerclub zu gehen oder so?“
Sie keuchte entsetzt auf. „Nein!“
„Toilette in einem Techno-Schuppen?“
„Quinn!“
„Gut, dann kennst du eben meinen Namen. Und du weißt, wo ich arbeite. Aber das war’s dann auch schon. Und ich hoffe mal, dass du solche Basisinformationen sogar über einen wildfremden One-Night-Stand haben wollen würdest.“
„Aber ich …“ Gott, es klang so schäbig, wenn sie laut aussprach, was sie im Augenblick wollte. Und seit dem letzten Abend war sie sich auch gar nicht mehr so sicher, ob sie wirklich wollte, was sie zu wollen glaubte. Der Typ im Restaurant war süß, höflich und interessiert gewesen. Doch bei der Vorstellung, ihn mit nach Hause zu nehmen, hatte sich nichts in ihr geregt. „Ich weiß viel mehr über dich, Quinn. Ich kenne deine Schwester und deinen besten Freund. Es wäre einfach seltsam, wenn wir …“
Quinn runzelte die Stirn, sodass sich fast ein strenges V bildete. „Aber nicht so seltsam, wie von einem Fremden verletzt zu werden, mit dem du herumexperimentierst. Es wäre wirklich, wirklich dumm von dir, dich auf jemanden einzulassen, den du überhaupt nicht kennst. Hast du das wirklich vor?“
„Hey!“, protestierte sie, dann fiel ihr jedoch nichts mehr ein. Quinns Worte waren ihr so peinlich, dass sie feuerrot wurde. Denn er hatte recht. Risiken
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