… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)

eintönigen Bewegungen, die für ihn eine ähnliche Wirkung hatten wie für andere Leute Meditation.
    Als er sich gerade die Überhangkonstruktion unter dem vorspringenden Wohnzimmer vorstellte, klingelte sein Handy. Das Geräusch ließ einen plötzlichen Gedanken in seinem Kopf entstehen, der explodierte wie eine weiß leuchtende Bombendetonation.
    Es könnte Lori sein.
    „Verdammte Scheiße.“ Hastig kramte Quinn nach seinem Handy. Doch im gleichen Moment fuhr er über einen dicken Riss im Straßenbelag, und das Telefon rutschte auf den Boden.
    „Scheiße!“ Er hatte vergessen, sie anzurufen. „Scheiße, Scheiße, Scheiße!“
    Er fuhr auf den Seitenstreifen, stellte die Automatikschaltung auf Parken und fischte das Handy aus dem Fußbereich. „Hallo?“, brüllte er fast in den Hörer.
    „Guten Morgen, Mr Jennings.“ Die kühle Stimme seiner Sekretärin schwebte förmlich durch den Äther. Jane. Einfach nur Jane.
    Quinn ließ sich wieder in den Sitz fallen und ließ den Kopf dabei absichtlich gegen die Stütze prallen. „Morgen, Jane.“
    „Ich hoffe, ich störe nicht. Ich wollte Sie nur an Ihre Termine erinnern, falls Sie schon auf dem Weg zu einer Begehung sind.“
    „Nein, alles gut, ich komme ins Büro. Aber erinnern Sie michgerne, wo wir schon dabei sind.“
    „Dann lege ich mal los“, sagte Jane, so wie immer, bevor sie ihm seine Termine vorlas. „Um zehn haben Sie ein Erstgespräch mit Jean-Paul D’Ozeville, dann Lunch mit Peter Anton von Anton/Bliss Developers um zwölf, und um drei einen Conference Call wegen der Vorlesung in Vancouver. Um sieben dann die Benefizveranstaltung mit Tessa Smith.“
    „Die was?“
    „Die Charityveranstaltung für die Aspen Music Foundation. Die Karten haben Sie schon vor Wochen gekauft. Wenn ich mich recht erinnere, wollte Ms Smith unbedingt Sting kennenlernen.“
    Wäre Quinn nicht so sehr damit beschäftigt gewesen, den Schock zu verarbeiten, hätte er auf den Hauch von Häme in ihrer Stimme sicher reagiert.
    „Aber Tessa und ich haben uns letzte Woche getrennt.“
    „Trotzdem hat sie gestern angerufen, um sich zu vergewissern, dass Sie den Termin heute nicht vergessen.“
    „Äh … Ach so, ja, richtig.“ Er erinnerte sich vage, dass Tessa ihm bei der Trennung mitgeteilt hatte, sie würde sich dieses wichtige Ereignis auf keinen Fall entgehen lassen.
    „Und am Freitag waren Sie mit ihr zum Abendessen?“, fuhr Jane fort.
    „Ja, ich hatte vergessen, den Termin abzusagen.“
    Jane räusperte sich. „In Ihrem Kalender kann ich keine weiteren Verabredungen mit Ms Smith entdecken. Entsprechend dürfte der heutige Abend Ihr letztes unfreiwilliges Date mit ihr sein.“
    „Gut. Ich bin nicht … Jane, machen Sie sich gerade über mich lustig?“
    „Aber keineswegs, Mr Jennings. Wenn ich sonst noch etwas für Sie tun kann, sehen wir uns ja in ein paar Minuten.“ Sie legte so hastig auf, dass Quinn sich sicher war, dass sie sich tatsächlich über ihn lustig machte. Was er verdient hatte. Welcher Mann schaffte es schon, nicht nur ein, sondern gleich zwei unfreiwilligeDates zu haben?
    Allerdings war Tessa auch von der besonders hartnäckigen Sorte. Meistens fiel es Quinn nicht einmal auf, wenn Frauen mit ihm flirteten. Aber Tessa hatte auch gar nicht auf eine Reaktion seinerseits gewartet, sondern sich einfach in sein Leben gedrängt. Und so war es gekommen, dass Quinn eines Abends hatte feststellen müssen, dass er mit einer großbusigen Blondine zusammen war, die beängstigend hohe Absätze trug. Seine Geschäftsfreunde waren ziemlich beeindruckt gewesen, und Quinn war einfach zu apathisch veranlagt, um sich gleich zu trennen. Jedenfalls bis Tessa angefangen hatte zu klammern. Da war ihm die Entscheidung leichtgefallen.
    Apropos Entscheidung …
    Quinn ließ sich von der Auskunft mit Loris Werkstatt verbinden und wischte sich den Schweiß von der Stirn, während er wartete, dass sie abnahm.
    „Love’s Garage“, sagte eine sehr weibliche, sehr mürrische Stimme. Oh, oh, das war nicht gut.
    „Lori, hier ist Quinn. Bitte leg nicht auf. Es tut mir so leid, dass ich gestern nicht angerufen habe. Ich …“
    „Du hast es vergessen?“, fragte sie spitz.
    Zu lügen wäre kein guter Start gewesen. „Als vergessen würde ich es nicht unbedingt bezeichnen, aber …“
    „Kein Problem, Quinn. So hatte ich genügend Zeit zum Nachdenken.“
    Noch schlechter. Er wollte Sex mit Lori Love! Und erst jetzt, da sein Ziel in immer weitere Ferne rückte, merkte er, wie