… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
sehr. Es war an der Zeit für radikale Ehrlichkeit. „Gut, du hast recht. Ich hab’s vergessen, weil ich gerade an diesem besonders komplizierten Projekt arbeite, und … Ach, das willst du ja sowieso nicht hören. Es tut mir wahnsinnig leid, und ich weiß, dass mein Verhalten beleidigend und erniedrigend ist, und …“ Er suchte nach ein paar weiteren Adjektiven, die er in der Vergangenheit angewendet hatte, wenn er wieder einmal etwas vergessen hatte. Doch Lori unterbrach ihn.
„Ist schon okay, Quinn. Ich bin nicht sauer“, versicherte sie ihm in freundlich-distanziertem Tonfall.
Oh nein, er würde sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen! „Natürlich bist du sauer“, erwiderte er.
„Bin ich nicht.“
„Aber warum klingst du dann so komisch?“
„Hm, lass mich mal nachdenken. Vielleicht, weil ich gerade unter einem Auto liege?“
„Oh. Im Ernst?“
„Ja.“
War es möglich, dass sie tatsächlich nicht wütend war? Oder war er gerade einfach nur so erleichtert, dass er nicht mehr klar denken konnte?
Sie schwieg sehr, sehr lange, was Quinn Zeit zum Nachdenken verschaffte. Sie hatte sich sein Angebot durch den Kopf gehen lassen, und das war nichts Erfreuliches. Bedenken und Abwägungen waren nämlich nicht gerade der direkte Weg zu einer heißen Affäre. Aber vielleicht …
„Steht dein Angebot noch?“, platzte Lori schließlich heraus.
Quinns Herz machte einen so großen Satz, dass sein Gehirn eine Sekunde lang unter akuter Blutarmut litt. Als er sich wieder gefangen hatte, antwortete er mit einer Gelassenheit, die er so überhaupt nicht empfand: „Klar.“
„Weil ich es nämlich annehmen möchte. Wenn du noch willst.“
Seltsamerweise musste Quinn daran denken, wie Lori gerade unter diesem Auto lag, hilflos ausgeliefert und verletzlich. Wie ihre Füße unter dem Wagen herausragten und er seine Hand um ihr Fußgelenk schloss, bevor er ihre lackierten Zehen küsste. Anschließend würde er seine Hand ihre Wade hinaufwandern lassen. In seiner Fantasie lag Lori heute barfuß in einem winzigen geblümten Röckchen unter der Hebebühne, und ihre …
„Quinn?“, fragte sie.
„Ja, ich will noch.“
Ihr Seufzen klang derart erleichtert, dass er lächeln musste.
„Also“, fuhr er fort und wagte es, direkt zu fragen: „Soll ich heute Abend bei dir vorbeikommen, um dir zu Diensten zu sein?“
Ein Keuchen drang durch den Hörer, gefolgt von einem lauten, metallischen Klackern. Quinn grinste das Werbeschild auf dem Gebäude direkt vor ihm an.
„Oh“, erwiderte Lori, dann verschluckte sie sich und hustete. „Oh, also, das wäre, also … heute Abend?“
„Ich mache nur Witze, Lori.“
„Mann, Quinn, das war echt fies von dir.“
„Tut mir leid.“ Nein, tat es überhaupt nicht. „Eigentlich dachte ich, wir könnten essen gehen. Falls du nicht lieber bei mir vorbeikommen und mir die Kleider vom Leib reißen willst. Vor der Mittagspause hätte ich eine Stunde frei für wilden Sex.“
„Quinn“, sagte Lori in einem Tonfall, den sie ansonsten wahrscheinlich für ihre Angestellten reserviert hatte.
„Schon gut. Dann gehen wir eben vorher essen. Heute Abend kann ich aber leider nicht, ich habe eine anderweitige Verpflichtung. Was hältst du von morgen?“
„So bald schon?“
„Ja.“ Mehr sagte er nicht. Besser, sie grübelte nicht mehr lange über die Entscheidung, die sie getroffen hatte. Außerdem konnte er es kaum erwarten.
„Okay.“ Jetzt klang ihre Stimme wieder ein bisschen quietschig, weswegen Quinn erneut lächeln musste. Es gefiel ihm, dass sie nervös war, dass er nicht einfach nur irgendein alter Bekannter war, der in ihr Bett klettern durfte, weil er sich so warm und vertraut anfühlte. Er wollte, dass sie angespannt und aufgeregt war.
„Um wie viel Uhr wäre es dir denn recht?“, fragte sie.
Quinn machte sich gar nicht erst die Mühe zu versuchen, sich an seine Termine zu erinnern. Er hatte kein Gedächtnis für solche Dinge, und basta. „Halb sieben.“
„Okay, dann hole ich dich im Büro ab.“
„Nein, ich kann doch auch …“
„Hör mal, Quinn. Ich habe keine Lust, stundenlang in High Heels und Kleid in meinem Wohnzimmer zu sitzen, bis dir endlich einfällt, dass du mich ja noch abholen wolltest. Also hole ich dich ab.“
„Oh, klar. In Ordnung.“
Sie legte ohne weitere Umschweife auf, was Quinn dazu veranlasste, noch ein paar Sekunden lang einfach dazusitzen und verblüfft ins Nichts zu starren. „Dieses Date werde ich auf keinen Fall
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