… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
Wagen. Diesmal fühlte sich ihr Spaziergang viel intimer an, weil Quinn seine Finger mit ihren verschränkte und ihr immer wieder den Handrücken streichelte.
„Tut mir leid“, murmelte sie. „Ich hatte gar keinen Grund, wütend zu werden.“
„Nein, den hattest du wirklich nicht. Ich war mit dir aus, weil ich es wollte. Wenn mir Yasmine so gut gefallen hätte, wäre ich mit ihr zusammengeblieben.“
Sie nickte.
„Und vergiss bitte nie wieder, dass wir beide aus demselben Kuhkaff kommen.“
„Nur dass du es hinter dir gelassen hast“, protestierte Lori.
„Verdammt, Lori, wenn mir dasselbe passiert wäre wie dir … Wenn meine Eltern meine Hilfe gebraucht hätten, wäre ich jetzt genau da, wo du bist. Du und ich, wir haben dieselbe Vergangenheit. Dein Vater hatte die Werkstatt, meiner ein Tierfuttergeschäft. Wir haben beide viel gelernt und einen Plan verfolgt. Und dann ist dein Leben ohne dein Zutun aus den Fugen geraten. Das ist aber auch schon der einzige Unterschied zwischen uns.“
„Vermutlich hast du recht.“ Lori seufzte. „Aber es ist ein ziemlich großer Unterschied.“
„Nein, ist es nicht“, widersprach er wie aus der Pistole geschossen.
Lori musste lächeln. „Wie auch immer, ich hatte keinen Grund, mich wie eine unsichere Kratzbürste aufzuführen. Undes tut mir leid.“
„Ach“, warf Quinn gedehnt ein, „wenn es dich anmacht, mich anzuschreien, kann ich damit leben.“
„Dich anzuschreien macht mich aber nicht an. Außerdem habe ich gar nicht geschrien.“
„Aber du bist ziemlich wütend geworden. Und dein Gesicht ist knallrot angelaufen. Und du hast schwer geatmet.“
„Langsam glaube ich, dass es dich anmacht, wenn ich wütend werde.“
„Damit könntest du richtigliegen. Wollen wir noch mal streiten?“
Lori lachte das verlangende Ziehen weg, das sich schon wieder in ihrem Körper ausbreiten wollte. „Wenn ich die Zeit hätte, auf jeden Fall. Vielleicht hätte ich dich dann sogar ein bisschen herumgeschubst.“
„Aber das können wir doch auf morgen verschieben!“
Sie hatten schon den Eingang zu Quinns Büro erreicht, aber Lori wollte auf keinen Fall, dass dieses Date schon vorbei war. Denn morgen …
Verdammt.
„Ich kann nicht“, sagte Lori stöhnend, als sie bei ihrem lavendelfarbenen Truck angekommen waren. „Ich bin mit Molly verabredet, und ich kann sie nicht schon wieder hängen lassen. Wir treffen uns in der Bar.“
„Wann denn genau?“, fragte Quinn.
„Du bist nicht eingeladen!“
„Keine Sorge, ich habe nicht vor, euren Weiberabend durch meine Anwesenheit zu versauen. Für wie erbärmlich hältst du mich denn?“
„Ich halte dich nicht für erbärmlich, nur für geil.“
„Ha! Jedenfalls bin ich so scharf auf dich, dass ich dir auflauern würde, um dich nach deinem Weiberabend noch zu sehen.“
„Wo ist nur Ihre Würde abgeblieben, Mr Jennings?“
Quinn runzelte die Stirn und klopfte sich die Taschen ab. „Verdammt, ich muss sie drüben in der Gasse liegen lassen haben.Irgendwo bei der Mülltonne habe ich ein bisschen Würde am Boden liegen sehen, aber ich dachte, es wäre deine.“
„Arschloch.“ Lachend versuchte sie, ihm gegen das Schienbein zu treten. Doch er war so nahe gekommen, dass sie keinen Platz zum Ausholen hatte. Außerdem war sie ihm überhaupt nicht mehr böse, sobald er ihr einen von seinen federleichten Küssen auf die Schläfe gedrückt hatte.
„In ein paar Tagen fahre ich nach Vancouver. Willst du mitkommen?“
Ihr Lächeln gefror. Ein eisernes Band aus Panik legte sich um ihre Lungen und zog sich langsam zu. „Vancouver?“, wiederholte sie keuchend.
„Die Stadt ist wunderschön. Warst du schon mal dort?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Am Montag halte ich einen Vortrag bei einer Konferenz, aber abends habe ich Zeit und könnte dir die Stadt zeigen.“
Vor sich sah sie eine lange Reihe von Bildern von Vancouver vorbeirasen. Ja, die Stadt musste wirklich toll sein. Nicht so exotisch wie die Reiseziele ihrer Träume, jedoch immer noch sehenswert.
„Ich kann nicht“, flüsterte sie mit einem weiteren Kopfschütteln. „Ich kann nicht.“
Quinn sank ein wenig in sich zusammen. „Sicher nicht?“
Nein. Ihre Augen brannten. Schnell sah sie zum Sternenhimmel empor, um die Tränen zurückzuhalten. „Du weißt schon, die Werkstatt. Ich kann nicht einfach weg, ohne das lange vorher zu planen.“
„Ach, verdammt. In Kanada haben wir es nämlich noch nicht getrieben. Ich dachte, wir könnten uns dort
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