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… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)

… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)

Titel: … dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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ein paar Brocken Französisch aneignen.“
    Lori zwang sich zu lächeln. „Mein Französisch ist auch so ganz in Ordnung. Aber dir wird ein bisschen Nachhilfe sicher guttun.“
    Quinn lachte und gab ihr einen Klaps auf den Po. „Na gut, dann sehen wir uns am Dienstag wieder.“
    Lori bettete ihren Kopf unter sein Kinn und schmiegte sich gegen seine Brust. Sein Herzschlag war so deutlich zu hören, dass er ihre Traurigkeit übertönte. „Aber bis dahin gilt: nicht zu weit vom Telefon entfernen. Vielleicht rufe ich dich nämlich doch noch an. Und dann solltest du schleunigst alles stehen und liegen lassen und mir zu Diensten sein.“
    „Was immer Ihr befehlt, Mylady.“

10. KAPITEL
    D ie schwarzen Schatten der Drehkiefern flogen nur so an den offenen Autofenstern vorbei. Lori fuhr viel zu schnell. Nur weil sie keinen Zusammenstoß mit einem Reh oder, noch viel schlimmer, einem Elch riskieren wollte, nahm sie schließlich widerwillig den Fuß vom Gas. Dafür drehte sie das Autoradio lauter, nährte ihre Frustration mit den tiefen, wütenden Bässen von Nirvana und raste den Pass hinab.
    Vancouver. Sie wollte ja hinfahren, wollte einfach so in ein großes Flugzeug steigen und mit ihrem Lover Champagner trinken, während sie den Himmel durchquerten. Kanada mochte nicht Timbuktu oder Rom sein, aber immerhin war es nicht Tumble Creek. Sie wollte wegfliegen, und sei es auch nur für ein paar Stunden.
    Doch sie konnte nicht.
    Im letzten Jahr war ihr eine ziemliche widerwärtige Wahrheit über sich selbst aufgegangen: Lori Love würde mit jemandem ins Bett gehen, nur um von hier wegzukommen.
    In ihrem Kopf spielte ein imaginärer Film ab, in dem sie in Hotpants und winzigem Bustier an einer Kreuzung stand und ein handgemaltes Schild hochhielt, auf dem, umringt von kleinen Herzchen, die Worte „Sex gegen Reisemöglichkeit!“ prangten. Ihr Hintern wackelte, als sie in die Höhe hüpfte, um mehr Aufmerksamkeit zu erregen.
    Oh ja, sie würde mit jemandem schlafen, nur damit er sie von hier wegbrachte. Tatsächlich hatte sie es sogar schon getan.
    Als sie Jean-Paul kennengelernt hatte, war ihr anfangs nicht klar gewesen, wer er war. Sie hatte ihn einfach für einen attraktiven älteren Europäer gehalten, der eine Menge über Autos wusste. Und den schönsten restaurierten Aston Martin DB6 fuhr, den sie je im Leben gesehen hatte.
    Jean-Paul war durch Zufall bei ihr in der Werkstatt gelandet, als einer seiner Vorderreifen Luftdruck verloren hatte. Nach einerhalben Stunde Plauderei hatte er Lori gefragt, ob sie mit ihm ausgehen würde. Sie war so überrascht gewesen, dass sie einfach Ja gesagt hatte, obwohl ihr Interesse an Jean-Paul eigentlich nicht einmal als durchschnittlich zu bezeichnen gewesen war.
    Seltsamerweise hatte sich aus diesem unterdurchschnittlichen Interesse eine monatelange Beziehung entwickelt. Auch wenn sie sich jedes Mal geziert hatte, wenn er sie zu sich eingeladen hatte, hatte Lori mehrere Nächte bei ihm verbracht. Und mit ihm geschlafen hatte sie noch öfter, meistens nach einem Abendessen, das sein Privatkoch zubereitet hatte. Jean-Paul war klug und interessant gewesen, und ziemlich gut im Bett. Außerdem hatte er sie nach nicht einmal einer Woche gefragt, ob sie ihn nach Griechenland begleiten würde.
    Es war ja nicht so gewesen, dass Lori bewusst niedere Absichten verfolgt hätte. Nicht von wegen: „Ich schlafe jetzt mit Jean-Paul D’Ozeville, damit er mich später nach Griechenland mitnimmt.“ Wahrscheinlich hätte sie sogar sofort mit ihm Schluss gemacht, hätte sie sich auch nur ein einziges Mal bei einem solchen Gedanken ertappt.
    Aber dann hatte Jean-Paul ihr mitgeteilt, dass Griechenland würde warten müssen, weil ihm etwas dazwischengekommen war. Und Lori war wütend geworden. Nicht enttäuscht, sondern wütend . Sie hatte eine schlechte Ausrede vorgebracht, war mitten in der Nacht aus seiner Wohnung geflüchtet und nach Hause gefahren. Ganz sicher kein lichter Moment in ihrer Beziehungshistorie.
    Nachdem sie seine Anrufe ein paar Tage lang ignoriert hatte, war ihr dann endlich klar geworden, warum sie ihn nicht mehr sehen wollte. Sie war nicht mehr wütend. Sie hatte einfach nur das Interesse verloren. Weil der Mann sie in absehbarer Zeit nicht mit nach Griechenland nehmen würde.
    Die Erinnerung ließ Lori laut aufseufzen, und ihr Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen. Sie fuhr an der Straße, die zum Grundstück ihres Vaters führte, vorbei und näherte sich dem Randgebiet von Tumble

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