… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
bestand aus geriffeltem Metall, Fundament und Kamine aus unebenen Steinen. Die Mitte des Hauptflügels wurde von drei dachhohen Fenstern dominiert, die sich über drei Stockwerke erhoben.
„Wow“, flüsterte Lori andächtig.
Quinn sah erst sie, dann seine Zeichnung an. „Das ist Recyclingholz“,erklärte er und strich über die silbergrauen Wände. „Das Dach besteht aus Stahl, und auf dem nach Süden ausgerichteten Teil will ich drehbare Solarzellen installieren. Solche, die mit Strahlungswärme laufen. Du glaubst gar nicht, was für Fortschritte die Technik in diesem Bereich macht. Es gibt ein neues System, bei dem erhitztes Glykol durch tiefe Sandbehälter geleitet wird. Der Effekt wird durch ein geothermales System unterstützt.“
„Verstehe.“
Quinn legte die Zeichnung weg, unter der eine weitere zum Vorschein kam, die die Rückseite des Hauses zeigte. Lori schnappte nach Luft. „Doppel-Wow!“
Aus der Rückwand ragte ein schmaler Seitenflügel, dessen Ende mit der Felswand zu verschmelzen schien. Er bestand fast ausschließlich aus Glas. „Unglaublich, Quinn, der helle Wahnsinn.“
„Dann gefällt es dir also?“
„Machst du Witze? Natürlich gefällt es mir! Es ist wunderschön!“
„Soll ich dich herumführen?“
Sie blinzelte verwirrt und sah Quinn an, der ihr ein jungenhaftes Lächeln schenkte, das gleichzeitig zögerlich und aufgeregt wirkte. „Mich führen?“
Jetzt wirkte sein Lächeln zutiefst glücklich. „Ja, komm her.“ Er nahm ihre Hand und zog sie zum Bürostuhl.
„Moment mal! Ich höre dir auch so gerne zu, du brauchst mich nicht zu fesseln.“
„Will ich auch nicht. Noch nicht jedenfalls.“ Er drückte sie in den Stuhl, drehte ihn zum Computer und drückte eine Tastenkombination.
„Was ist das?“
„Ein Zeichenprogramm.“ Der PC surrte kurz, dann erschien auf dem Bildschirm Quinns neues Zuhause. Aus der Perspektive von jemandem, der in der Auffahrt stand, wirkte es noch viel eindrucksvoller. Quinn zeigte Lori, wie man das Programmmit der Maus bediente, und gleich darauf spazierte sie auf die digitale Haustür zu.
„Wow“, flüsterte sie wieder, als sie das Haus betreten und sich umgesehen hatte. „Wow.“ Sie hatte kaum Zeit, die alten Holzstreben oder die zweistöckige Decke zu bewundern, weil Quinn sie vorantrieb in Richtung Küche. Sie bestand aus gedunkeltem Antikholz mit Kupferakzenten und wurde durch deckenhohe Fenster in helles Licht getaucht. Sofort konnte Lori sich vorstellen, wie sie in dieser Küche auf der Anrichte saß und beobachtete, wie Quinn ihr Frühstück machte. Doch er winkte sie weiter.
„Ist das eine Führung oder ein Wettrennen?“, fragte sie anklagend. Aber Quinn wies unbeeindruckt auf das große Zimmer, das von der Küche abging. Gehorsam bewegte Lori die Maus – und dann sah sie, was er ihr hatte zeigen wollen.
Das Wohnzimmer. Oder doch eher das Arbeitszimmer? An den Wänden standen jedenfalls ein riesiger Schreibtisch und reihenweise Bücherregale. Eigentlich war Lori der Zweck des Raums aber egal. Denn durch die Glaswand konnte man in die endlose Weite des Gebirges sehen, auf Baumwipfel und in den Himmel. Auf dem Computer war der Ausblick sensationell. In der Realität würde er absolut atemberaubend sein.
Nach einer Weile fiel Lori etwas Merkwürdiges auf: Die Glaswand endete nicht mit der Rückwand – weil es nämlich keine Rückwand gab, sondern nur Stein. Das Haus verschmolz tatsächlich mit der Felswand.
„Wie hast du das nur gemacht?“, flüsterte sie.
„Das ist Trockengestein“, erklärte er. „Was heißt, dass es nicht feucht ist. Als ich das Grundstück gefunden habe, wusste ich sofort, wie das Haus aussehen sollte. Aber ich musste bis zum nächsten Frühling warten, um wirklich sicher zu sein, dass es auch machbar ist. Schließlich will ich nicht, dass drei Monate im Jahr Schmelzwasser in mein Haus tropft.“
„Reicht das Glas bis in den Stein?“
„Nein, es wird von Hand an die Konturen angepasst. Undnatürlich verfugt. Der Träger hier oben reicht in den Stein und fixiert das Ganze.“
„Unglaublich! Als wäre man mitten in der freien Natur.“
„Genau.“ Sie konnte ihm anhören, dass er gerade grinste. „Hier.“ Er wies wieder auf die Küchentür, aber Lori schob seine Hand weg.
„Du bist ja schlimmer als ein Erstklässler! Ich will mich in Ruhe umsehen!“
„Okay, tut mir leid.“ Er versuchte wenig erfolgreich, verlegen zu wirken. „Lass dir Zeit.“ Er ging rückwärts weg und wies
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