… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
dabei auf den Zeichentisch. „Du weißt ja, wo du mich findest.“
„Danke.“
„Und lass es mich wissen, wenn du irgendwelche Fragen hast.“
„Verstanden.“ Sie klickte zurück auf die Auffahrt, sodass sie ganz von vorne anfangen konnte.
„Und vergiss nicht, mal durch die Hintertür zu gehen.“
„Ja, Mann, ist ja gut!“ Aber trotz ihrer Beschwerde lächelte sie. Sein Stolz und seine Begeisterung waren einfach zu niedlich. Wie ein Teenie, der zum ersten Mal verknallt war. Wie es wohl sein mochte, ein solches Talent zu haben? Ein Kunstwerk zu erschaffen und dabei seinen eigenen Wert zu spüren?
Während sie durch Quinns Traum spazierte, brannten Tränen in ihren Augen. Sommerflirt oder nicht, in allererster Linie war er ein Freund. Und als Freundin war sie stolz auf ihn.
Eine halbe Stunde später schob sie den Stuhl zurück und seufzte: „Toll. Einfach toll.“
„Danke“, erwiderte Quinn so schnell, dass sie sich fragte, ob er überhaupt gearbeitet hatte.
„Etwas Ähnliches habe ich noch nie gesehen. Andererseits war ich aber auch noch nie in einem maßgeschneiderten Millionen-Dollar-Haus.“ Sie hörte, wie er mit einem leisen Klackern seinen Stift ablegte.
„So reich bin ich dann auch wieder nicht.“
Lori hob eine Braue und drehte den Stuhl zu ihm um, damit sie ihm ihren besten zweifelnden Blick zuwerfen konnte.„Na klar.“
„Im Ernst.“
„Geht es gerade wieder um unseren Streit von gestern?“
„Nein, eigentlich nicht. Ich will nur nicht, dass du mich für einen von diesen Schnöseln hältst. Mein ganzes Geld steckt in diesem Stück Land. Und mit dem Hausbau habe ich deswegen noch nicht angefangen, weil ich mir das Material gerade noch zusammenstückle.“
„Wie denn das?“
„Ich betreibe Tauschhandel: meine Arbeit gegen starke Rabatte auf die Baumaterialien und kostenlose Dienste von Handwerkern. Kurz gesagt entwerfe ich Häuser für Leute, die mir später helfen können, und nehme kein Geld dafür.“
„Aber schlecht geht es dir ja wohl trotzdem nicht gerade.“
Er zuckte die Schultern und lehnte sich zurück. „Ich hatte Glück. Mein erster Chef war ein toller Mensch und hat mich unter seine Fittiche genommen. Als er in Ruhestand gegangen ist, hat er eine Menge einflussreiche Leute dazu überredet, mir eine Chance zu geben. Wenn ich nicht als Praktikant bei Walter McInnis angefangen hätte, wäre ich ganz sicher nicht da, wo ich heute bin.“
Lori warf einen Blick auf das Chaos auf seinem Schreibtisch und überlegte, ob sie einen Vorstoß wagen sollte. Eigentlich hatte sie kaum eine Wahl, weil die Akte ihre einzige Spur war. „Dann hat McInnis dich mit Leuten wie Peter Anton bekannt gemacht?“
„Genau. In meinen ersten Jahren als Selbstständiger war ich völlig abhängig von den Aufträgen solcher Bauunternehmer. Mittlerweile kann ich es mir leisten, etwas wählerischer zu sein.“
„Aber im Augenblick scheinst du trotzdem für Anton/Bliss zu arbeiten.“ Sie wies zum Schreibtisch, und Quinn runzelte die Stirn. Als er nichts erwiderte, schaltete ihr Herz in den Panikmodus um. „Ähm, ich habe die Zeichnung von so einem Haus gesehen.“
„Ach, genau. Das ist nur ein erster Entwurf für irgend so einstreng geheimes Projekt, das noch nicht mal genehmigt wurde. Aber sie wollen trotzdem, dass ich mir Zeit dafür freihalte, weil sie gleich in die Vollen gehen möchten, sobald der Antrag durch ist.“
Lori blinzelte. Ein Grundstück am Fluss, für das noch keine Baugenehmigung vorlag. Das konnte auch heißen: das Anton/ Bliss noch nicht mal gehörte. Möglicherweise ging es hier um ihr Grundstück. Aber irgendwie ergab das doch keinen Sinn! Kein Mensch auf der Welt würde sich eine millionenschwere Villa in Tumble Creek bauen lassen! Die Stadt war durch den zugeschneiten Pass mehrere Monate im Jahr von der direkten Verbindung nach Aspen und zum Flughafen abgeschnitten. Und Lori bezweifelte, dass sich die ganzen Schönen und Reichen hier oben einschneien lassen und überwintern wollten, während ihre Freunde auf der anderen Seite des Berges Skifahren gingen.
„Hat dir das Haus gefallen?“
Lori hörte auf, sich auf der Lippe herumzuknabbern, und versuchte, nicht mehr wie jemand auszusehen, der die supergeheimen Unterlagen seines Liebhabers klauen wollte. „Klar, ist ziemlich schön. Sag mal, welcher Fluss ist das denn, der da entlangfließt? Der Roaring Fork ist doch größtenteils von Bundesland umgeben!“
Er zuckte die Schultern. „Wahrscheinlich einer
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