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Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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Pommes zu essen. Der Geruch von kalten Algen und heißem Fett vermischt sich mit dem nach feuchtem Hund. Auf dem Schild draußen vor der Tür steht »Hunde erlaubt«, und der Boden ist mit sandigen Stiefelabdrücken bedeckt.
    »Keine Angst, Maz, wir werden genauso glücklich sein wie vorher«, sagt Alex leise, »nein, glücklicher. Du, ich und das Baby. Es wäre sowieso irgendwann passiert. Früher oder später.«
    »Wie kannst du dir da so sicher sein? Vielleicht hasse ich das Baby ja, wenn es erst einmal da ist …«
    »Das wirst du nicht.« Alex lächelt. »Sobald es auf der Welt ist, wirst du dich Hals über Kopf verlieben und mich vollkommen vergessen. So ist es immer.«
    Ich glaube ihm nicht. Wahrscheinlich werde ich diesem Kind für den Rest meines Lebens Vorwürfe machen.
    »So, und wie geht’s nun weiter?«, fährt er fort. »Ich nehme an, du warst bereits beim Arzt.«
    »Noch nicht. Ich habe es doch selbst gerade erst gemerkt.«
    »Du musst dich bei einer Hebamme anmelden. Wir machen das natürlich privat, dann bekommst du die beste Betreuung. Und es ist auch immer gut, zu einem Geburtsvorbereitungskurs zu gehen.« Alex zögert, als ihm etwas anderes einfällt. »Wann kommt es überhaupt? September? Das heißt, du musst Ende Juli, Anfang August aufhören zu arbeiten.«
    »Ich muss gar nichts.« Ich beobachte den Dampf, der von meinem Teebecher aufsteigt. »Ich habe vor, bis zur Geburt durchzuarbeiten.«
    »Du hast keine Ahnung, was auf dich zukommt, oder?«, fragt Alex missbilligend.
    »Ich werde auf keinen Fall meine Arbeit aufgeben«, entgegne ich, etwas verärgert darüber, dass er anfängt, über mein Leben bestimmen zu wollen. Ich bin nicht wie Alex’ Exfrau, die mehr als glücklich darüber war, nicht arbeiten zu müssen, sondern mit ihren Freundinnen herumziehen zu können – das habe ich zumindest gehört.
    »Ich sage doch nicht, dass du ganz aufhören sollst. Du kannst ja in Teilzeit arbeiten. Und du kannst bei mir einziehen. In der Scheune ist genug Platz. Ich lasse das Zimmer neben unserem zum Kinderzimmer umgestalten.«
    Ich soll bei Alex einziehen? Hat er das gerade wirklich gesagt?
    »Langsam, Alex«, sage ich beunruhigt, denn ich habe das Gefühl, zu Entscheidungen gedrängt zu werden, für die ich noch nicht bereit bin. Doch unaufhörlich sprudeln die Pläne für mich und das Baby aus ihm heraus.
    »Du brauchst auch ein neues Auto – in deinen kleinen Sportflitzer passt nie im Leben ein Kinderwagen.« Er streckt eine Hand aus und schiebt sie unter meine Jacke. Ich fühle, wie sich die Kälte von seinen Fingern über meinen Bauch ausbreitet, und ich frage mich, ob das Baby sie auch spürt. Ich hätte nicht erwartet, dass er so aufgeregt und überwältigt sein würde, nachdem er das Ganze schon zweimal durchgemacht hat. »Ich kann es kaum erwarten, es allen zu erzählen.«
    »Nein«, unterbreche ich ihn hastig. »Noch nicht.«
    »Lucie und Seb werden überglücklich sein, wenn sie hören, dass sie ein Brüderchen oder Schwesterchen bekommen.«
    »Ich will es erst Emma erzählen.« Mir ist lieber, sie erfährt es von mir, vor allem weil es bei ihr und Ben so lange gedauert hat, bis es endlich geklappt hat. »Ich weiß nicht, wie sie es aufnehmen wird. Sie rechnet damit, dass ich mich ums Otter House kümmere, während sie in Mutterschutz ist.«
    »Sie wird sich bestimmt für uns freuen – na ja, zumindest für dich. Ich weiß, dass wir beide nicht immer auf einer Wellenlänge waren. Sie erinnert mich immer ein bisschen an einen Terrier.«
    »O nein, Emma ist eher ein Labrador.« Ich stelle mir ihr Gesicht vor, wenn ich es ihr erzähle, die Ungläubigkeit und dann das Lächeln (hoffe ich zumindest). Nicht eines, sondern zwei Babys im Otter House. Eine wahre Schwangerschaftsepidemie. Wir werden diese Erfahrung zusammen machen können. Vielleicht werde ich mich sogar für Windeln und geländegängige Kinderwagen begeistern können. »Ich rede gleich morgen mit ihr«, sage ich, als mir einfällt, dass sie ja heute Abend mit Ben essen geht. Ich will ihren romantischen Abend nicht stören.
    »So gefällst du mir schon besser«, gibt Alex zurück. »Nun lächelst du endlich wieder. Ich bin froh, dass ich mich hier mit dir verabredet habe. Wir kennen uns jetzt schon so lange, und ich bin noch nie mir dir hierher nach Talysands gefahren. Dabei ist das einer meiner absoluten Lieblingsorte.« Als ich nicht mit der entsprechenden Begeisterung reagiere, weil Talysands in meinen Augen vielmehr ein

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