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Danse Macabre

Danse Macabre

Titel: Danse Macabre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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andere Welt gleiten lassen konnte …, wenn
eine seiner Personen mit dem Wechselgeld ein Zehncentstück
bekommt, auf dem nicht FDR zu sehen ist, sondernWoodrow
Wilson, oder wenn eine andere Gestalt Finneys die Reise
zum idyllischen Planeten Verna an Bord eines klapprigen
alten Charterbusses beginnt, der schließlich in einer halbverfallenen Scheune abgestellt wird (»Of MissingPersons«). Finneys herausragendste Leistung, die in den besten Folgen von Twilight Zone widerhallt (und die auch bei den besten PostZone-Autoren von Fantasy widerhallt), ist die an Dali erinnernde Fähigkeit, das Phantastische zu erschaffen … und
sich dann nicht dafür zu entschuldigen oder es zu erklären. Es
ist einfach da, faszinierend und ein wenig beängstigend, eine
Fata Morgana, die zu real ist, um sie einfach abzutun: ein
Backstein, der über einem Kühlschrank schwebt, ein Mann,
der ein Fernsehessen voller Augäpfel ißt, Kinder auf einem
Fußboden voller Spielzeuge, die mit ihrem Haustier-Dinosaurier spielen. Wenn Fantasy real genug erscheint, beharrte
Finney und nach ihm auch Serling, dann brauchen wir keine
Drähte oder Spie gel. Es waren größtenteils Finney und Serling, die H. P. Lovecraft, der eine neue Richtung gezeigt
hatte, schließlich antworteten. Für mich und viele meiner Generation war diese Antwort wie ein Donnerschlag der Offenbarung, der eine Million toller Möglichkeiten eröffnete.
    Und dennoch wurde Finney, der wahrscheinlich Serlings
Konzept vom »Bereich zwischen Licht und Schatten« besser
als jeder andere verstanden hatte, niemals in Twilight Zone vorgestellt - weder als Drehbuchautor noch als Quelle. Serling adaptierte später Assault on a Queen (1966), ein Werk,
das man am humansten als unglücklich bezeichnen kann. Es
enthält alle weitschweifigen Predigten, die so viele seiner Twilight Zone-Folgen verdorben haben. Es ist eine der kleineren
Tragödien des Genres, daß eine Begegnung, die zum inspirierten Aufeinandertreffen zweier gleicher Geister hätte werden können, so banal endete. Aber wenn Sie meine Analyse
von Twilight Zone enttäuscht hat (und ich denke, viele werden der Meinung sein, daß ich eine Ikone angespuckt habe),
dann rate ich Ihnen, sich eine Ausgabe von Finneys The Third
Level zuzulegen, die Ihnen zeigen wird, was Twilight Zone hätte sein können.
    Dennoch hat uns die Serie einige anhaltende Erinnerungen hinterlassen, und Serlings Analyse, daß ein Drittel der
Folgen verdammt gut war, dürfte nicht so weit daneben lie gen. Jeder, der die Serie regelmäßig gesehen hat, wird sich an
William Shatner erinnern, der von einem wahrsagenden
Münzautomaten im schäbigen Restaurant eines winzigen
Kaffs im Bann gehalten wurde (»Nick of Time«); Everett
Sloane, der sich dem Spielwahn ergab (»The Fever«), und das
heisere, metallische Schreien der Münzen (»Fraaaaaa-nklin!«), das ihn zum Kampf mit der diabolischen Maschine zurückrief; die wunderschöne Frau, die ihrer Häßlichkeit wegen in einer Welt schweineähnlicher Humanoiden verabscheut wird (»Eye of the Beholder«). Und natürlich die
beiden Klassiker von Richard Matheson, »The Invaders« (mit
einer grimmigen und brillanten Agnes Moorhead als Frau
vom Lande, die winzige Invasoren aus dem All zurückschlägt, eine Geschichte, die bereits den Schatten von Mathesons späterer Abhandlung des Themas in »Prey« wirft) und
»Nightmare at 20000 Feet«, in der William Shatner einen gerade genesenen, nervenkranken Patienten spielt, der einen
böse dreinschauenden Kobold sieht, welcher am Gehäuse
des Flugzeugmotors zieht.
    Twilight Zone präsentierte ein breites Spektrum von Schauspielern (EdWynn, KenanWynn, Buster Keaton, Jack Klugman, Franchot Tone, Art Carney, Pippa Scott, Robert Redford und Cloris Leachman, unter anderen), Autoren und Regisseuren (Buzz Kulik, Stuart Rosenberg undTed Post, um
nur einige zu nennen). Ab und zu präsentierte es erstaunliche
Musik von dem verstorbenen Bernard Herrmann; die besten
Spezialeffekte stammten von William Tuttle, dessen Zauberkunst wahrscheinlich nur noch von Dick Smith übertroffen
wurde (oderTom Savini, dem neuen Make-up-Genie).
    Es war eine ziemlich gute Serie, so wie die Serien, die allen
noch in bester Erinnerung sind, gute Serien waren …, aber
letztendlich auch nicht besser. Das Fernsehen ist ein endloser
Verschlinger von Talenten, etwas Neues und Giftiges unter
der Sonne, und wenn Zone letztlich schwächer ist, als unsere
schwärmerischen Erinnerungen daran es zulassen wollen,
dann liegt die

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