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Danse Macabre

Danse Macabre

Titel: Danse Macabre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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zurückliegenden Jahren auch unsere
größten Langweiler geworden sind, einmal etwas im Genre
versuchen würden, anstatt ständig in ihren Nabeln nach intellektuellen Stoffen zu pulen.
    Ich hoffe, bei der Behandlung dieser zehn Bücher kann ich
die Werte von Story und Unterhaltung herausarbeiten und
vielleicht sogar einige der Themen darstellen, die sich durch
die meisten guten Horror-Stories zu ziehen scheinen. Es sollte mir gelingen, wenn ich meine Arbeit gut mache, denn es
sind nicht so viele thematische Spuren, denen man folgen
muß. Ungeachtet des mythischen Griffs, in dem es uns hat, ist
das Horror-Genre innerhalb der ausgedehnteren Fläche der
allgemeinen Literatur klein und abgegrenzt. Wir dürfen uns
darauf verlassen, daß der Vampir wieder auftaucht und unser
pelziger Freund (der seinen Pelz manchmal innen trägt), der
Werwolf, und das Ding ohne Namen. Aber es wird auch Zeit,
den vierten Archetyp ins Spiel zu bringen: das Gespenst.
    Wir werden auch feststellen, daß wir wieder zu der Spannung zwischen dem Apollinischen und dem Dionysischen zurückkehren, da diese Spannung in jeglicher Horror-Literatur
existiert, der schlechten wie der guten, und zu der endlos faszinierenden Frage zurückführt, wer okay ist und wer nicht.
Das ist wirklich die Wurzel des Übels, nicht? Und wir werden
auch feststellen, daß der Hauptunterschied zwischen alter
und neuer Horror-Literatur der Narzißmus ist; daß die Monster nicht mehr nur auf der Maple Street erscheinen, sondern
ganz plötzlich in unserem eigenen Spiegel auftauchen können-jederzeit.
2
    Ghost Story (dt: Geisterstunde) von Peter Straub ist wahrscheinlich der beste übernatürliche Roman, der im Kielwasser der drei Bücher veröffentlicht wurde, die den neuen Horror-»Boom« in den siebziger Jahren ausgelöst haben - diese
drei sind natürlich Rosemary’s Baby (dt: Rosemaries Baby},
The Exorcist (dt: Der Exorzist) und The Other (dt: Das andere Gesicht). Die Tatsache, daß diese drei Bücher, die innerhalb eines Zeitraumes von fünf Jahren veröffentlicht wurden,
sich einer so großen Popularität erfreuten, trug mit dazu bei,
die Verlage davon zu überzeugen (oder wieder zu überzeugen), daß Horror-Literatur ein größeres kommerzielles Potential hatte als die Leserschaft von eingestellten Zeitschriften wie Weird Tales und Unknown oder derTaschenbuchnachdrucke der Bücher von Arkham House.*
    Das daraus resultierende Bemühen, den nächsten »großen« Angst-und-Zitter-Roman zu bekommen, führte zur Veröffentlichung von ein paar wirklich furchtbaren Büchern.
Hinzu kam, daß die Woge Mitte der siebziger Jahre abzu
    * Ein Wort über Arkham House. Es gibt wahrscheinlich keinen wahren
Fantasy-Fan in Amerika, der nicht mindestens eines dieser herausragenden, schwarz eingebundenen Bücher in seinem oder ihrem Regal
stehen hat … und wahrscheinlich in höchsten Ehren hält. August Derleth, der Gründer des kleinen Verlags inWisconsin, war ein uninspirierter Schriftsteller der Sinclair-Lewis -Schule, aber als Herausgeber ein
Genie: Arkham House verlegte als erster H. P. Lovecraft, Ray Bradbury, Ramsey Campbell und Robert Bloch in Buchform …, und das
waren nur einige aus Derleths Legion. Er veröffentlichte seine Bücher
in limitierten Auflagen von fünfhundert bis zu viertausend Exemplaren, und einige davon - Lovecrafts Beyond the Wall of Sleep und Bradburys Dark Carnival zum Beispiel - sind heute gesuchte Sammlerstücke.
    flauen begann und traditionellere Bestseller auf der Bildflä che erschienen: Geschichten über Sex, Big Business, Sex,
Spione, Schwulensex, Ärzte in Schwierigkeiten, abartigen
Sex, historische Liebesromane, sexy Berühmtheiten, Kriegsgeschichten und Sex. Das soll nicht heißen, daß Verleger
nicht mehr nach Horror- und Okkult-Romanen suchten oder
aufhörten, sie zu verlegen; die Mühlen der Verlagsindustrie
mahlen langsam, aber gründlich (was ein Grund dafür ist,
daß so ein erstaunlicher Strom Grausamkeiten in jedem
Herbst und Frühling aus den New Yorker Verlagen kommt),
und der sogenannte »Mainstream-Horror-Roman« wird
wahrscheinlich noch eine Weile bei uns sein. Aber der erste
hitzige Ansturm ist vorbei, und die Lektoren in New York
greifen nicht mehr automatisch nach dem Vordruck des Standardvertrages und tragen eine satte Vorschußsumme ein, sobald etwas in der Geschichte aus dem Wald kommt …Angehende Schriftsteller, bitte merken Sie sich das.
    Vor diesem Hintergrund veröffentlichten Coward,
McCann and Geoghegan 1975 Peter Straubs

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