Dante Valentine 01 - Teufelsbraut
fort, „aber dafür verlange ich eine Belohnung.“
Ich spielte die Gleichgültige. „Das habe ich mir schon gedacht.“ Ich räusperte mich. „Was für eine Belohnung?“
„Das sage ich dir, wenn es so weit ist. Es übersteigt aber nicht deine Möglichkeiten.“
„Danny …“ Jace hatte sich kerzengerade aufgesetzt.
„Halt die Klappe, Jace.“ Meine Augen hatte ich starr auf den Dämon gerichtet. „In Ordnung, Japhrimel. Abgemacht. Mögen die Götter verhüten, dass ich das je bereue.“
„Ich würde gern unter vier Augen mit dir sprechen, Gebieterin“, sagte er förmlich mit einem leichten Nicken. Das verletzte dann doch meine Gefühle. Wir waren also wieder bei der Gebieterin, was?
Lass mich diese Welt nicht allein durchstreifen. Hatte er das tatsächlich gesagt, oder war das nur eine Halluzination im Angesicht des nahen Todes gewesen?
Ich schüttelte den Kopf, um diesen Gedanken zu verscheuchen, und die Haare fielen mir über die Schulter. „Später. Gabe, ich brauche dich und Eddie im Vollbesitz eurer Kräfte. Du weißt, was du zu tun hast. Wir folgen der Fährte so schnell wie möglich. Innerhalb von zwölf Stunden brauche ich eine vollständige Aufstellung aller Waffen, die wir auftreiben können. Alles. Plaspistolen, Sturmgewehre, Projektilwaffen, Sprengstoff, einfach alles. Eddie, von dir brauche ich so viele Golem’ai, wie du anfertigen kannst, bevor wir aufbrechen – und Brandsätze ebenso. Du bist der beste Skinlin, den ich kenne, und diese Lehmdinger erhöhen unsere Chancen. Jace …“ Als er seinen Namen hörte, zuckte er zusammen und zog schützend die Schultern hoch. „Sieh zu, dass du wieder voll fit wirst und besorge uns die nötige Ausrüstung -Transportmittel, Vorräte und Pässe für den Mafiazirkel.“
„Den Mafiazirkel?“, zischte Eddie. „Spinnst du jetzt ganz?“
„Wir können nicht einfach so überall auftauchen, nur weil wir auf einer Jagd sind“, entgegnete ich. „Wenn Santino sich in einer der Freistädte versteckt, sichern uns die Pässe für den Mafiazirkel bis zu einem gewissen Grad Schutz und einen Platz zum Schlafen. Schaffst du das, Jace?“
So bleich wie jetzt hatte ich ihn noch nie gesehen. „Du würdest mir trauen?“, fragte er. Seine blauen Augen quälten sich hoch zu meinen, dann glitten sie zur Seite, als könnte er es nicht ertragen, mein Gesicht anzusehen. „Du würdest mir so weit trauen?“
„Ich werde dir nicht verzeihen“, antwortete ich. „Ich werde lediglich die Tatsache übersehen, dass du mich eineinhalb Jahre meines Lebens von vorn bis hinten angelogen hast. Wenn du das für mich tust, ist deine Schuld beglichen. Nach diesem Job will ich deine Visage nie wieder sehen. Sollte ich dich noch mal zu Gesicht bekommen, nachdem dies hier vorüber ist, blase ich dir die Scheißlichter aus – aber wenn du mir hilfst, Santino zu erledigen, lasse ich dich deiner Wege ziehen. Lebend. Und wir sind dann quitt.“
„Danny …“, begann er wieder.
„Du hast mich angelogen“, fuhr ich ihn an. „Jedes Mal, wenn du mich berührt hast, war es eine Lüge. Und nicht einmal, als ich hierhergekommen bin, hast du die Wahrheit gesagt, du hast einfach weitergelogen. Was hast du dir dabei gedacht? Dass ich dir nie auf die Schliche komme?“
„Du wärst mir nie …“
„Tja, das werden wir nun niemals erfahren, was?“ Ich schüttelte den Kopf und sah hinüber zu einem Sonnenstrahl, der in das grüne Zimmer fiel und jede Oberfläche zum Leuchten brachte. Es kam nicht annähernd an das klare Licht des Todes heran, war diesem aber doch so ähnlich, dass sich mein Herz zusammenzog. Das Zimmer war schön, sauber und verursachte meinem ganzen Körper Schmerzen. Ich wollte nach Hause, wollte, dass Santino tot und der Teufel mit seinen Lügen und kleinen Spielchen wieder aus meinem Leben verschwunden war. „Entweder machst du das für mich, oder ich lege dich um, Jace. So einfach ist das.“
Keine Ahnung, ob es an meinem Tonfall lag, oder daran, dass sich mein Gesicht wie zu Stein erstarrt anfühlte, vielleicht auch an der Art, wie meine Finger sich um den Griff des Katana legten, jedenfalls glaubte Jace mir. Er starrte zu Boden, und seine Kiefer mahlten.
„Gut“, sagte er schließlich. „Wenn du es so haben willst, machen wir es so.“
„Sehr schön.“ Ich sah zu Japhrimel, der einen etwas bestürzten Eindruck machte. „Japhrimel?“
Er zuckte schon wieder mit den Schultern, eine dieser dezenten, bedeutungsschwangeren Bewegungen. Nichts
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