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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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hinzuzufügen oder abzuziehen. Und vor den anderen würde er nichts zu mir sagen. Prima.
    „Okay“, sagte ich. „Das wäre erst mal alles. An die Arbeit.“
    Jace stemmte sich hoch, warf Eddie einen kurzen abschätzenden Blick zu. Der Skinlin saß völlig still da, die Augen zu Schlitzen verengt, das Haar wirr in der Stirn. „Als Erstes kümmere ich mich um die Pässe und die Vorräte“, sagte Jace. „Die Angestellten bringen euch Frühstück und was ihr sonst noch braucht.“
    Ich nickte.
    Mit langen Schritten stolzierte er aus dem Zimmer, ohne mich noch eines weiteren Blickes zu würdigen.
    Pfeifend schüttelte Gabe den Kopf. „Bist du verrückt? Was ist, wenn er immer noch für Santino arbeitet?“
    „Tut er nicht. Sonst wären wir längst alle tot“, seufzte ich.
    „Den lässt du aber billig davonkommen“, knurrte Eddie.
    Das war mir auch klar. Vor zehn Jahren hätte ich Jace schon aus Prinzip umgelegt. Aber jetzt war ich einfach zu müde. Und das Bild von all diesen Behältern hinter dem Glasschild und von Santino, dessen Krallen am Glas entlang kratzten, konnte ich nicht loswerden. So viele Tote, und da sollte ich auch noch welche beisteuern? Ich war eine Nekromantin. Mein Job war es, die Leute wieder zurückzuholen. Ich war des Tötens so was von überdrüssig.
    „Danny?“ Eddie schnippte mit den Fingern, um mich in die Gegenwart zurückzuholen. „Du lässt ihn billig davonkommen. Du solltest ihn zumindest ein bisschen aufmischen, ihm ein paar Knochen brechen. Er …“
    „Entspann dich, Eddie“, mischte sich Gabe ein und streckte ein Bein aus, um mit ihren bloßen Zehen sein Knie zu nibbeln. „Sie weiß schon, was sie tut. Die Waffen sind nicht für einen Frontalangriff auf Santino gedacht, stimmt’s, Süße?“
    „Natürlich nicht“, antwortete ich. „Sie sind dafür gedacht, alles, was von den Gorvins noch übrig ist, endgültig vom Angesicht der Erde zu fegen. Und Jace wird das auch noch selbst erledigen. Falls er scheitern sollte, fällt auf uns nichts zurück, denn Jace wird dann tot sein und seine Familie nur ein weiterer misslungener Versuch, seinen Einflussbereich auszudehnen. Sollte er Erfolg haben, hat Santino keine Mafiafamilie mehr, die für ihn die Drecksarbeit macht. Ich bin die Corvin-Familie dann endgültig los – und Jace wird mir einen Riesengefallen schulden, weil er sie dann ebenfalls los sein wird. Allesamt, nicht bloß den Straßenkrieg.“
    „Und was ist mit den Golem’ai und den Brandsätzen?“, fragte Eddie, bei dem allmählich der Groschen fiel.
    Ich unterdrückte ein Schaudern. Schon der Gedanke an die Golem’ai – halb empfindungsfähige Lehmkreaturen, die ein Skinlin aus organischer Materie mit Hilfe reiner Magik erschaffen kann – ließ meine Haut kribbeln. „Die“, sagte ich, „sind für Santino.“

40
     
     
    Wir frühstückten gut, wenn auch überhastet. Der starke Zichorienkaffee aus Nuevo Rio tat ein Übriges, die Spinnweben aus meinem Kopf zu vertreiben und das Pochen meines Schädels zu lindern. Japhrimel war seltsam still, sah mir beim Essen zu, ging hin und wieder ans Fenster und blickte hinaus, die Hände wie immer hinter dem Rücken verschränkt. Sein Schweigen schien uns alle anzustecken. Vielleicht war aber auch schlicht alles gesagt. Die Dienstmädchen, die den Tisch abräumten, waren beide bleich, ihre Hände zitterten. Aus den Augenwinkeln warfen sie mir verstohlene Blicke zu.
    Ich hatte nicht einmal mehr genug Saft, um mich aufzuregen. Man sollte doch meinen, sie seien Psione gewohnt. Schließlich arbeiteten sie für einen Schamanen.
    Schließlich schickte ich Gabe und Eddie an die Arbeit. Gähnend betrachtete ich mein Katana. Sehr seltsam, dass die Klinge auf Japhrimels Anwesenheit gar nicht reagierte – eigentlich hätte sie leuchtendes Blau spucken müssen wie sonst auch, wenn er sie angefasst hatte.
    Andererseits war nach der Auseinandersetzung mit Santino und meinem Beinahe-Tod nur noch sehr wenig Psinergie in meinem Stahl. Bevor ich meine Klinge wieder zum Lodern bringen konnte, musste ich sie erst wieder aufladen. Es war wie Folter -je länger wir warteten, desto besser waren wir darauf vorbereitet, Santino in den Arsch zu treten, aber je mehr Zeit er hatte, sich in seinem Schlupfloch einzubuddeln, desto mehr Blut würde es uns kosten, ihn da wieder rauszuholen.
    Die Tür schloss sich hinter Eddie, und Japhrimel drehte sich um. Das Sonnenlicht verlor sich in der abgrundtiefen Schwärze seines Mantels.
    „Okay.“ Ich

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