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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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seinen Arm, aber Gabes Heilzauber schien seine Genesung offenbar beschleunigt zu haben – ebenso wie ihre eigene. Ihre Veilchen sahen aus wie eine gelb-grüne Waschbärmaske, und ihre aufgeplatzte Lippe war nicht mehr so entzündet.
    Jace hatte sich nicht rasiert und bewegte sich etwas steif, aber seine Augen waren klar. Vorsichtig ließ er sich in einen Sessel sinken, den ihm Japhrimel ausdruckslos hingestellt hatte. Gabe würdigte ihn keines Blickes. Eddie, zottelig und direkt wie immer, starrte ihn volle zwanzig Sekunden lang an; seine Lippe hob sich, als würde er lautlos knurren.
    Ich saß mit verschränkten Beinen auf dem Bett. Es fühlte sich gut an, wieder saubere Kleidung zu tragen, und noch besser fühlte es sich an, dass ich selbst wieder sauber war. Meine Haare waren vom Duschen noch feucht und rochen nach Sandelholz. Mit ausdruckslosem Gesicht brachte mir Japhrimel mein Katana. Die Scheide war verloren gegangen, also balancierte ich bloßes Metall auf meinen Beinen. „Okay“, sagte ich, als alle so weit waren. „Frühstück kommt in einer Viertelstunde. Japhrimel hat das Personal hier überprüft und hält es für vertrauenswürdig. Ich mache mich auf Santinos Fährte, sobald ich …“
    „Moment mal.“ Gabe hielt eine Hand hoch. „Wie zum Hades willst du ihn denn finden, ohne ihn vorzuwarnen? Er hat einen Tag Vorsprung, und er ist ein Dämon – die Magik der Magi kann ihn vielleicht aufspüren, aber wenn er auf der Hut ist, bringt ihn das höchstens noch zusätzlich in Rage. Und wir können es uns nicht erlauben, dass du dir noch mal so einen Rückschlag einhandelst. Es gibt da eine Obergrenze, wie viel du einstecken kannst, Danny – auch wenn du das vielleicht anders siehst.“
    Nun hielt ich eine Hand hoch. „Gabe“, sagte ich mit äußerster Geduld, „vielleicht sind wir nicht in der Lage, ihn aufzuspüren, nicht einmal mit Dakes kleinem Spielzeug. Aber er hat das Kind dabei. Und das Kind ist mindestens zur Hälfte Doreen. Ich habe meine Gedanken und mein Bett mit ihr geteilt. Das Kind kann ich finden. Wir sind durch Doreens Blut miteinander verbunden. Und wo das Kind ist, ist auch Santino.“
    Gabe sah Jace an, schien etwas sagen zu wollen, schwieg dann jedoch.
    „Was ist mit diesem Kind?“, fragte Eddie plötzlich. „Was werden die Dämonen mit ihm machen?“
    Ich sah zu Japhrimel hoch, der mit den Schultern zuckte. Seine Augen verdüsterten sich, und seltsame Runenmuster glitten durch ihre Tiefe. Aber er sah zu Boden, als wollte er meinem Blick ausweichen. „Der Fürst nimmt sie sich möglicherweise als Geliebte“, sagte er. „Oder als Vasallin. Androgyne sind kostbar, und sie ist viel zu jung, um sich seinem Befehl zu widersetzen.“
    „Von wegen“, rief ich. „Ich werde mich um das Kind kümmern. Das bin ich Doreen schuldig. Luzifer hat mich nicht angeheuert, um das Kind zu ihm zurückzubringen. Er hat mich angeheuert, um Santino zu töten und ihm dieses komische Ei wiederzugeben. Von dem Kind braucht er doch gar nichts zu erfahren. Du hast ihm doch nicht etwa davon erzählt, Japhrimel, oder?“
    Bitte sag mir, dass ich richtig liege und er Luzifer nichts von dem Kind erzählt hat.
    Stille machte sich im Zimmer breit.
    „Du verlangst von mir, dass ich den Fürsten anlügen soll“, sagte Japhrimel schließlich. Mit gesenktem Kopf, sodass man seine Augen nicht sehen konnte, stand er neben dem Bett, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Sein Mantel raschelte leise. Ein weiteres Mal fragte ich mich, warum er ihn wohl trug.
    „Einem Dämon kann man nicht trauen, Danny“, meldete sich Jace. Ich ignorierte ihn und behielt Japhrimel im Auge. Seine Reaktion zeigte mir, dass er den Mund gehalten hatte. Wenn er Luzifer nichts von dem kleinen Mädchen verraten hatte, musste er geahnt haben, dass ich ihn darum bitten würde.
    Endlich hob er den Kopf und starrte mich lange an. Es war nicht mehr schwer, seinem Blick standzuhalten. „Ich habe Luzifer … nichts von dem Kind gesagt, nur dass Vardimal vorhatte, einen Androgynen zu erschaffen. Ich hielt es nicht für klug, da Luzifer dann vielleicht eine andere Methode zu Santinos Ergreifung suchen würde. Das würde dich in Gefahr bringen, Dante.“ Er machte eine Pause, ohne die Augen von mir abzuwenden. Jetzt kommt’s, dachte ich, verblüfft, dass ich ausnahmsweise mal vorhersagen konnte, was er machen würde. „Allerdings – den Fürsten anzulügen, wenn Santino erst mal tot ist … Ich werde deine Bitte erfüllen“, fuhr er

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